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Schattentänzer

Schattentänzer

Titel: Schattentänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Menschen hinnehmen, nur um die Orks zu retten?«
    »Diese Welt braucht die Orks. Und der Herr möchte nicht, dass ihr sie auslöscht.«
    »Sind die etwa auch eine Kraft, die uns im Zaum hält?«
    »Nicht nur…« Der Sendbote wich einer klaren Antwort aus. »Und jetzt würde ich gern deine Antwort hören. Bist du bereit, das Horn des Regenbogens hierzulassen?«
    Ich dachte kurz nach. »Was geschieht, wenn ich mich weigere?«, wollte ich wissen.
    »Nichts!«
    »Nichts?« Ich wollte meinen Ohren nicht trauen.
    »Was hast du denn gedacht? Dass ich dir drohe? Weit gefehlt! Du bleibst einfach da hocken und verhungerst. Dann wirst du im Haus der Liebe wiedergeboren … nach einer gewissen Zeit, wenn das Horn in Vergessenheit geraten ist. Glaubst du etwa wirklich, der Herr wäre dermaßen auf dieses Artefakt angewiesen? Alles, was du vor dir siehst, deine Freunde, die ganze Welt – all das ist doch nur ein großes Spiel, das ihr Menschen nie verstehen werdet. Wenn du das Horn hierlässt, gewinnt der Herr dieses Spiel. Holst du es dir, gewinnt er es ebenfalls, muss sich aber etwas mehr anstrengen. Doch selbst wenn die Grauen nicht eingreifen, selbst wenn das Gleichgewicht zerstört wird oder die Gefallenen sich befreien und Siala zerstören, wird am Ende doch nur eine neue Runde des Spiels eingeläutet. Von dir hängt also bloß ab, ob der Herr das Spiel mühelos gewinnt oder nicht. Aber gewinnen wird er auf alle Fälle.«
    Das waren doch Märchen! Gefallene, andere Herren, ein dummes Spiel …! Ich glaubte dem Sendboten kein Wort.
    »Warum schnappen sich diese Gefallenen eigentlich nicht selbst das Horn? Für sie ist es doch zum Greifen nah.«
    »Die Fragestunde ist beendet, ich erwarte deine Antwort.«
    »Wenn von mir ohnehin nichts abhängt, dann lautet meine Antwort: Nein.«
    Die goldenen Augen musterten mich aufmerksam. Dann sagte der Sendbote nach langem Schweigen: »Der Herr hat gewusst, dass du dich so entscheiden würdest. Schade, Dieb. Dann schlage ich dir jetzt einen Handel vor.«
    »Wie sollte der aussehen?«
    »Ich nenne dir zwei Möglichkeiten, wie du aus dieser Falle entkommen kannst, im Gegenzug gehst du einen Kontrakt mit dem Herrn ein.«
    »Welchen?«
    »Wer kann schon sagen, was der Herr in nächster Zeit gestohlen haben möchte? Mir würde dein Wort reichen.«
    Ich hüllte mich in Schweigen.
    »Bist du einverstanden?« In seiner Stimme lag ein leicht unzufriedener Unterton. »Wenn das Horn des Regenbogens schon in die Welt kommt, dann wenigstens durch einen anderen Schattentänzer. Das gibt dem Spiel Würze.«
    Welches Risiko ging ich damit ein? Natürlich hatte der Herr irgendeinen Plan ausgebrütet, sonst würde er verhindern, dass ich das Horn an mich brächte, ob ich nun ein Schattentänzer war oder nicht. Aber was gingen mich die Spiele der Götter an? Oder wer lenkte hier die Welt?
    »Einverstanden.«
    »Wunderbar! Die erste Möglichkeit, hier herauszukommen, ist die, dir das Leben zu nehmen. Du hast ein Messer? Als Schattentänzer brauchst du nämlich bloß zu sterben – um dich dann im Haus der Liebe wiederzufinden.«
    »Diese Variante scheidet für mich aus.«
    Selbstverständlich freute ich mich, von meiner Unsterblichkeit zu hören (auch wenn ich nicht daran glaubte), aber wenn ich eins nicht beabsichtigte, dann war es, mir die Kehle von einem Ohr zum anderen aufzuschlitzen.
    »Dann gefällt dir die zweite Variante vielleicht besser. Unter dir befindet sich ein Becken. Spring da hinein. Dann geht es immer geradeaus. Unter Wasser kommst du bis zu der Terrasse zwischen den Terrassen. Von dort aus erreichst du jeden beliebigen Ort in den Beinernen Palästen. Es gibt dort eine Tür mit einem roten Dreieck. Wenn du durch die hindurchgehst, bist du in der achten Schicht, ganz in der Nähe von Groks Grab. Auf baldiges Wiedersehen, Dieb, ich überlasse dich jetzt deiner angenehmen Gesellschaft.«
    »Halt! Wer ist der Spieler?«
    »Das wirst du zu gegebener Zeit erfahren. Hast du noch Fragen?«
    »Warum nimmst du das Horn nicht?«
    »Wenn ich das könnte, hätte dieses Gespräch nie stattgefunden.«
    »Wie lange muss ich unter Wasser schwimmen?«
    »Das ist nicht der Rede wert. Höchstens sechs Minuten!«
    Schon in der nächsten Sekunde war er fort.
    Erst jetzt schüttelte es mich. Ich konnte noch immer nicht glauben, mit dem Sendboten gesprochen zu haben, ohne dass er mir auch nur ein Härchen gekrümmt hatte. Und ich konnte ebenso wenig an diesen Herrn und seine Ziele glauben.
    Sechs Minuten unter

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