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Schattenstürmer

Schattenstürmer

Titel: Schattenstürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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gemacht hatten.
    Ich hob die Armbrust auf und lud sie schnell nach.
    »Das schaffen wir nie! Wir sind nur acht, die anderen sind zwölf!«, erklärte der Kobold.
    Wann hatte er es geschafft, die zu zählen?
    »Das weiß ich!«
    »Dann steh hier nicht rum! Hörst du, wie der Schamane singt? Wenn er fertig ist, geht es erst richtig los!«
    Ein Schamane! Mich fröstelte.
    »Was soll ich tun?«
    »Finde ihn und töte ihn! Er versteckt sich irgendwo!«
    Leicht gesagt: Töte einen Schamanen!
    Plötzlich trat Bienchen einen der Orks, der auf einen Soldaten aus dem Grenzkönigreich losging, mit dem Huf in den ungeschützten Rücken. Der Soldat erledigte dann den Rest.
    »Ich hatte ja gesagt, dass sie eine Kampfstute ist«, trumpfte Kli-Kli auf. »Ich weiß doch, was ich meinen Freunden schenke!«
    Da ertönte das Horn, und Fernans Einheit griff die Orks mit stählerner Faust von hinten an. Alistan stürmte an mir vorbei und hieb einem der vier Orks, die Aal in Schach hielten, den Kopf ab – obwohl ich nicht hätte behaupten können, dass der Garraker gegen die vier Feinde allzu unglücklich aussah. Der »Bruder« und die »Schwester« in den Händen des Soldaten flatterten wie Schmetterlinge. Die »Schwester« stach, der »Bruder« hieb. Die »Schwester« führte einen Angriff auf den Kopf aus, sodass der Ork den Schild hochriss, der »Bruder« ging sofort auf den nunmehr ungeschützten Bauch los. Ohne jede Scham jagte ich einen Bolzen in den dritten Ork, der ihn unterhalb des rechten Schulterblattes traf. Kli-Kli schlüpfte an mir vorbei und durchtrennte dem vierten Ork die Sehne am linken Bein, Aal vollendete das Ganze dann, indem er den fallenden Feind tötete.
    »Miralissa!«, schrie ich, als ich die Elfin sah. »Ein Schamane, Miralissa!«
    Sie rief Egrassa etwas auf Orkisch zu und wirkte einen Zauber, indem sie ihre Hand vorstreckte. Unter den Beinen des auf sie zurennenden Orks bildete sich Eis, und der Feind schlitterte mit verwundert ausgebreiteten Armen vorwärts. Fernan nahm ihn mit Freude in Empfang und zog dem Ersten seine Keule über den Helm. Unter dem Helm spritzte nach allen Seiten Blut hervor.
    Auf einmal erschien eine halb durchscheinende Blase von giftgelber Farbe in der Luft.
    »Weg von dem Ding!«, rief Miralissa und riss ihren Doralissaner scharf zur Seite herum. »Egrassa! Sch’tan nyrg Sch’aman dulle!«
    Doch der Elf schoss weiter seine Pfeile in die Richtung ab, aus der das Lied kam. Man hätte glauben können, er sei wahnsinnig. Warum schoss er auf einen ganz und gar leeren Fleck mitten auf einem Feld? Die Pfeile störten die Luft auf, bohrten sich in die Erde, der Gesang indes hielt an, und immer mehr Seifenblasen segelten durch die Luft. Einer der Soldaten schrie vor Entsetzen und Schmerzen.
    Ein Schlag streckte mich zu Boden.
    »Bist du lebensmüde?!«, brüllte Aal.
    Der Garraker hatte mich in letzter Sekunde vor dem fliegenden Zauber des Schamanen bewahrt. Der nächste Pfeil des Elfen schoss durch die Luft. Jemand schrie auf und verstummte. Förmlich aus dem Nichts tauchte ein Ork mit einem recht ungewöhnlichen Kopfputz auf und fiel zu Boden.
    »Die Illusion der Unsichtbarkeit!«, schrie Kli-Kli.
    Mit dem Tod des Schamanen platzten alle Seifenblasen.
    Über dem Kohlacker und dem Dorf war kein Waffengeklirr mehr zu hören. Alles endete ebenso überraschend, wie es begonnen hatte. Ich begriff, dass wir gesiegt hatten. Ich begriff, dass Sagoth mir aus einer Laune heraus in dieser Schlacht das Leben geschenkt hatte.
    »Ganz ruhig, mein Freund, noch ein paar Stiche, dann bin ich fertig.« Mit einer gebogenen Nadel nähte Aal Lämplers Stirn.
    Mumr zischte, verzog das Gesicht, hielt aber aus. Der Yatagan eines Orks hatte seiner Stirn ordentlich zugesetzt. Als der Kampf vorüber war, waren Mumrs Gesicht und seine Kleidung über und über mit Blut beschmiert. Mit einem Faden befestigte der Garraker den Hautlappen, der Lämpler in den Augen hing, wieder an der Stirn.
    »Du hast mich lange genug gequält, Aal! Und wie viel Blut mich das gekostet hat! Besser, wir rufen Miralissa!«
    »Miralissa ist beschäftigt, sie muss diejenigen retten, die von der Magie des Schamanen getroffen wurden.« Aal machte einen weiteren Stich. »Dass du viel Blut verloren hast, ist nicht weiter schlimm, das ist bei Gesichtswunden immer so. Viel gefährlicher wäre es, wenn dein Bauch durchbohrt worden wäre und du nicht einen Tropfen Blut verlieren würdest.«
    »An was für einen geschickten Mistkerl ich da geraten

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