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Schattenwandler 02. Gideon

Schattenwandler 02. Gideon

Titel: Schattenwandler 02. Gideon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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verbrannt, und er musste ihn abschütteln wie eine Schlange ihre zu klein gewordene Haut.
    Es war eine falsche Information. Noah hatte sie Ruth irgendwie zugespielt. Und offensichtlich verdichtete sie sich zu einem Plan, einen weiteren Angriff auf Jacobs Haus zu unternehmen. Diesmal hatte der Feind vor, mit einer kleinen Armee anzugreifen und keine psychologischen Spielchen mehr zu spielen. Sie wollten den Vollstrecker selbst gefangen nehmen und auch seine Gefährtin und sein ungeborenes Kind.
    Die Frauen taten Legna fast ein wenig leid. Mary sagte ihnen nämlich nicht, worauf sie sich einließen.
    Ein Wesen wie den Vollstrecker zu fangen war ungefähr so, als würde man ein Stachelschwein mit bloßen Händen zu erwischen versuchen. Es war nicht unmöglich, aber man würde, wenn es zum Kampf kam, teuer dafür bezahlen müssen. Für diese bösen Frauen war Jacob nur eine Ausgeburt der Hölle, seine Gefährtin seine unterjochte Hure und das Kind, das sie unter dem Herzen trug, eine Art Antichrist. Mary nährte nur deren Vorurteile und heizte sie mit ihren eigenen Ängsten und mit ihrem Hass an, ohne die Menschen in irgendeiner Weise darauf vorzubereiten, was ihnen bevorstand.
    Unterschätze sie nicht, Nelissuna. Sie stellen eine eindrucksvolle Macht dar. Wir werden unsere Mühe haben, sie loszuwerden.
    Ich weiß. Aber es ist so eine Verschwendung.
    Da stimme ich dir zu. Und bei Mary ist es am traurigsten von allen.
    Ruth wird sich für ihre Rolle in dieser Sache verantworten müssen, Gideon.
    Noch so eine Verschwendung. Aber Ruth ist kein Kind mehr. Sie wusste, was sie tat. In ihrem Alter kann sie nicht mehr behaupten, dass sie unwissend war, Neliss.
    Ich weiß, dachte sie traurig. Trotzdem können wir für eine Sache dankbar sein. Mary ist zu jung, als dass sie für irgendjemanden die Siddah hätte sein können, und darum kennt sie auch keine Kraftnamen, die sie den Nekromanten verraten könnte.
    Ich hoffe, du hast recht. Ruth ist für viele die Siddah gewesen. Mary hat im Laufe der Jahre vielleicht einiges mitbekommen. Und ich nehme an, Ruth schreckt selbst vor so einer verabscheuungswürdigen Tat nicht mehr zurück.
    Beten wir, dass sie es nicht schon getan hat.
    Die drei Eindringlinge mussten noch eine Weile warten, bis sich das Treffen auflöste und sie sich erheben konnten, um in andere Teile der Höhlen vorzudringen. Legna nutzte die Menge, um ihre tastenden Sinne zu verbergen. Die Nekromanten entdeckten sie vielleicht, aber sie würden große Schwierigkeiten haben, herauszufinden, wer sie war, solange sie und ihre Begleiterinnen in Bewegung blieben.
    Es gelang Legna nicht sofort, irgendetwas zu empfangen, das Corrines Anwesenheit verriet. Sie vermutete, dass die Emotionen ihrer Schwester zurückgehalten wurden, weil sie bewusstlos war. Da spürte sie, wie Gideon seine Macht durch sie fließen ließ. Durch sie suchte er nach einem verletzten Wesen, da er durch das Blut am Tatort wusste, dass Corrine verwundet war. Sie hatte auf keinen Fall genug Zeit gehabt, um auf natürlichem Weg zu heilen, daher konnte Gideon dieser Spur folgen. Mit der Verbindung ihrer beider Kräfte versuchte Legna herauszufinden, wo sich die Druidin befand. Sie schaute zu Siena hin, die ebenfalls beunruhigt war. Auch die Königin hatte gewisse Fähigkeiten, doch Legna wusste nicht genau, welcher Art diese Fähigkeiten waren.
    Siena flüsterte Anya etwas zu, und diese begab sich daraufhin zum Eingang der Höhle, in die die beiden anderen geleitet wurden, und hielt dort unauffällig Wache, um ihren Begleiterinnen den Rücken freizuhalten, während sie versuchten, Corrines genauen Aufenthaltsort ausfindig zu machen. Siena musste Legna zurückhalten, damit die nicht sofort auf ihr Ziel lossteuerte. Legna war keine Kriegerin und keine Spionin. Die Lykanthropin kannte sich besser aus in diesen Dingen.
    Gideon spürte, dass seine Gefährtin sich mehreren Wachen in Corrines nächster Umgebung näherte. Er schob jedes Gefühl der Angst beiseite und konzentrierte sich darauf, ihr seine Macht zur Verfügung zu stellen. Und er hatte auch Vertrauen in Sienas Fähigkeiten als Kämpferin. In den fünf Jahren hatte er sie Tag für Tag trainieren sehen. Sie war eine respekteinflößende Gegnerin.
    „Ich habe eine Idee“, flüsterte Siena und zog Legna mit sich zurück, bis sie mit dem Rücken an einer Wand standen, direkt vor einer Ecke, hinter der die Wachen warteten.
    Sie löste ihr Haar und schüttelte die Locken. Sie konnte dabei einen Seufzer der

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