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Schattenwandler 01. Jacob

Schattenwandler 01. Jacob

Titel: Schattenwandler 01. Jacob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Situation noch nicht in den Griff bekam.
    Und das gelang ihm tatsächlich nicht.
    Plötzlich kamen die beiden im Kampf verkeilten Wesen in einem Regen aus Pappfetzen aus den Kartons geflogen. Diesmal hatte die abstoßende Bestie die Oberhand. Mit der Kraft seiner riesigen Schwingen holte es aus, während es den hilflosen Jacob mit sich nach oben riss und ihn mit voller Wucht in die Decke rammte. Das Geräusch von Metallplatten, die eingebeult wurden, dröhnte durch die Halle, und entsetzt beobachtete Isabella, wie Jacob wie ein Stein zu Boden stürzte.
    Er prallte mit einer Geschwindigkeit auf, die einem jeden Knochen im Leib brechen musste. Und wieder erhob sich eine Staubwolke. Entsetzt hustete Isabella, während sie beobachtete, wie sich eine dunkle Lache um dem Kopf ihres Retters ausbreitete.
    Sie stand da wie erstarrt, während die Kreatur über ihnen kreiste wie ein Aasgeier in freudiger Erwartung des baldigen Todes seiner Beute. Schließlich landete er auf seinen Krallenfüßen direkt vor ihr. Jetzt konnte sie ihn genauer betrachten, sie sah die schleimige rostbraune Haut, die vorspringende Brust, den nach innen gewölbten Bauch. Seine Lippen waren dünn und entblößten zwei Reißzähne, als er furchterregend knurrte. Aber die Hände waren das Schlimmste. An den Spitzen hatte er grünliche, zwei Zentimeter lange Klauen, von denen eine dunkle Flüssigkeit herabtropfte, die verdächtig der Lache um Jacobs Kopf glich.
    „Hübsch“, zischte das Ding.
    Okay, die Stimme ist noch schlimmer als die Hände, fügte Isabella in Gedanken hinzu.
    „Du könntest aber auch mal eine Gesichts-OP vertragen.“ Isabella schlug sich die rostbefleckte Hand vor den Mund. Na toll, Bella, bring das Monster nur gegen dich auf.
    „Hübsches Fleisch“, stellte die Kreatur fest.
    Das klingt nicht besonders gut, entschied sie.
    „Äh … sieh mal, soviel ich weiß, ist vegetarisch heute total in“, erklärte sie mit etwas zu schriller Stimme, als das Ungeheuer einen Schritt auf sie zu machte und sie zwang, vor ihm zurückzuweichen.
    „Warmes Fleisch. Heißes Fleisch.“ Dann erging sich das Ding in derben Spekulationen über das Fleisch eines besonderen Teils ihres weiblichen Körpers.
    „He! Pass auf, was du sagst, Kumpel! Und bleib, wo du bist, oder … oder …“ Isabella hob drohend die Eisenstange und dachte fieberhaft darüber nach, womit man so ein Biest beeindrucken konnte. „Oder ich hau dir da drauf, wo es wehtut!“
    Schließlich war das Wesen wohl ein Männchen, und einige Dinge waren bei allen gleich.
    Auf der anderen Seite, dachte sie, als es anzüglich grinste und sich zwischen die Beine fasste, vielleicht auch nicht. Der Blick, mit dem es sie ansah, war jedenfalls eindeutig lüstern. Es rollte mit den Augen, und Speichel tropfte ihm vom Kinn.
    Also wenn das nicht bei allen Männchen gleich war, dann wusste sie auch nicht.
    Plötzlich wurde es müde, mit ihr zu spielen, und machte einen Satz nach vorn. Entsetzt schrie Isabella auf, ließ sich instinktiv fallen und rollte sich zur Seite. Sie kam viel schneller auf die Beine, als sie es einem Bücherwurm wie sich selbst zugetraut hätte. Mit wild klopfendem Herzen drehte sie sich gerade in dem Augenblick um, als das Ding sich wieder aufrappelte und wütend nach ihr griff. Diesmal konnte sie nur mit der Stange ausholen und beten, dass sie hart genug traf.
    Aber das tat sie nicht.
    Stattdessen drehte sie sich durch ihren Schwung einmal um die eigene Achse und fiel auf den Hintern.
    Sofort ging die Kreatur auf sie los, lachend und sabbernd vor Freude …
    Doch dann stieß es einen grauenerregenden Schrei aus, als es direkt auf der Stange landete, die sie immer noch gepackt hielt, und sich selbst durch die Brust aufspießte. Isabella blinzelte einen Augenblick lang entsetzt, als sie sah, wie leicht es anscheinend war, die Kreatur zu durchbohren und dass sie kaum Kraft dazu brauchte. Im nächsten Moment spürte sie, wie starke Hände sie unter dem zuckenden Monster hervorrissen, gerade noch rechtzeitig, bevor das Ding in einem Feuerball explodierte.
    Nachdem es kurz und heiß gebrannt hatte, zerfiel das Monster mit einem Knall zu Rauch und Asche. Der durchdringende Gestank nach Schwefel breitete sich aus, und Isabella musste würgen, während sie in den Schutz eines inzwischen vertrauten Mantels gezogen und schnell nach draußen gebracht wurde. Nachdem sie ein paar tiefe Atemzüge getan und sich die Tränen, die ihr übers Gesicht rannen, weggewischt hatte, sah sie auf

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