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Schattenwandler 01. Jacob

Schattenwandler 01. Jacob

Titel: Schattenwandler 01. Jacob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Anomalien auch bei anderen geben muss, wenn Bella nicht einzigartig ist. Keine zwei Druiden werden gleich sein. Wahrscheinlich hängt es von ihren Partnern ab, wie ihre Kräfte sich entfalten. Bella ist praktisch ein Spiegel von Jacob, der seine Gestalt, seine Kraft in sich aufnimmt und sie wieder abgibt. Vielleicht ist das der Grund, warum die Druiden so perfekt für uns sind und unsere Kraft und unsere niederen Instinkte bezähmen.“
    Gideon wandte seinen kalten quecksilberfarbenen Blick zu Noah. „Isabella ist auch nicht anders, als du oder ich es am Anfang unserer Entwicklung waren. Wenn ich für jedes Mal, wo der Nachwuchs unserer Gattung einen Unfall mit seinen unerprobten Fähigkeiten hatte, einen weiteren Funken meiner Macht bekommen hätte, könnte ich die Welt heute mit einem einfachen Fingerschnippen heilen. Für dich ist das alles so schwierig, Noah, weil es sehr demütigend ist, so überrumpelt zu werden. Besonders, wenn es dabei auch noch um das Element geht, das du so viele Jahrhunderte lang vollkommen beherrscht hast. Solche Unfälle kann man durch Übung vermeiden. Am meisten gefährdet ist dabei derjenige, der den Nachwuchs ausbildet.“
    Gideon sah den Vollstrecker an.
    „Dem stimme ich zu“, erklärte Noah mit einem düsteren Nicken. „Und ich verstehe es. Aber kann sie das mit allen Schattenwandlern machen? Mit Nekromanten? Könnt ihr euch vorstellen, wie mächtig und gefährlich ein Einzelner dadurch wird?“
    „Ein Einzelner, der nicht einmal einer Fliege etwas zuleide tun kann“, erinnerte Jacob ihn barsch. „Isabella ist eine sanfte, diplomatische Seele. Wir sind dafür verantwortlich, dass sie den Respekt und die Rücksicht entwickelt, die in ihren Moralvorstellungen angelegt sind. Ich möchte euch daran erinnern, dass sie für jeden von euch ihr Leben geben würde, so sehr hat sie euch ins Herz geschlossen. Es ist schlimm genug, dass ich ihr sagen muss, was passiert ist. Wenn sie aufwacht, muss ich zu ihr gehen und ihr sagen, dass etwas, was sie nicht kontrollieren kann, beinah das Leben der beiden Dämonen gekostet hätte, die sie inzwischen als ihre Familie und als ihre Freunde betrachtet. So wie du Isabella kennst, Noah, was glaubst du, wie sie sich dabei fühlen wird?“
    Mit diesen Worten stand Jacob auf, ließ die beiden Dämonen zurück und stieg die Treppe hinauf.

 
    11
    „Ich glaube, ich muss mich übergeben.“
    Jacob runzelte die Stirn, stand von dem neuen Stuhl auf, den er sich besorgt hatte, und setzte sich neben sie aufs Bett, wo er sie berühren und in den Arm nehmen konnte.
    „Nein. Tu das nicht. Ich will mich noch nicht besser fühlen“, sagte sie gepresst und wandte das Gesicht ab, als ihr die Tränen in die Augen schossen. Jacob wich ein Stück zurück und respektierte ihre Bitte, so gut er konnte, obwohl jede Faser seines Körpers das Gegenteil tun wollte.
    „Bella, allen geht es wieder gut. Es war ein Unfall.“
    „Ein Unfall? Liebling, einem Polizeiwagen hinten drauf zu fahren ist ein Unfall . Das hier ist eine Katastrophe.“
    Sie hatte noch nie so bitter geklungen, so am Boden zerstört. Zu spüren, wie verletzt sie war, lastete Jacob schwer auf der Seele.
    „Ich hätte es merken müssen. Es war mein Körper, es waren meine Gedanken. Warum ist mir der Zusammenhang nicht klar geworden? Oh Gott, wenn ich daran denke, was hätte passieren können … was passiert ist …“
    „Was seit einem Jahrtausend jedem mit besonderen Kräften begabten Nachkommen dieser Gattung passiert und wahrscheinlich auch in jeder anderen Gattung der Schattenwandler. Niemand, nicht einmal Noah oder Legna, macht dich für etwas verantwortlich, mit dem keiner von uns rechnen konnte. Soll ich dir sagen, wie oft Noah als Kind die Beherrschung verloren und dabei das Haus seiner Eltern in Brand gesetzt hat? Ziemlich oft.“ Er schüttelte den Kopf. „Zum Teufel, Bella, als ich das erste Mal meine Gestalt verändern konnte, habe ich eine Woche gebraucht, um herauszufinden, wie ich das wieder rückgängig machen kann.“
    Nun musste sie doch lachen.
    „Oh, und es wird noch besser. Frag mich mal, welches Tier ich mir als Erstes ausgesucht habe.“
    „Und?“
    „Ein Schwein! Aber nicht irgendein Schwein, wie du vielleicht denkst“, fuhr er fort und ging über ihr erschrockenes Lachen hinweg. „Es war ein riesiges sabberndes, grunzendes Warzenschwein. Ich hatte im Zoo eins gesehen, und ehe ich michs versah …“ Bella presste die Faust auf den Mund, um nicht laut herauszulachen.

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