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Schattenwandler 01. Jacob

Schattenwandler 01. Jacob

Titel: Schattenwandler 01. Jacob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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passiert?“, fragte Jacob, aber plötzlich wollte er die Antwort gar nicht mehr unbedingt hören.
    „Ich kann dir nichts Genaues sagen. Alles ging so unheimlich schnell. Aber eins kann ich dir sagen, weil ich mir dessen absolut sicher bin. Isabella hat meine Schwester und mich fast getötet.“
    „Was?“, fragte Jacob mit leiser Stimme, und seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.
    „Wir waren gerade dabei, Schutzwälle zu errichten, Legna und ich. Isabella war erschrocken über das, was da ablief. Natürlich ging sie näher zu denen hin, die versuchten, sie zu beschützen. Und in dem Moment, als sie das tat …“ Noah hielt inne und schüttelte immer noch verblüfft den Kopf. „Mir wurde die Energie in einer Weise entzogen, wie ich es noch nie erlebt habe. Es war, als hätte jemand in mir einen Schalter umgelegt und sämtliche Moleküle meiner Energie abgeleitet. Ich war … leer, tot … blind und taub und wie gelähmt gegenüber einer Macht, die ich, seit sie in mir erwacht war, immer beherrscht hatte. Damals war ich acht Jahre alt.“
    „Ihre Kraft, mit der sie uns schwächt, ist erwacht?“
    „Mit voller Wucht, mein Freund.“
    „Aber wenn dir und Legna alle Kraft entzogen wurde, wie habt ihr dann eine so mächtige Feuerwand errichten können?“
    „Das war nicht ich, Jacob. Isabella hat unsere Fähigkeiten nicht nur geschwächt, sie hat sie uns gestohlen. Es war Isabella, die die Feuerwand erzeugt hat. Und es war meine Energie und meine Kraft, die sie dafür benutzt hat.“
    „Das ist unmöglich“, sagte Jacob heiser. Er konnte nicht glauben, was Noah ihm da erzählte.
    „Stell dir nur einmal vor, was für ein Entsetzen Isabella gefühlt haben muss. Ich habe gehört, wie sie aufgeschrien hat, und ich habe gesehen, wie sie auf irgendeinen Schmerz reagiert hat. Sie hat die Hände an den Kopf gepresst, und dann wurde plötzlich jedes Fünkchen Energie aus mir herausgesaugt und es kam zu einer gewaltigen Explosion. Sie stand genau im Mittelpunkt. Danach erinnere ich mich an nichts mehr. Ich sollte dankbar dafür sein. Wenn es einen ganzen Tag gedauert hat, um mich davon zu erholen, war es sicher nichts, woran ich gern zurückdenken würde.“
    „Davon hat Gideon nichts gesagt! Noah, ich flehe dich an, gib ihr nicht die Schuld daran. Du musst doch sehen, dass es keine Absicht war. Woher sollte sie das denn wissen? Niemand von uns hat es gewusst. Und wenn Gideon es wusste und es verschweigt, werde ich selbst ihn dafür töten.“
    „Ich glaube nicht, dass er es weiß. Bevor sie ins Haus kam, habe ich mit zwei von den Wissenschaftlern eine Schriftrolle gelesen, in der die Natur eines Druiden sehr detailliert beschrieben ist. Ich habe dort nichts gefunden, was Gideon uns nicht schon erzählt hätte. Nein, Jacob, das hier ist etwas anderes. Etwas, womit niemand rechnen konnte.“ Der König seufzte tief. „Ich gebe ihr nicht die Schuld. Aber ich muss dir nach diesem Vorfall ehrlich sagen, dass ich jetzt weiß, was es heißt, sich vor etwas zu fürchten. Vor jemandem. Und ich bin sicher, du kannst verstehen, wenn ich sage, dass mir die Vorstellung, mit ihr unter einem Dach zu leben, Angst einjagt.“
    „Das würde bedeuten, dass es auch nicht jemand anders war, der versucht hat, Isabella in Staub zu verwandeln.“ Noah und Jacob wandten den Kopf, als der uralte Heiler ohne Vorwarnung und ohne jeden Laut in seiner astralen Form erschien. „Es war Isabella selbst. Sie hat dir die Kraft genommen, Jacob, und sie benutzt, um sich ihren größten Wunsch zu erfüllen.“
    „Ja. Ich erinnere mich an ihre Gedanken, dass sie gern mit mir allein sein wollte, dass sie sich meine Fähigkeiten wünschte, damit sie uns einfach irgendwo hinbringen könnte. Es dauerte nur einen Moment. Es wirkte ungeschickt, tollpatschig, aber ich wäre nie darauf gekommen, dass es Isabella selbst war. Doch wie kann das sein? So eine Fähigkeit hast du nie erwähnt!“
    „Eine Anomalie. Vielleicht eine Mutation wegen der Kreuzung von Druiden und Menschen. Ich weiß es nicht. Es ist eine Abnormität, die sich über Jahrhunderte entwickelt hat. Ich bin davon ausgegangen, dass sich einige Dinge verändert haben könnten. Allerdings hatte ich eher erwartet, dass es Schwächen wären. Dass Fähigkeiten wegen der genetischen Vermischung verwässern und schwinden. Ich wäre nie darauf gekommen, dass ein Druide mächtiger werden könnte, sobald er sich mit dem menschlichen Genom vermischt. Mir ist außerdem klar, dass es diese

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