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SchattenTod | Ein Weserbergland-Krimi

SchattenTod | Ein Weserbergland-Krimi

Titel: SchattenTod | Ein Weserbergland-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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Fall war zu verworren. Inzwischen wussten sie nicht einmal mehr, ob sie es wirklich mit demselben Täter zu tun hatten. Gut, es gab Übereinstimmungen, aber auch vieles, was nicht zusammenpasste.

    „Kommst du noch auf ein Stück Fleisch mit zu mir?“, fragte Wolf, der nicht allein sein wollte, weil er noch an der zu jungen Gebärmutter knapste. Sie musste einer weiteren Toten gehören, die vielleicht irgendwann irgendwo auftauchen würde, ein halbes Kind vielleicht noch. Insofern war es zwar etwas makaber, an Fleisch zu denken, aber sie brauchten Kraft. Der Tag hatte es in sich gehabt.
    „Hast du ,Fleisch‘ gesagt?“, wollte Peter wissen, der schon glaubte, sich verhört zu haben. „Kein Tofuteilchen oder so etwas?“
    „Nein, ehrliches, blutiges Rumpsteak. Ich könnte dazu ein paar Wedges in den Ofen schmeißen.“ Wolf lachte bei Peters ungläubigem Blick.
    „Was sind denn das für Worte von dir, du Gourmet-Apostel?“ Peter schüttelte mit gespielter Entrüstung den Kopf.
    „Äh“, sagte Wolf, „ich kann edel, aber ich kann auch anders. Mir macht es großen Spaß, mal ein mehrgängiges Luxusmenü zu kochen, aber das Wenden einer Wurst oder eines Steaks auf dem Grill bei einer Flasche Bier ist auch etwas Besonderes.“
    „Okay, dein Steak nehme ich. Mit Innereien hätte ich heute so meine Probleme gehabt“, sagte Peter süffisant.
    Wolf winkte ab und verdrehte die Augen. „Wir kommen hier wirklich nicht weiter. Ich werde in den nächsten Tagen doch mal zu meinem Freund Thorsten Büthe nach Hannover fahren. Vielleicht kann er uns helfen oder wenigstens Tipps geben.“
    „Den fand ich ganz nett, deinen Profiler vom LKA!“, sagte Peter Kruse.
    „Lass ihn das bloß nicht hören. Hierzulande heißt das Fallanalytiker und Operative Fallanalyse . Wenn Bernhard nur nicht so starrköpfig wäre, würde ich das Team ja zu uns bitten. Vielleicht wird er noch einsichtig, falls der Mörder weitermacht.“
    „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass der Kerl aufhören wird, oder?“, fragte Peter ungläubig und Wolf schüttelte bedrückt den Kopf.
    Als sie auf den Hof fuhren, stand Lady Gaga bereits bereit zum Sprung aus dem Kofferraum. Die Kommissare glaubten ihren Augen nicht zu trauen. Vor Hetzers Haustür auf der obersten Treppenstufe saß Nadja Serafin. Sie schien gewartet zu haben.
    „Ich glaube, unsere Steaks sind gerade ein Stück kleiner geworden“, sagte Wolf, bevor er die Autotür aufmachte, „obwohl, mir reichen auch die Wedges oder ich schneide noch eins ab.“
    Peter hatte ihn gar nicht mehr gehört. Er war schneller gewesen und bereits auf dem Weg zu Nadja.

Er
    Seine Opfer fand er eher zufällig. Er war noch immer auf der Suche nach dieser einen vollkommenen Frau, die der Venus von Botticelli in ihrer makellosen Schönheit ebenso ebenbürtig war wie in ihrer Unberührtheit. Er hatte inzwischen begriffen, dass er sie sich nicht selbst erschaffen konnte oder wenn, nur kurz. Sie verfielen zu schnell. Was aber sollte er tun? Beten? Er war kein gottesfürchtiger Mensch. Sie sich wünschen? Keine Ahnung, ob das etwas brachte.
    Aber selbst wenn sie ihm über den Weg liefe, wie konnte er sie für sich begeistern?
    Er litt darunter, nicht zu wissen, ob es ihm jemals gelingen würde, seine Venus zu finden. Und wenn sich ihm diese Muschel nicht freiwillig öffnen würde, würde er sie sich nehmen und sie für immer behalten.

Das Mädchen
    In der Grundschule hatte sie oft Bauchweh gehabt. Sie fühlte sich überhaupt nicht gut, wenn sie zu lange von Zuhause weg war, vor allem nicht, wenn Probleme auftraten. Die Mutter holte sie dann, bis sie irgendwann stutzig wurde. Es kam zu oft vor.

Frank
    Dass Frank mit seinem Klavierspiel hinter Riekes Gesang zurückstehen musste, störte ihn mehr, als er sich selbst eingestehen wollte. Er machte schon viel länger Musik als sie, hatte zahlreiche Konzerte begleitet. Ihr hingegen flog alles einfach zu, ohne dass sie sich dafür wirklich anstrengen musste. Die Menschen liebten sie. Sie hatte von vornherein einen Bonus.
    Wann immer er mit Rieke auftrat, sah niemand auf seine Finger oder nahm sein Klavierspiel wichtig. Er war lediglich die Begleitung. Alle hingen nur an ihren Lippen und applaudierten ihr. Auch wenn sie am Ende der Aufführung jedes Mal auf seine musischen Künste hinwies, hatte er dennoch den Eindruck, sie würdigten ihn nur auf Geheiß und als schmückendes Beiwerk. Wirklich wichtig war er nicht. Er verneigte sich und ärgerte sich insgeheim.

    Ihm war

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