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Schattenstürmer

Schattenstürmer

Titel: Schattenstürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Met seinen Schlag ausführte. Der Ork riss seinen Yatagan verzweifelt hoch, doch der Schlagkopf des Ogerbrechers sauste schon durch die Luft, umkreiste den Yatagan des Orks, und die Kette wickelte sich um die Klinge. Met zog den Ork zwar zu sich, aber dieser leistete Widerstand und zog seinerseits. Daraufhin ließ Met den Griff des Ogerbrechers einfach los und rammte dem verwunderten Ork den Dolch von unten ins Kinn.
    »Garrett! Ich hab doch gesagt, du sollst verschwinden!« Met nahm ein Schwert vom Boden auf und kämpfte bereits gegen den nächsten Ersten. Das gesamte Kohlfeld hallte vom Waffengeklirr und den Schreien wider und ertrank in Blut. Der Kampf dauerte nur eine, höchstens zwei Minuten, mir jedoch kam es so vor, als sei seit dem Angriff bereits eine Ewigkeit verstrichen.
    Ich klaubte mein Messer vom Boden auf, sah mich um, entdeckte Bienchen und lief zu ihr. Einer der Orks schleuderte eine Lanze, sie durchbohrte Rotts Kettenhemd und blieb zitternd in seinem Rücken stecken. Zwei weitere Orks waren mit Servin beschäftigt, der sich tüchtig zur Wehr setzte. Dennoch hieb ihm gerade einer mit dem Beil den Arm ab.
    Die Wut packte mich. Das Dunkel soll mich holen! Ich schwöre bei Sagoth, ich bin ein ruhiger Mann und selbstmörderischen Taten nicht zugeneigt, aber dies hier war zu viel. Die Leute fielen und starben. Ich sprang demjenigen mit dem Beil auf den Rücken und jagte ihm das Messer tief ins Genick. Der Erste zuckte, erstarrte und fiel zu Boden. Der zweite Ork stürzte sich schreiend auf mich. Mich rettete der Schild, der dem von mir getöteten Ork aus den Händen gefallen war. Ich hielt ihn mit beiden Händen vor mich. Der Erste schlug einmal zu und dann noch einmal und schließlich ein drittes Mal. Die gelben Augen loderten vor Hass. Am Rande meines Bewusstseins nahm ich durch den Lärm des Kampfes hindurch ein trauriges, getragenes Lied in einer mir unbekannten Sprache wahr. Mit jedem Schlag gegen den Schild wurde ich ein paar Schritt nach hinten getrieben. Nach und nach fand der Ork Gefallen daran, doch ich schaffte es kaum mehr, mich gegen den niedergehenden Yatagan zu verteidigen. Die Späne flogen nur so – dieser Ork hätte nicht Soldat, sondern Holzfäller werden sollen. Ich trat auf einen Kohlkopf, stolperte und wäre beinahe gefallen.
    Batz, kling! Batz, kling!
    Nach dem zehnten Schlag, als ich den verdammten Schild kaum noch halten konnte und der Ork neuerlich ausholte, fiel mir ein Trick ein: Ich zog den Schild in der allerletzten Sekunde unter dem Yatagan weg. Der Ork hatte sich mit aller Kraft in den Schlag gelegt, und als er auf kein Hindernis stieß, stolperte er mit wütendem Geschrei nach vorn. Ich sprang zur Seite, knallte ihm den Schild in den Rücken und hoffte, der Dorn in seiner Mitte werde sich durch den Panzer bohren. Der Ork torkelte jedoch noch weiter. Da kam mir Hallas zu Hilfe.
    Die hammerartige Seite der Streithacke zerschlug mit einem lang gezogenen Bling den Panzer des Ersten und tötete ihn auf der Stelle.
    »Was würde ich nur ohne deine Hilfe tun, Garrett?«, fragte Hallas grinsend.
    »Hinter dir!«, schrie ich.
    Der Gnom sprang zur Seite, wirbelte herum und ging zum Angriff auf den neuen Feind über.
    Bienchen stand an der Stelle, an der ich sie zurückgelassen hatte. Im Eifer des Gefechts hatte ich nicht einmal bemerkt, wie weit ich mich von dem Pferd entfernt hatte. Die Armbrust lag neben Bienchens Hufen im Dreck.
    Kli-Kli baute sich vor mir auf. Der Kobold griff mit einer geschmeidigen Bewegung zum Gürtel, zog zwei schwere Wurfmesser, die in seinen Händen funkelnde Kreise beschrieben, fasste die Klingen bei der Schneide und schleuderte sie auf mich. Ich sprang nicht weg, ich rührte mich nicht einmal, ja, ich bekam auch keine Angst, so schnell ging das alles vor sich. Eines der Messer pfiff an meinem rechten Ohr vorbei, das andere an meinem linken – und hätte es mir beinahe abgeschnitten. Im Großen und Ganzen war ich aber noch am Leben. Und ich besaß auch genügend Verstand, mich umzudrehen. Hinter mir stand ein Ork, der bereits mit seinem Beil ausholte. In den Augenhöhlen steckten die Wurfmesser des Kobolds. Der Ork stand da, schwankte und fiel mit dem Gesicht zu Boden, wobei er fast auf mir gelandet wäre.
    »Dafür bist du mir noch was schuldig.« In den Händen des Kobolds lagen schon die nächsten beiden Messer.
    Ich war sprachlos. Beschämt erinnerte ich mich daran, wie wir uns alle über die Kunst des Kobolds, mit Wurfmessern umzugehen, lustig

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