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Schattentänzer

Schattentänzer

Titel: Schattentänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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vorbeizukommen. Ich häng mich an ihre Rockschöße und geh in Deckung, während ihr die Drecksarbeit erledigt, schnapp mir einen Sack Beute und verschwinde in der Verwirrung, die anschließend ausbricht. Kein Problem.«
    Ihr Optimismus war einfach unheilbar. »Wann hast du die Bude besichtigt?«
    »Ich komme herum. Du hast einen Riesenwirbel gemacht, weil der Kerl angeblich so schlimm sein sollte, also habe ich mir gedacht, ich sollte ihn mir mal ansehen.«
    »Schläfst du eigentlich auch manchmal?«
    »Ich habe viel Energie. Das macht der Ehrgeiz. Dagegen bist du eine alte Schildkröte. Du bewegst dich nur, wenn du Hunger hast, und dann auch nur bis zum nächsten Futtertrog. Du wirst niemals was erreichen, Garrett.«
    Gab Dean ihr Nachhilfeunterricht? »Ich komme zurecht. Immerhin gehört mir ein Haus. Das können nicht viele sagen.«
    »Ich hab gehört, wie du an das Geld gekommen bist. Die Leute haben nicht aufgehört, dir in den Arsch zu treten, bis du ihn endlich bewegt hast. Dann bist du in die Scheiße gefallen und mit einem Sack Gold wieder aufgetaucht.«
    So ähnlich ist es tatsächlich abgelaufen. Aber ich habe für das Geld auch den entsprechenden Gegenwert abgeliefert. Ich stampfte die Treppe zu meinem Haus hinauf. Winger klebte an mir wie Pech. Ich überlegte, ob ich sie einfach k.o. schlagen sollte, als mir der kleine Scherz einfiel, den ich mit Dean getrieben hatte. Es würde seinem alten Herzen guttun, wenn es mal eine Zeitlang etwas schneller schlug. Ich klopfte.
    Dean öffnete und warf Winger einen Blick zu. Seine Miene wurde sauertöpfisch, aber er sagte kein Wort. »Wie geht’s, Paps?« begrüßte ihn Winger. »Hast du noch etwas von dem guten Bier? Ich bin ausgetrocknet wie eine Mumie.« Sie stupste ihn freundschaftlich gegen die Brust, was ihn beinah zu Boden geworfen hätte. Er rang erfolgreich um sein Gleichgewicht und ging kopfschüttelnd den Flur entlang.
    Erst nachdem Winger die Tür hinter sich zugemacht hatte, fiel mir wieder ein, wie es bei ihrem letzten Besuch hier zugegangen war. Ich mußte mich mit dem Toten Mann unterhalten und durfte sie nicht herumspionieren lassen. Man konnte nicht wissen, was sie alles einsacken würde. »Komm mit, wird Zeit, daß du meinen Partner kennenlernst.« Ich sollte dieses Wort in seiner Nähe nicht benutzen. Er würde eine große Schau daraus machen, es mir bei der nächstbesten Gelegenheit unter die Nase zu reiben.
    Mein Partner war so begeistert, sie zu sehen, als wäre er die Hauptperson bei einer Hexenverbrennung gewesen. Carla Lindo konnte ihn zwar ein bißchen mit ihrem Charme einwickeln, aber selbst sie war eine Frau, und er würde es mir nicht verzeihen, daß sie so lange hier war. Winger war etwas ganz anderes. Ich will es mal so ausdrücken: Ihr mangelte es etwas an Carla Lindos Grazie.
    »Was ist das für ein Ding?« fragte Winger.
    »Der Tote Mann. Mein Partner. Er ist nicht mehr frisch, aber er erledigt seine Arbeit. Wenn man ihm Feuer unter dem Arsch macht.«
    »Das ist kein Mann, Garrett. Das ist ein Ding. Hat einen Rüssel wie ein Mammut. Mein Gott, ist das häßlich. Und ziemlich reif.« Wie gesagt, sie besaß von Natur aus keinen Charme. Und hatte die Sensibilität eines räudigen Wolfes.
    Garrett!
    Wir mußten ihn bei einem Nickerchen überrascht haben. Ich hatte erwartet, daß er schneller hochging. »Es gibt Neuigkeiten aus dem Cantard, alter Knochensack. Dein Liebling hat sich vielleicht wieder aus der Affäre gezogen. Und dafür gesorgt, daß die großen Jungs sich den Schädel einschlagen …« Er ließ sich nicht hereinlegen.
    Diesmal bist du zu weit gegangen. Warum hast du diese Kreatur in mein Heim geschleppt?
    O-oh. Er war gekränkt. Seine Wortwahl ist sehr präzise. Hätte er gedacht, in mein Haus, dann hätte er einfach nur ein bißchen mit mir herumzanken wollen, um die Zeit totzuschlagen. Aber wenn er dachte mein Heim … war er nicht erfreut. Er fühlte sich verletzt.
    »So kann ich sie im Auge behalten. Ich möchte nicht, daß irgendein skrupelloser Frauenheld sie anmacht, bevor …«
    Hör auf mit dem Quatsch. Spiel das Spielchen mit Dean, wenn es dir gefällt, aber ich kenne dich besser. Erledige, was nötig ist, und dann schaff sie raus!
    Heh! Er war bereit, etwas zu tun, um sie zum Schweigen zu bringen. Sehr gut. Endlich hatte ich ein Druckmittel gegen ihn gefunden.
    Garrett!
    »Ja.«
    Winger sah mich an, als hätte ich Schaum vor dem Mund. Der Tote Mann enthielt ihr seinen Anteil an dem Gespräch vor. »Redest du

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