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Schattensturm

Schattensturm

Titel: Schattensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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Wahrscheinlich greift er dann eines der Portale an, um zu entkommen. Dann wird noch mehr Rattenblut fließen …« Das war das Problem: Reisende aus der Innenwelt waren üblicherweise für ein paar Momente desorientiert, wenn sie im Portal erschienen – ideal, um sie zu überraschen und anzugreifen. Ein Angriff von der Außenwelt jedoch würde die Ratten selbst überraschen.
Es ist kein schöner Gedanke …
Er nahm noch einmal einen Zug von seiner Zigarette und wunderte sich, wie lange Jackson denn noch für sein Essen brauchte. »Ich habe den anderen Anführern empfohlen, bei einem Angriff aus der Außenwelt die Portale aufzugeben.«
    »Das wird Ashkaruna nicht schmecken«, murmelte White.
    »Ja und?«, erwiderte Armstrong kampfeslustig.
» Er
ist schließlich schuld daran, dass wir überhaupt so wenige sind!
Er
hat die überstürzten Befehle zum Angriff gegeben!«
    »Und außerdem hat er die Schlacht verloren«, fügte Spider hinzu.
Die Schlacht, ohne die die Hexer Bergen gar nicht erst erreicht hätten
, ergänzte Mickey in Gedanken
.
Spider brauchte das nicht zu erwähnen. Jeder wusste, was er meinte.
    Die Gefühle seines Rudels waren intensiv: Sheffields Ärger war ein dumpfes Pochen in seinen Schläfen, Whites Verunsicherung ein Schauer, der seinen Rücken hinablief. Spiders Wut war ein Grollen in seinen Ohren, doch wie immer war es Armstrong, dessen Emotionen am stärksten kochten, ein heißglühendes Stück Metall im Vordergrund seiner Wahrnehmung. Es kostete Mickey einiges an Überwindung, nicht aufzuspringen und seine Kampfgestalt anzunehmen. Doch er war nicht umsonst seit Jahren unumstrittener Anführer des Rudels. Nach dem ersten Gefühlssturm war es nicht weiter schwierig, einen kühlen Kopf und klare Gedanken zu bewahren.
    Er seufzte. Ashkaruna war im Moment nicht besonders beliebt beim Clan der Rattenmenschen. Er gab den idealen Sündenbock ab, obwohl er nicht der Einzige war, der Fehler gemacht hatte. Immerhin war es Aufgabe des
Clans
gewesen, sicherzustellen, dass die Renegaten die Stadt verlassen hatten. Und sie
waren
sich sicher gewesen. Solange, bis Renegaten und Hexer vor einer Woche in einer neu geschlossenen Allianz über die Portale hergefallen waren.
    Jackson tauchte endlich wieder aus seiner Küche auf und brachte ihm ein mit Tomaten und Gurken belegtes Knoblauchbaguette. Das Wasser lief in seinem Mund zusammen, als er sich darüber hermachte.
    Inzwischen war ihm auch klar geworden, wo und wann diese Allianz geschmiedet worden war. Er war selbst dort gewesen, er hatte sogar eine ihrer Hexerinnen entdeckt und gestellt. Doch sein Magiegespür hatte bei dem Mädchen versagt, so dass er sie für nichts Schlimmeres gehalten hatte als eine Agentin der Kirche. Und so hatte er sie gehen lassen. Er schüttelte den Kopf. Er hatte die einmalige Gelegenheit gehabt, die Pläne ihrer Feinde zu durchkreuzen, und er hatte sie einfach laufen lassen. Die ewige Schwäche der Ratten: Frauen. Nun hatte der Clan für seinen Leichtsinn bezahlt.
    »Was steht nun für uns an?«, fragte Sheffield. »Sollen wir auch ein Portal bewachen?«
    Mickey schüttelte den Kopf, während er sich Knoblauchbutter aus dem Bart wischte. »Wir bewachen weiter Ashkaruna und hoffen, dass Rushai den Schattenfeind schnappt.«
    »Damit ihn Ashkaruna noch einmal entwischen lässt?« Spiders Stimme war eisig.
    Mickey verzog verärgert das Gesicht. »Hört endlich mit diesem Geläster auf! Wenn Ashkaruna euch so reden hört, dann ist die Kacke
wirklich
am Dampfen!«
    »Ha, und wenn schon!« Armstrong verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich finde, wir haben uns genug von ihm herumscheuchen lassen. Ich sehe nicht mehr ein, noch länger Kanonenfutter für ihn zu spielen!«
    Mickey warf ihm einen bösen Blick zu. »Ich sagte: Hört auf damit! Das gilt für alle, auch und besonders für dich, Armstrong!«
    »Wie lange willst du denn noch warten?«, erwiderte Armstrong zornig. »Bis er uns auf noch ein Todeskommando schickt? Müssen erst Ratten aus dem Rudel sterben, bevor du aufhörst, ihm in den Arsch zu kriechen?«
    Mickey war außer sich vor Wut. Doch er hielt sich zurück, ließ sogar eine kurze Pause entstehen, bevor er mit schneidender Stimme befahl: »Nimm das zurück!«
    »Warum? Seit wann verträgst du die Wahrheit nicht mehr?!«
    »Ich sage es nicht noch einmal.« Seine Stimme war noch einmal leiser geworden.
    »Ha! Sonst was?«
    »Sonst
beiße
ich dich!« Mickey sprang auf. Sein Barhocker stürzte laut scheppernd zu Boden. Magie

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