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Schattenwanderer

Schattenwanderer

Titel: Schattenwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Vater, sondern alle Elfen. Und zwar dunkle und lichte gemeinsam. Dieser Elodssa ist dann zu den Zwergen gegangen. Dort hat sich die Geschichte auch zugetragen.«
    »Welche Geschichte?«
    »Ach, die ist wahrscheinlich auch nicht weiter von Bedeutung«, winkte ich ab. »Nur einer von den vielen Träumen.«
    »Träume haben die Eigenschaft, uns die Vergangenheit zu zeigen. Oder die Zukunft. Es ist gut möglich, dass du – ohne es zu wissen – etwas über die Vergangenheit erfahren hast.«
    Ich musste ihnen diesen Traum in aller Kürze nacherzählen.
    »Glauben wir meinem Traum«, schlussfolgerte ich, »dann ist mit dem Schlüssel etwas getan worden und er arbeitet nicht mehr so, wie er sollte.«
    »Aber früher war alles mit ihm in Ordnung!«, widersprach Alistan.
    »Früher haben wir auch noch nie von einem Herrn gehört«, hielt Ell dem Grafen entgegen. »In diesem Schlüssel muss etwas erwacht sein, er hätte Garrett beinahe umgebracht.«
    »Genug!« Miralissa schnippte verärgert mit den Fingern. »Das ganze Gerede nützt doch nichts! Wir machen weiter wie geplant! Außerdem erinnert sich der Schlüssel nun an Garrett.«
    »Wenn Ihr nichts dagegen habt, würde ich jetzt gern gehen.« Ich stand vom Bett auf und trat zur Tür.
    »Vergiss den Schlüssel nicht!«
    »Wozu zum Dunkel soll ich den jetzt schon an mich nehmen?«, knurrte ich.
    Mir stand wahrlich nicht der Sinn danach, einen Schlüssel bei mir zu tragen, der sich aus heiterem Himmel in eine Giftnatter verwandeln konnte.
    »Hältst du das hier für einen Wastarhandel, Garrett?«, brachte Markhouse erbost hervor. »Was soll das Gefeilsche? Nimm den verdammten Schlüssel – und Schluss!«
    »Nein, er soll ruhig bei mir bleiben«, mischte sich Miralissa überraschend ein. »Ich werde ihn noch einmal überprüfen. Ich muss mich davon überzeugen, dass er wirklich ungefährlich ist.«
    Na, fabelhaft! Ich verließ die nachdenklichen Elfen und den unzufriedenen Graf Ratte. Auf dem Weg zu meinem Zimmer traf ich Kater. »Hast du Alistan gesehen?«, fragte er.
    »Er ist bei Miralissa.«
    Kater nickte nur und stapfte den Korridor hinunter bis zum Zimmer der Elfin.
    »Wo hast du denn gesteckt?« Mit diesen Worten empfing mich der Narr, als ich das Zimmer betrat.
    Lämpler war noch nicht da. Kli-Kli hatte sich ein Nachtlager auf dem Boden bereitet, zwischen den beiden Betten.
    »Schläfst du gern hart?«, fragte ich den Narren, ohne seine Frage zu beantworten.
    »Das würde ich dir auch empfehlen, es ist der Gesundheit ausgesprochen zuträglich«, sagte der Narr, während er sein Kopfkissen aufschüttelte.
    »Vielen Dank, aber ich fühle mich auch so ausgezeichnet.« Daraufhin stopfte ich mir Baumwollpfropfen in die Ohren, die ich mir bei der zuvorkommenden Frau des Wirts erbeten hatte.
    »Wozu tust du das?«, fragte Kli-Kli misstrauisch.
    »Ohne die kann ich nicht einschlafen.« Ich grinste schief, und der Kobold nahm die Pfropfen für eine Grille meinerseits und drang nicht weiter in mich.
    Wie schon zu erwarten gewesen war, machte Kli-Kli am nächsten Morgen eine sauertöpfische Miene und war höchst wortkarg. Er schmollte mit der ganzen Welt, vor allem jedoch mit Lämpler und, warum auch immer, mit mir. Erst als die Sonne hoch am Himmel stand und seine Stimmung etwas erhellte, gab Kli-Kli seine hartnäckige Weigerung, mit mir zu sprechen, auf und schnaubte nicht mehr jedes Mal, wenn ich versuchte, unser Verhältnis ins Reine zu bringen. Er nahm es mir offenbar sehr übel, dass ich ihn vor dem nächtlichen Schnarchkonzert Mumrs nicht gewarnt hatte.
    Miralissa und Alistan verloren beide kein Wort über den Schlüssel. Sie trieben uns zur Eile an, da sie so schnell wie möglich aufbrechen wollten. Wir verließen das Dorf, noch ehe die Morgendämmerung angebrochen war. Da Bienchen ruhig dahintrabte, döste ich auf ihr weiter. Marmotte, der neben mir ritt, zeigte sich verständnisvoll und behielt sie im Auge.
    Inzwischen saß ich auch ziemlich locker im Sattel. Das nenne ich beständige Übung. Völlig ausgeschlafen, fiel mir gut eine Stunde später auf, dass unsere ohnehin schon kleine Gruppe noch kleiner geworden war.
    »Wo sind Kater und Egrassa?«, fragte ich Kli-Kli.
    »Sie müssen eine wichtige Aufgabe erledigen.« Der Kobold ließ sich zum ersten Mal am heutigen Tag zu einer Antwort herab. »Nun ist es soweit, Garrett! Albereien und Ausgelassenheit gehören der Vergangenheit an! Jetzt brechen strenge, vielleicht sogar gefährliche Tage an! Es ist etwas im

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