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Schattenstürmer

Schattenstürmer

Titel: Schattenstürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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dich zu dieser langen Reise veranlasst?«
    »Ein Problem namens Garrett. Das war gar nicht schlecht, wie du den Schlüssel geklaut hast, gute Arbeit, ehrlich.«
    »Ich fühle mich geschmeichelt. Ehrlich .«
    »Mach’s gut fürs Erste, wir sehen uns nachher noch.«
    »Eine Aussicht, die mich entzückt.«
    In dem Gespräch mit diesem ach so freundlichen Menschen hatte es mehr unausgesprochene als ausgesprochene Worte gegeben. Trotzdem glaubte ich nicht, dass Bleichling sofort zur Tat schreiten würde. Es gab einfach zu viele Zeugen. Und die würden Bleichling die Kehle aufschlitzen, sollte ich aus heiterem Himmel vom Pferd fallen und Blut fließen. Ich musste also nur auf der Hut sein, wenn ich allein mit ihm war.
    Das Maulwurfsschloss sahen wir bereits aus der Ferne: ein grauer Kasten, dessen Mauern sich vierzig Yard in den Himmel erhoben; die zwölf rechteckigen Türme ragten sogar sechzig Yard auf. Auf den Mauern standen Ballister und Katapulte. Ein breiter Graben umgab den Bau. Als wir an die Zugbrücke kamen, dräuten die Mauern über uns, als wollten sie prüfen, wer da käme. Ich legte den Kopf in den Nacken – von hier unten aus wirkten die Menschen so klein wie Käfer. Jetzt wurde das gewaltige Tor aus Eichenholz, dessen Flügel mit Stahl beschlagen waren, einladend geöffnet, die Gitter wurden hochgezogen, doch bei einem Angriff dürfte ein Rammbock kaum etwas gegen dieses Bollwerk ausrichten. Auf der Mauer standen zwei Dutzend Soldaten. Der Anführer der Wache begrüßte Lady Alia mit Salut. Bei dem Tor handelte es sich um einen kurzen Tunnel, dessen Wände voller Schießscharten waren. An der Mauer lauerte ein Stachelschwein, eine riesige Armbrust, mit der man bis zu vierzig Schüsse gleichzeitig abfeuern konnte. Hoch oben hingen Schalen, aus denen der Feind mit Pech und siedendem Öl begossen werden konnte. O ja, das Schloss von Algert Dally war eine harte Nuss, die man nicht so leicht knackte.
    Der Innenhof hatte die Größe eines kleinen Platzes. Hier wurden wir empfangen. »Mylady Alia«, verneigte sich einer der Soldaten, »Euer Vater, der Lord, erwartet Euch schon.«
    »Ich danke Euch, Tshizzet.« Lady Alia sprang vom Pferd. »Edle Herrschaften, folgt mir. Derjenige, der das Gericht einberufen will, soll ebenfalls mitkommen. Tshizzet, sorgt dafür, dass unsere Gäste Quartier haben.«
    Natürlich wurde ein gewöhnlicher Dieb nicht zur Audienz bei Mylord Gute Seele gebeten. Ehrlich gesagt, ich riss mich aber auch nicht darum. Mylord Alistan, Baron Oro, die Elfen, Graf Pargaide und Maylow folgten Lady Alia, wir anderen gingen mit Tshizzet, der seiner Lady versprochen hatte, Zimmer für uns herzurichten.
    Wir bekamen Zimmer im Blutturm, wie dieser Ort von den Schlossbewohnern genannt wurde. Es waren gute Zimmer, mit Betten und Schilf auf dem Boden. Die Fenster gingen zum Innenhof hinaus.
    Wie Aal mir erklärt hatte, konnten sich in einem Schloss dieser Größe mehr als sechshundert Menschen zugleich aufhalten. Eine gewaltige Menge. Kli-Kli, der Betten nicht gelten ließ, breitete seine Decke auf dem Boden aus und machte sich daran, seine neugierige Nase in jedes Eckchen zu stecken. Ich sah mich ebenfalls im Schloss um und ging in den Innenhof, wo ich Alistan Markhouse traf. Er teilte mir mit, dass das Duell morgen früh stattfinden sollte.
    »Ein Duell auf Leben und Tod«, stellte er klar.
    Aber damit nicht genug. Sollten wir verlieren, müssten wir Balistan Pargaide den Schlüssel aushändigen. So verlangte es das Gesetz Sagras. Meine Stimmung sank in den Keller.
    »Und wenn wir uns im Schutze der Dunkelheit davonmachen?«, fragte ich Markhouse.
    »Aus diesem Schloss, Dieb? Abgesehen davon ist das Gericht der Sagra für die Bewohner des Grenzreichs eine heilige Sache. Entweder wir gewinnen, oder wir verlieren den Schlüssel. Eine dritte Möglichkeit gibt es nicht.«
    »Ich schlage diesem Aas persönlich den Kopf ab!«, drohte Hallas, der sich uns inzwischen zugesellt hatte. »Ist denn schon klar, wer antritt?«
    »Das Los wird entscheiden. Komm mit, Hallas, Mylord Algert erwartet euch.«
    »Darf ich auch mitkommen?«, wollte ich wissen.
    »Du brauchst nicht anzutreten, Dieb.«
    »Darf ich trotzdem mitkommen, Mylord?«, fragte ich noch einmal.
    »Na gut«, antwortete Alistan zögernd.
    Der Saal, in den uns der Graf nun brachte, war ebenfalls riesig. Alle Anwesenden trugen Felle, Stahl und Schwerter, ihre Köpfe waren geschoren. Sämtliche Männer des Schlosses schienen hier versammelt. Kli-Kli fegte

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