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Schattenwandler 02. Gideon

Schattenwandler 02. Gideon

Titel: Schattenwandler 02. Gideon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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möchte ihm meine schenken. Ich kenne keine bessere.“ Sie senkte die Stimme, während sie ihr Kinn auf seine Schulter legte. „Und ich liebe ihn, Noah. Von ganzem Herzen. Er hat so ein ausgeprägtes Gewissen, und er braucht mich so sehr. Wie könnte ich ihn da nicht lieben?“
    „Ich weiß“, erwiderte ihr Bruder leise und rieb liebevoll ihre Hand. „Ich habe das die ganze Nacht genau gespürt. Ich freue mich für dich. Wirklich. Ich bin in letzter Zeit sehr egoistisch gewesen. Ich habe zwar immer behauptet, dass ich dich vor Schmerz bewahren wollte, aber es war eher die Angst, dass du mich mit der Wahrheit konfrontierst. Das tut mir leid.“
    Er wandte sich zu ihr um und sah ihr in die Augen, während sie ihn losließ und sich neben ihn auf den Tisch setzte. Sie überkreuzte die Füße und begann mit den Beinen zu schaukeln.
    „Heute“, fuhr Noah fort „hat mich jemand daran erinnert, wie wichtig Gideon für unser Volk ist, und mir ist klar geworden, dass ich ganz vergessen hatte, das anzuerkennen. Ich habe es ihm schlecht gedankt, was er auf meine Bitte hin im Laufe der Jahrhunderte getan hat.“ Er lächelte und zog an den fremdartigen schwarzen Haaren seiner Schwester, die Gideon erst noch in ihren normalen Zustand zurückverwandeln musste. „So kurz ist es einfach nicht dasselbe“, frotzelte er.
    „Ach, hör auf“, wies sie ihn zurecht und riss ihre Haarsträhne mit einem Ruck von ihm los.
    „Solltest du nicht nach Hause zu deinem Verlobten fahren?“
    „Ja, das sollte ich wohl. Ich möchte schauen, ob die Gästezimmer für Bella und für Corrine vorbereitet sind. Ich bin froh, dass sie bei uns bleiben, denn Ruth wird wohl kaum auf die Idee kommen, in Gideons verrufenem Haus nach ihnen zu suchen. Die beiden und Bellas Baby haben schon genug durchgemacht.“
    „Stimmt.“ Noah beobachtete, wie sie vom Tisch sprang. „Legna?“
    „Ja?“
    Noah nahm ihre Hand und küsste sie liebevoll. „Richte meinem Schwager aus, ich hoffe, er weiß das kostbare Geschenk, das ich ihm an diesem Beltane überreichen werde, zu schätzen.“ Legna lächelte ihn an, aber ihre Lippen bebten, während ihr die Tränen in die Augen stiegen. Sie beugte sich vor, um ihn auf die Stirn zu küssen. Dann wandte sie sich ab, um ihre Gefühle nicht zu zeigen, und ging ohne ein weiteres Wort hinaus.
    Gideons silberne Augen blitzten im Mondlicht, während er das Gebiet vor ihm beobachtete. Er hockte auf dem Dach von Jacobs Haus, verschmolz mit dem Schatten des Schornsteins und lehnte sich sanft gegen den Rücken, der ihn stützte … Er spürte Legnas Macht, die sie ausgebreitet hatte wie eine Decke. Sie war auf der Suche nach den erregten Emotionen derjenigen, die sich heute Nacht mit bösen Absichten nähern würden.
    Gideon war sich der unterdrückten Pulsschläge und der Körperwärme der anderen bewusst, und er ließ seinen Blick von einem Punkt zum anderen schweifen, wo sie Stellung bezogen hatten. Jacobs Herz schlug am langsamsten, ohne Zweifel unter der Last der bevorstehenden Vergeltung. Mit Elijah war es anders. Der Krieger war immer sehr gelassen auf der Jagd, aber Gideon spürte, dass sein Atem schneller ging und dass sein Blut ungewöhnlich schnell pulsierte. Vermutlich hatte das lykanthropische Weibchen an seiner Seite etwas damit zu tun. Elijah schien sich in ihrer Gegenwart nicht besonders wohlzufühlen. Der Krieger wusste, wie es war, gegen eine von ihnen zu kämpfen, daher war es verständlich. Mit seinem früheren Feind zusammenzuarbeiten musste ziemlich nervenaufreibend sein.
    Die Königin selbst hatte sich über die Einladung zu diesem kleinen Hinterhalt sehr gefreut. Ihre Körperchemie, ihr Pulsschlag und ihre Sinne zeigten, wie anders sie war, aber er wusste nach fünf Jahren in ihrer „Gefangenschaft“ genug über ihre Physiologie, um zu erkennen, dass sie mit all ihren Instinkten auf die bevorstehende Jagd, auf die Schlacht konzentriert war.
    Dann waren da natürlich noch Noah und die lykanthropische Mischlingsfrau und zu Gideons Verwunderung sogar der Vampirprinz. Man hatte ihn nicht eingeladen, doch er hatte irgendwie von der Aktion erfahren. Und Damien war ein Verbündeter, der alle anderen übertraf. Zunächst einmal würden die Angreifer davon ausgehen, dass sie es nur mit Dämonen zu tun bekamen. Auf keinen Fall wären sie darauf vorbereitet, dass sie mit Lykanthropen und Vampiren kämpfen mussten. In der ganzen Zeit, die sie nun im selben Universum existierten, hatte man noch nie von einer

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