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Schattenspur

Schattenspur

Titel: Schattenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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y ne fühlte sich in seine Jugend zurückversetzt, als er sich das erste Mal verliebt hatte. Das Glücksg e fühl hatte damals sein ganzes Bewusstsein ausg e füllt, sodass er sich auf nichts anderes hatte konzentrieren können als auf seine Flamme und die Vorfreude auf ihr nächstes Zusammensein.
    Unnötig, zu erwähnen, dass die Sache wegen seiner Gabe ein unschönes Ende genommen hatte, als er eines Tages gedanklich hörte, dass das Mä d chen ihn zwar äußerlich zum Anbeißen fand und im Bett Spaß mit ihm hatte, ihn ansonsten aber für einen Langweiler hielt, weil er sich mehr für Bücher und Wissen interessierte statt für Partys. Ihrer Meinung nach taugte er nur für Sex. Als Sexobjekt war Wayne sich zu schade und hatte die Beziehung bee n det. Danach hatte er sich noch ein paar Mal von Frauen angezogen gefühlt, sich auch verliebt, aber keine hatte in ihm solche Verwirrung ausgelöst wie Joy.
    Er sah sie vor sich, wie sie ihm in die Augen schaute und ihm ankündigte, dass sie tun würde, was getan werden musste. Und das war – was? Und ihre Feststellung, dass er nicht wüsste, mit wem sie es in der Person von Louis Durant zu tun hatten, konnte möglicherweise bedeuten, dass sie der Übe r zeugung war, dass nicht mal das FBI mit ihm fertig würde. Das mochte z u treffen – für das normale Bureau und seine Agents. Nicht aber für DOC-Agents. Doch gerade das konnte er ihr nicht auf die Nase binden. Mehr als alles andere irritierte ihn aber das Licht, das er ständig bei ihr spürte, wenn er sie sah.
    Er seufzte und vertagte die Lösung dieses persönlichen Problems auf sp ä ter. Er war FBI-Agent und Profi und hatte seine Prioritäten. Von denen war die wichtigste, Louis Durant das Handwerk zu legen.
    Sie hatten das Hotel erreicht. Wayne parkte den Wagen auf dem Parkplatz und half Travis auszusteigen. Sein Partner war vor Erschöpfung kaum in der Lage, aus eigener Kraft zu stehen, geschweige denn zu gehen. Wayne musste ihn stützen und ignorierte die befremdeten und teilweise verächtlichen Blicke des Personals und vor allem der Hotelgäste, denen sie begegneten. An ihrer Mimik war zu erkennen, dass sie glaubten, Travis wäre bereits am Mittag sturzbetrunken.
    Er verfrachtete ihn in sein Zimmer, half ihm ins Bett und ging anschließend in sein eigenes Zimmer. Als Erstes rief er O’Hara an und berichtete ihr von den neuesten Entwicklungen. O’Hara gab grünes Licht für alle Maßnahmen, die erforderlich waren, um Durant aufzuhalten.
    Nach dem Gespräch rief er Chief Hanson an und teilte ihm mit, dass es e i nen Hinweis gäbe, dass der gesuchte Verbrecher die Schwester des letzten Opfers als Nächstes im Visier hatte, und bat darum, die Schwester in Siche r heit zu bringen. Er und Travis würden Durant in deren Wohnung eine Falle stellen. Auch wenn sein Partner für mindestens zwei Tage nicht in der Lage sein würde, seine Gabe einzusetzen, war er in allen anderen Bereichen noch voll einsatzfähig. Wayne hätte den Plan für die Falle zwar gern mit ihm abg e spr o chen, da Travis aber noch bis zum Nachmittag schlafen würde, musste er ihn allein ausarbeiten. Kein Problem.
    Dagegen war ein Problem, dass er ständig von Gedanken an Joy abgelenkt wurde. Er seufzte, rief sich zur Ordnung und konzentrierte sich auf seine Aufgabe.
     
    *
     
    Kia hatte sich einen Platz im Bus gesucht, von dem aus sie in den Seitenspi e gel des Fahrers sehen konnte. Wenn sie sich dauernd umdrehte und nach hinten blickte, würde das auffallen. Jeden Moment rechnete sie damit, einen Wagen auftauchen zu sehen, in dem die beiden Agents saßen. Und es ber u higte sie keineswegs, dass das nicht der Fall war. Schließlich hatten die sie auch bei Charlie aufgestöbert. Aber wie, um alles in der Welt? Noch dazu nur wenige Stunden, nachdem sie bei ihm untergekrochen war? Das war gruselig.
    Sie war sicher, dass es mit Agent Scott zu tun hatte. Der Mann war ihr u n heimlich. Gleichzeitig besaß er eine Anziehungskraft, die sie sich nicht erkl ä ren konnte. Sie rätselte immer noch darüber, was sie geritten hatte, dass sie ihn gestern geküsst hatte. Ihm um den Hals gefallen war wie ein verknallter Teenager. Die Erinnerung, wie schön der Kuss gewesen war, schob sich i m mer wieder in den Vordergrund. Sie seufzte und gab sich eine Weile der Fa n tasie hin, wie es wäre, wenn sie ihn unter anderen Umständen kennengelernt hätte, die nichts mit seinem Beruf zu tun hatten. Wahrscheinlich wäre sie ihm dann nie begegnet.
    Wayne Scott. Ein

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