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Schattenstürmer

Schattenstürmer

Titel: Schattenstürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Mylord Alistan.
    »Was tut er hier, außerhalb seiner Ländereien, verehrter Mylord?«, fragte der Narr.
    »Er muss es ja nicht unbedingt in eigener Person sein. Es könnte auch eine Einheit von Soldaten sein, die ihm untersteht.«
    »Ich kann Euch sagen, wem das andere Banner gehört, Mylord«, mischte ich mich ein. »Das ist das Wappen des Barons Oro Habsbarg. Kli-Kli, weißt du noch, den haben wir doch auf dem Empfang von Balistan Pargaide gesehen.«
    »Ach ja! So ein dicker, ruppiger Kerl! Natürlich erinnere ich mich an den.«
    Die Anspannung wich ein wenig von uns. Ich glaubte nicht, dass uns die Soldaten des Grenzreichs und die Männer des Barons in Hackfleisch verwandeln wollten. Das war schließlich nicht der blutrünstige Graf Pargaide. Seine Leute hatten uns in Oberotter erwartet, Ell hatte die Nachtigall auf der Kleidung gesehen. Und sie hatten die Dorfbewohner gegen uns aufgehetzt. Mir war schleierhaft, wie der Graf seine Leute so schnell hatte damit beauftragen können, ob er sich nun einer Taube oder eines Raben oder der Magie bedient hatte. Auf jeden Fall hatte er es geschafft, dass uns ein heißer Empfang bereitet worden war.
    Nun tauchte die Reiterei auf, die geradewegs auf uns zuhielt. Ich könnte nicht behaupten, dass mich das freute. Wenn eine solche Kraft auf dich losstürmt, wünschst du dich nun mal weit weit weg. Die Banner knatterten im Wind, die Rüstungen und die Lanzenspitzen blitzten in der Sonne, die Pferde rissen mit ihren Hufen die Erde auf …
    »Ganz ruhig, Jungs«, befahl uns Met, der unmerklich nach seinem Ogerbrecher gegriffen hatte.
    Den Zug führten zwei Ritter in schweren Rüstungen an. Der eine hatte sein Visier heruntergelassen, der Helm hatte die Form eines Hahnenkopfs, grüne Federn schmückten ihn. Der zweite trug keinen Helm und hatte einen dichten schwarzen Bart. Ohne Mühe erkannte ich meinen alten Bekannten in ihm, den Baron Oro Habsbarg. Ihnen folgten die Knappen, dahinter die Bannerträger und schließlich die Soldaten in Kettenhemden und Halbhelmen mit breiten Streifen, die die Nase schützten. Die meisten trugen Lanzen und Schilde.
    Als die Reiter bis auf zwanzig Yard herangekommen waren, hob der behelmte Mann den rechten Arm. Die Soldaten blieben stehen. Der Baron und der Ritter kamen mit je einem Knappen und einem Bannerträger vorgeritten.
    »Wer seid Ihr?«, wollte der Hahn wissen. Der Helm ließ seine Stimme hohl und leblos klingen.
    »Pah!«, rief der Baron, als er mich sah. »Ich soll doch verflucht sein, wenn das da vor mir nicht der Dralan Par in ureigener Person ist!« Dann kniff Oro die Augen zusammen, blickte Aal an und fragte verunsichert: »Mylord Herzog?«
    Aal war heute nicht gerade wie ein Herzog gekleidet, außerdem hatte sich Miralissas Magie längst verflüchtigt, sodass der Herzog Ganet Schagor nun dunkelhäutig und schwarzhaarig war – was dem Baron keineswegs entging.
    »Nicht ganz«, sagte Alistan Markhouse, der vorritt. »Die Herren …«
    »Ich traue meinen Augen nicht! Graf Alistan Markhouse! Soll mich doch der Blitz treffen! Ihr? Hier? Glaubt mir, ich fühle mich wahrlich geschmeichelt, solche Persönlichkeiten auf meinem Grund und Boden begrüßen zu dürfen! Habt Ihr vielleicht beschlossen, meine Einladung anzunehmen und Farahall einen Besuch abzustatten?! Leutnant, gestattet, dass ich Euch meine Gäste vorstelle. Dies hier ist Graf Alistan Markhouse, die rechte Hand unseres ruhmreichen Königs und Hauptmann der Königsgarde. Und das ist …«
    »Gestattet, dass ich die übrigen Leute Euerm edlen Gefährten vorstelle, Baron«, unterbrach ihn Alistan höflich.
    »Es wäre mir eine Ehre«, knurrte der Hahn und nahm den Helm ab.
    Marmotte stieß einen überraschten Laut aus, denn der Ritter war eine Frau. Eine sehr junge Frau mit kahl geschorenem Schädel, wie ihn alle Krieger im Grenzkönigreich trugen.
    »Das ist Lady Alia Dally, Leutnant der Garde und Tochter von Algert Dally«, sagte der Baron.
    »Meine Herren.« Die Frau neigte höflich den Kopf.
    »Mylady, lasst mich Euch meine Gefährten vorstellen. Trash Miralissa und Trash Egrassa aus dem Hause des Schwarzen Mondes. Der K’lissang von Trash Miralissa, Ell, aus dem Haus der Schwarzen Rose.«
    »Äh …«, stammelte der Baron mit einem Blick auf Aal und mich, da er nicht begriff, warum Alistan uns beide nicht vorstellte.
    »Der Soldat Aal, der Dieb Garrett«, teilte Mylord Ratte dem Baron unumwunden mit.
    »Ein Dieb?« Oro schien wie vor den Kopf gestoßen. »Ein

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