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Schattentänzer

Schattentänzer

Titel: Schattentänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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es dann, zum Teufel?
    Was kümmerte es mich? Tinnie erholte sich zusehends.
    »Kennst du jemanden, der soviel Macht haben sollte?« fragte ich sie.
    »Ich. Ich könnte damit umgehen. Aber ich wüßte niemand anderen, dem ich trauen würde.«
    »Und ich weiß nicht viel von dir.«
    »Wieviel zahlst du mir, wenn ich es nicht finde?«
    »Was?«
    »Ich bin in die Stadt gekommen, um Geld zu verdienen, Garrett. Nicht, um die Welt zu retten.«
    »Ich mag es, wenn jemand unverblümt ist. Und ich mag Mädchen, die klare Prioritäten setzen und wissen, was sie wollen. Deshalb gebe ich dir auch eine klare Antwort. Keinen Pfennig. Du hast nicht den leisesten Schimmer, wo es ist.«
    »Aber ich kriege es raus. Ich bin gut darin, Sachen zu finden. Ich sag dir was: Wenn ich es finde, gebe ich dir die Chance, Lubbock zu überbieten.«
    »Und die Schlange? Du solltest vielleicht auch ein bißchen darüber nachdenken. Und wenn du schon dabei bist, vergiß nicht, was Blaine passiert ist.«
    »Das ist kein Problem.«
    »Hör zu, Winger, es ist dumm, keine Angst zu haben. Es gibt einige wirklich miese Leute hier in der Stadt. Und du hast einige der Schlimmsten auf den Fersen. Wegen Wiesel. Wenn sie dich zu fassen kriegen, kannst du dich von deinem Arsch verabschieden.« Ich erwähnte das nur, weil ich jemanden entdeckte, der aus der Ferne wie Beutler aussah.
    »Ich kann auf mich selbst aufpassen.«
    »Das habe ich gemerkt, als du mich angegriffen hast.«
    »Verdammt, Garrett, du bist nicht für mich verantwortlich. Hör damit auf.«
    Irgend etwas an der Art, wie sie aufbrauste, und ihre Wortwahl weckten mein Mißtrauen, ob ich wirklich die echte Winger vor mir hatte. »Schon gut. Erzähl mir lieber, wohin diese Zwerge geflohen sind.«
    »Zwanzig Taler.«
    »Du geldgierige Hexe. Du würdest deine eigene Mutter verkaufen.«
    »Wenn der Preis stimmt. Zwei Taler. Um die Spesen zu decken. Es würde dir nichts nützen. Sie ist tot.«
    »Tut mir leid.«
    »Oh, sie atmet noch. Sie ist nur seit dreißig Jahren vom Kinn an aufwärts gelähmt. Das einzige, was sie kann, ist jammern, zicken und Kinder kriegen. Sechzehn, jedenfalls bei der letzten Zählung. Vermutlich sind es jetzt einige mehr. Sie wäre beim vierzehnten fast verblutet und hat dann weitergemacht. Das hat mich bei meinem Entschluß bestärkt, nicht so zu werden wie sie.«
    »Zwanzig Taler.«Ich konnte ihr keinen Vorwurf machen. Bauern leben kurze und häßliche Leben, und für Frauen ist es noch unerfreulicher. Vielleicht hatte sie alles in allem nichts zu verlieren. »Aber ich habe sie nicht bei mir.«
    »Ich vertraue dir. Man sagt, du hältst Wort. Aber laß dich nicht schlachten, bevor ich kassiert habe.«
    »Also, sprich mit mir. Wohin sind sie verschwunden?«
    »Willst du sofort hingehen?«
    »Ja. Wenn du es mir sagst.«
    »Macht es dir was aus, wenn ich mitkomme? Vielleicht finde ich ja auch was Interessantes für mich heraus.«
     
     

 
25. Kapitel
     
    Wir hatten kaum ein paar Schritte getan, als plötzlich die Leute aufgeschreckt wie ein Hühnerhaufen durcheinanderliefen und sich anschrieen. Sie hatten keine Angst, sondern wollten wissen, was vor sich ging. Ich natürlich auch. Aber ich erfuhr den Grund der allgemeinen Verwirrung erst, als alle stehenblieben, in dieselbe Richtung blickten und mit dem Finger deuteten.
    Zunächst glitten Schatten über uns. Dann sahen wir die Monster. Sie kamen aus der Morgensonne. Sie zählten ein gutes Dutzend. Statt sich weit oben von den Aufwinden treiben zu lassen, flogen sie dicht über den Hausdächern, Flügelspitze an Flügelspitze. Auf den gestreckten Reptilienhälsen bewegten sich die Raubtierköpfe ruckartig hin und her. Sie kreischten, als sie vorüberflogen. Wie aus dem Nichts tauchten morCartha auf, die weiter unten Deckung suchten.
    Niemand geriet wegen der Flugechsen in Panik. Dafür gab es auch keinen Grund. Sie waren zwar groß, aber nicht schwer. Sie konnten nichts forttragen, was größer als eine Katze oder höchstens ein Hund war. Für Schwereres hatten sie nicht genug Kraft in den Flügeln.
    »Sie erledigen die Tauben«, stellte jemand fest. Deshalb bewegten sie ihre Köpfe so ruckartig. »Einer fliegt vor den anderen her und scheucht diese gefiederten Ratten auf. Dann packen die anderen sie im Flug.«
    »Ich hab gehört, ein ganzer Schwarm der größeren Fleischfresser soll in den Hügeln im Norden hausen«, sagte ein anderer.
    Das waren schon schlechtere Nachrichten. Einige dieser Monster wurden zehn Meter hoch,

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