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Schattenstürmer

Schattenstürmer

Titel: Schattenstürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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sich Balistan Pargaide erneut ein.
    »Nein, Graf. Nach den Gesetzen Sagras muss bei Gericht der Landesherr des Landes anwesend sein, in dem es tagt. Wir befinden uns auf dem Grund und Boden meines Vaters, des Lords. Damit das Gericht zusammentreten kann, müssen wir uns zum Maulwurfsschloss begeben, wo die Regeln des Duells verkündet werden.«
    Des Duells?! Hatte sie gesagt: des Duells ? Das gefiel mir aber überhaupt nicht!
    »Aber …«, setzte Balistan Pargaide mürrisch an.
    »Ihr könnt die Forderung zurückziehen, das liegt ganz bei Euch«, erklärte Alia Dally gelassen. »Die Regeln lassen diesen Schritt zu.«
    »Nein! Reiten wir zum Schloss, Mylady.«
    Damit setzten wir unseren Weg fort. Alias Leute schienen rein zufällig unmittelbar hinter denen des Grafen zu reiten – und sie aufmerksam zu beobachten. Der Graf ritt schweigend neben Oro Habsbarg. Bleichlings Blick bohrte sich mir in den Nacken.
    »Marmotte«, flüsterte ich, »was ist das Gericht der Sagra?«
    »Ich weiß es nicht, Garrett. Wenn Arnch bei uns wäre, könnte er es uns erklären …«
    »Das Gericht der Sagra? Davon habe ich schon gehört«, sagte Lämpler. »Das Gericht der Kriegsgöttin. Früher war es unter den Soldaten des Grenzkönigreichs sehr verbreitet. Wann immer es zu einem Streit kam oder die Ehre eines Soldaten beleidigt wurde, fand das Gericht der Sagra statt. Dabei handelt es sich um ein Duell.«
    »Ist es ein Duell auf Leben und Tod?«
    »Das hängt davon ab, was derjenige, der uns herausgefordert hat, dem Ersten Richter des Landes sagt. Wenn er auf einem Duell auf Leben und Tod besteht, dann bekommt er es auch.«
    »Du bleibst aber ziemlich gelassen, Mumr«, stellte ich mit einem schiefen Grinsen fest. Mich dagegen beunruhigte Maylows Ansinnen.
    »Es hätte schlimmer kommen können«, antwortete Lämpler und holte seine Flöte heraus.
    »Wie meinst du das?«
    »Wenn der Graf den Mund gehalten hätte, dann hätte sich dieser Kerl seinen Gegner aussuchen können. Aber Mylord Pargaide hat gesagt, wir seien alle angeklagt.«
    »Und muss dieser … wie heißt er doch?«, fragte Marmotte.
    »Maylow«, sagte ich.
    »Muss dieser Maylow also jetzt gegen jeden Einzelnen von uns antreten?«
    »Natürlich nicht! Das Los entscheidet! Du brauchst dich nicht so zu beunruhigen, Garrett, du wirst auf keinen Fall antreten müssen.«
    »Warum nicht?«
    »Das Gericht der Sagra gilt nur für Soldaten. Du, Kli-Kli und Miralissa – ihr seid aber keine Soldaten.«
    »Was heißt das, ich sei kein Soldat?«, polterte Kli-Kli los. »Ich bin ein besserer Soldat als ihr alle zusammen! Ich kenne sogar ein Kampflied!«
    »Meinen Respekt, Kli-Kli«, sagte Met.
    »He, Kobold«, rief da ein graubärtiger Soldat. »Dann sing dein Lied doch mal!«
    »Ja? Sofort!«
    Daraufhin stimmte er sein Lied an – und schmetterte geschlagene zehn Minuten.
    »Ein schönes Lied«, lobte der Soldat, »eines, das zu Herzen geht.«
    »Nicht wahr? Wollt ihr bei einem solchen Lied immer noch behaupten, ich sei kein Krieger?«
    »Auf gar keinen Fall!«, erwiderte der Soldat.
    Durch die Reihen der Grenzreicher zog ein Lachen. Kli-Kli hatte nur einen Tag gebraucht, um sie alle mit seinen Späßen und Liedern für sich zu gewinnen. Ha! Die sollten erst mal den Charme eines Nagels im Stiefel oder von kaltem Wasser im Bett kennenlernen!
    Der Narr drehte sich zu uns um und streckte uns die Zunge heraus, als wolle er sagen: Habt ihr gehört, wie begeistert wirklich kluge Menschen von mir sind?
    Wir kamen wieder in Gegenden mit mehr Dörfern. Im Unterschied zu unseren Dörfern in Vagliostrien waren diejenigen hier jedoch von einer Palisade umgeben, außerdem gab es Wachtürme mit Bogenschützen. Jeder Bauer des Grenzkönigreichs konnte zu jeder Minute den Pflug gegen die Streitaxt tauschen und dem Feind Widerstand leisten.
    »Wie ist das werte Befinden, Garrett?« Bleichling hatte zu mir aufgeschlossen.
    »Danke, ich kann nicht klagen. Und du selbst, Rolio? Hast du dich nach dem Geplänkel mit den Dämonen wieder erholt?«, erkundigte ich mich.
    »Dann hast also du …«, brachte Bleichling heraus und grinste. »Allerdings kann ich mich gar nicht daran erinnern, mich dir vorgestellt zu haben.«
    »Du hast dich nie durch besondere Höflichkeit ausgezeichnet, Bleichling. Deinen Namen musste ich selbst in Erfahrung bringen.«
    »Dann hast du nun umso mehr Grund, dich um deine Gesundheit zu sorgen, Garrett.«
    »Oh! Ich werde schon auf mich aufpassen, Rolio! Und zwar haargenau. Was hat

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