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Schattentänzer

Schattentänzer

Titel: Schattentänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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stand die Welt kopf. Zum ersten Mal seit der Gründung TunFaires sah man fliegende Donnerechsen über der Stadt.
    Dazu Donnerechsen vor den Toren. Auf den Straßen trappelten Kentauren herum, und Säbelzahntiger, Mammuts, morCarthas und Gnome gaben sich ein Stelldichein. Meine Freunde waren verschwunden. Beutler und Sattler wirkten noch bedrohlicher als sonst. Aber trotzdem war es draußen immer noch normaler als hier drin. In der Welt konnte ich überleben. »Ich überlege, ob ich nicht lieber den Beruf wechsle und Fliesenleger werde. Die haben solche Probleme nicht.«
    Sie zuckte mit den Schultern und starrte Ostermann an, als wäre er ein Genie, das ihr gleich die Geheimnisse des Universums enthüllte. Vielleicht verstand sie ihn ja. Sie war schließlich selbst ein bißchen verrückt.
    Ich gab auf und schlief mehr oder weniger im Sitzen ein. Meine Aufmerksamkeit beschränkte sich darauf, daß keiner von hinten an mich herantrat und mir mit einer Streitaxt den Schädel spaltete, ohne daß ich es bemerkte. Ich blieb nur hier, weil Winger nicht gehen wollte. Ich konnte sie unmöglich mit diesem Spuk allein lassen. Vielleicht opferte er ja Jungfrauen und dachte, sie wäre eine. Außerdem wußte sie etwas, was ich noch in Erfahrung bringen wollte.
    Schließlich ging Ostermanns Anfall vorbei. »Also, Sir.« Er wirkte nicht im geringsten peinlich berührt. »Haben wir ein Abkommen?«
    »Nein.«
    Seine Leute waren verlegen, konnten es aber verbergen und gingen nicht hinaus. Ich nahm an, daß er sie tatsächlich fürstlich entlohnte. Das mußte er auch.
    Jetzt wirkte er verblüfft. Jedenfalls so gut es unter dem Fett zu erkennen war, das jede seiner Gefühlsregungen verbarg. »Ich dachte, ich hätte mich kristallklar ausgedrückt, Sir.«
    »Sollten Sie irgendwann einen Brocken von sich gegeben haben, der Sinn gemacht hätte, habe ich ihn leider in dem ganzen Dunst verpaßt.«
    »Garrett!« Winger schrie fast.
    Ostermann lächelte wieder. Jedenfalls hielt ich es dafür. »Sehr gut, Sir, wirklich gut. Dann werde ich mich einfach ausdrücken, damit selbst Sie es verstehen. Ich will das Buch. Ich habe vor, es zu bekommen. Ich bekomme, was ich will. Die mir helfen, es zu erlangen, werden reich belohnt. Diejenigen, die versuchen, meine Pläne zu durchkreuzen, werden dieses Glück nicht haben. Ist das klar genug?«
    »Kapiert.« Ich erwiderte sein Lächeln. »Ich werde es Kain Kontamin und der Schlange flüstern, wenn ich zufällig auf sie stoße. Ich bin sicher, sie werden vor Angst schlottern und Ihnen eiligst aus dem Weg gehen, damit Sie freie Bahn haben.« Drohung und Gegendrohung. Alles sehr freundlich, mit einem gezückten Messer hinter dem Rücken.
    Winger begann, sich für meine Grobheit zu entschuldigen. Je mehr ich von ihr erlebte, desto weniger verstand ich sie.
    »Keine Ursache, Kind, keine Ursache. Der Mann muß schließlich sein Gesicht wahren. Wie wir alle, selbstverständlich. Wie jeder von uns. Sehr gut, Sir, wirklich. Ich denke, unser Geschäft ist damit beendet. Wir verstehen uns. Ich wollte gerade dinieren. Möchten Sie mir Gesellschaft leisten? Meine Tafel ist berühmt.«
    Ich schützte dringende Geschäfte vor. Ich hatte keine Lust, mir anzusehen, was für eine Tafel dieser Verrückte auftischte. Sie war vermutlich mehr als gewagt. Jedenfalls war Essenszeit.
    »Wie Sie wollen, Sir. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder, unter Umständen, die für uns beide profitabel sind. Pest!« Er winkte dem kadaverhaften, alten Mann. »Bring unsere Gäste hinaus, bitte.«
    Der Alte verneigte sich und führte dann Winger und mich zum Schloßtor. Ich behielt den alten Knaben scharf im Auge. Schließlich wollte ich auf keinen Fall durch irgendeine Geheimtür geschubst werden. Gleichzeitig versuchte ich, ein Gespräch über seinen Boß anzuzetteln. Keine Chance. Vielleicht war es nicht klug für einen Burschen in seiner Position.
    Winger sprang darauf an. »Du hast mich enttäuscht.«
    »Ich enttäusche mich oft selbst. Womit habe ich dir das Herz gebrochen?«
    »Dieser Kerl ist reif.«
    »Er ist der reinste Obstgarten.«
    »Wenn man ihn richtig bearbeitet, dann …«
    »Ich konnte den Clown nicht ertragen. Vermutlich hätte er mir einiges erzählen können, was wichtig gewesen wäre, aber … Ich würde gern mal eine Zeitlang seine Zehen übers Feuer halten.«
    »Garrett!«
    »Du hast dich mit einem Verrückten eingelassen, Winger. Er wird dich das Leben kosten. Ich glaube dir, daß du nicht mit diesen Jungs

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