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Schattentänzer

Schattentänzer

Titel: Schattentänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Logeleien bist du zuständig. Also gewähre mir die Gnade deiner Weisheit. Ohne das übliche Geseiere.«
    Ahrm und Tharpe sind in den Untergrund abgetaucht, weil sie damit rechnen, daß du deinen Helden-Schimmel besteigen und gegen Kain Kontamin ins Feld ziehen wirst. Das nehm ich jedenfalls an. Sie haben die Zeichen früh erkannt und schnell reagiert. Es war sozusagen ein Frühstart.
    »Ich hab wirklich wundervolle Freunde.«
    Ich habe selbst meine Zweifel. Aber ich bin leider nicht so mobil wie sie. Meine Möglichkeiten sind begrenzt. Ich bin deiner Gnade ausgeliefert. Ich muß bleiben und kämpfen.
    Ich knurrte.
    Das ist nur eine Hypothese, Garrett. Obwohl ich glaube, daß sie gut ist. Sie kennen dich. Man weiß, daß du normalerweise auf die Vernunft pfeifst. Glaubst du wirklich, daß es deine Pflicht ist, die Welt vor Kain Kontamin zu retten?
    Ich knurrte noch mehr. Wieso nahm jeder an, daß ich sofort zu meinem rostigen Schwert greife, wenn irgendwo ein schlimmer Bursche pupst? Verflucht! Wenn ich daran denke, wie Beutler mich gestern zur Schlachtbank führen wollte, scheint sogar Kain Kontamin dieser Ansicht zu sein. Verflucht und zugenäht! Es gefällt mir nicht, daß ich leichter zu durchschauen bin als andere.
    »Was ist mit Sattler?«
    Das ist schwieriger, weil ich nicht so viele Informationen über Mr. Sattlers Denkprozesse habe. Aber ich nehme an, daß er die möglichen Folgen überblicken konnte, die es hätte, falls Mr. Kontamin in den Besitz des Buches gelänge. Vermutlich hat er die Geduld verloren.
    »Was willst du mir damit sagen?«
    Hast du dich niemals über seine unerschütterliche Loyalität gewundert?
    »Nur etwa eine Million mal. Zusammen mit allen anderen, die jemals etwas mit der Gilde zu tun bekommen haben.«
    Betrachte diese Loyalität unter dem Aspekt, was deiner Meinung nach Mr. Kontamin mit dem Buch alles anstellen könnte.
    Ich brauchte eine Minute. Immerhin war es noch früh am Morgen. Ich hatte eine Entschuldigung. »Was willst du damit sagen?« Gib es mir schwarz auf weiß. Sag mir, daß die Vorsteher unserer Kirche Heilige sind, unsere Herren Menschenfreunde, daß unsere Anwälte ein Gewissen haben. Vielleicht glaube ich es. Ich würde all diesen Individuen das Recht auf einen begründeten Zweifel lassen. Aber versuch nicht, mir beizupuhlen, daß sich Sattler gegen Kain stellt. »Glaub ich nicht.«
    Hab ich dir immer noch nicht begreiflich machen können, daß es keine Konsequenzen hat, ob du etwas glaubst oder nicht? Es ist offensichtlich, daß Mr. Beutler einen Verrat wittert, betrachtet man seine Fragen. Wenn er aufgrund dieser Annahme handelt, ist weder die Wahrheit noch dein Glaube von Bedeutung. Ich persönlich neige eher dazu, seine Annahme als zutreffend zu betrachten, wenn ich die Andeutungen zu Rate ziehe, die Mr. Sattler in seinem letzten Gespräch mit dir gemacht hat.
    Es ist einfach so. Meinungen wirken mehr als Wahrheiten.
    Wir Menschen gehören zu einer Gattung von Lebewesen, die sich einfach weigern, sich in ihren Überzeugungen von so etwas Profanem wie Tatsachen beirren zu lassen. Dennoch … »Schon, aber Sattler würde so was nicht tun.« Oder doch? Selbst wenn der Krüppel, den er jeden Tag zu beerben hofft, bei dem Deal nicht nur dem Tod entgeht, sondern sogar wieder gesund würde?
    Aha. Langsam benutzt du deinen Hohlkörper, den du Kopf nennst, nicht mehr als Sitz für dein Haar. Exzellent.
    »Selbst mir kommt ab und zu ein Gedanke.« Keine umwerfende Erwiderung. Es war immer noch Morgen.
    Draußen herrscht eine gewisse Aufregung. Vielleicht sind das die längst überfälligen Nachrichten aus dem Cantard. Du solltest nachforschen.
    Er und sein verfluchtes Hobby. »Klar, warum nicht. Zeit genug hab ich ja. Ich werde mir auch gleich Deans Besen leihen und in meiner Freizeit den Rattenmännern beim Ausmisten helfen.«
    Er schnaubte verächtlich. In meinem Kopf, versteht sich.
    Manchmal schätzt er meine Fähigkeiten höher ein als ich selbst.
    Ich stand auf verlorenem Posten. Es war einfach noch zu früh. Also zog ich mich in die Küche zurück. »Carla Lindo, mein Liebchen, ich brauche Ihre Hilfe. Der Tote Mann behauptet, Holme Blaine habe mit einigen der Leute in Verbindung gestanden, mit denen Sie Kontakt hatten, als Sie jemanden suchten, der Ihnen helfen sollte. Ich muß mit Ihnen reden. Und zwar sobald Sie mir gesagt haben, wo sie sind.«
    Sie beäugte mich zehn Sekunden lang, glühend und knisternd. Unserem Heimchen Miss Ruth rutschte das Lächeln in die

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