Schattenwandler 03. Elijah
sie von Kopf bis Fuß, wobei seine Hände seinem Blick nachfuhren und sich vergewisserten, dass sie wieder genesen war.
„Versuchst du mich scharf zu machen?“, fragte sie und zog ausgesprochen lüstern die golden schimmernden Brauen hoch.
Zum Schluss griff er nach ihrem glänzenden, ach so kräftigen Haar und ließ die geschmeidigen Locken durch die Finger gleiten, während sich ein breites Grinsen in seinem Gesicht ausbreitete.
Siena setzte sich auf und rieb ihre Nase an seiner.
„Heißt das Ja?“, fragte sie und musste fast schielen, als sie ihn anzuschauen versuchte.
„Du bist … erstaunlich“, flüsterte er, und seine Hände umfassten gierig ihr Gesicht. Seine warmen, rauen Handflächen waren so vertraut, und sie brauchte sie so sehr, um glücklich zu sein, dass sich auch auf ihrem Gesicht ein Lächeln ausbreitete.
„Ich sehe aus wie ein Leopard“, bemerkte sie und wich ein Stück zurück, um ihre fleckigen Arme und Beine zu betrachten. Dann lächelte sie verschmitzt. „Würdest du gern Punkteverbinden spielen?“
Elijah warf seinen Kopf mit der Löwenmähne zurück, lachte aus vollem Hals und zog sie so fest an sich, dass sie lachend nach Luft schnappte, während er ihren Mund mit einem so innigen Kuss versiegelte, dass ihr ganz schwindelig wurde.
Das Geräusch der sich öffnenden Tür ließ sie auseinanderfahren, und Elijah schlug instinktiv die Bettdecke über den nackten Körper seiner Frau, und diese fuhr sich schuldbewusst mit der Hand über den feuchten Mund. Er griff unter die Decke, um sie heimlich dafür zu kneifen, worauf die Begrüßung ihrer Schwester und ihrer Generalin ein wenig gepresst herauskam.
„Siena! Du siehst großartig aus!“, rief Syreena erfreut aus und eilte herbei, um ihre Schwester von der einen Seite zu umarmen, während Anya von der anderen Seite auf sie zusprang. Elijah musste sich weit zurücklehnen, um in dem Knäuel aus den drei Frauen nicht zerquetscht zu werden.
„He! Diese Fantasie von dir hatten wir doch schon mal!“
Elijah wandte sich lachend zu Bella hin und breitete die Arme aus, damit auch sie zu ihnen kam. Sie warf sich begeistert in seine Arme und zog ihn fest an sich.
„Danke“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Danke für das, was du getan hast. Aber als dein Lehrer muss ich dir sagen, dass du so etwas nie wieder tun darfst“, drohte er ihr scherzhaft.
„Abgemacht“, sagte sie fest, während sie ihn fast erdrückte vor Dankbarkeit und vor Zuneigung.
„Und ich dachte schon, er würde ein Langweiler werden, wenn er erst mal verheiratet ist“, bemerkte Jacob trocken, an Gideon und Legna gewandt, die mit ihm in der Tür standen.
„Absolut nicht“, sagte Gideon schnell und schloss seine Frau in die Arme, als diese ins Zimmer stürmen wollte.
„Das ist mein Text, glaube ich“, meinte Jacob lachend und ging hin, um Bella wegzuziehen, damit sie Elijah mit ihrem Würgegriff nicht noch länger die Luft abdrückte.
Schließlich räusperte sich Noah an der Zimmertür vernehmlich und verkündete mit leiser Stimme: „Ladies und Gentlemen, ich denke, uns steht eine Jagd bevor!“
17
„Bis hierher hast du sie also verfolgt?“, fragte Siena leise und verengte die Augen zu Schlitzen, damit ihr scharfer Blick sich auf den Wald unterhalb des Berghangs einstellte, an dem sie standen. „Keine hundert Meilen von meiner Burg entfernt.“
„Und kaum zwanzig von da, wo ich angegriffen wurde“, fügte Elijah hinzu.
„Ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber für mich sieht das ganz nach einem Sammelplatz aus“, bemerkte Isabella und nahm erneut ihr Fernglas hoch. „Jacob, weg da, du machst dieses Ding unscharf.“
Sie griff hinter sich und schob ihn weg, und der Vollstrecker, der solche Hilfsmittel nicht brauchte, um in die Ferne schauen zu können, wich zurück wie befohlen. Dann beobachtete er denselben Bereich wie sie aus größerer Distanz.
„Ah, schon besser“, meinte Isabella, der es sichtlich Spaß machte, diese Erfindung der Menschen benutzen zu können.
„Ich denke, Bella hat recht. Magiekundige so nah bei Sienas Amtssitz? Riskieren es, so weit auf Lykanthropen-Territorium vorzudringen?“ Elijah schüttelte den Kopf. „Was könnte das sonst sein?“
„Die suchen da was.“
Bei dieser Bemerkung richteten sich die Blicke aller auf Gideon, der gleichmütig und mit lässig gekreuzten Fußknöcheln an die Felswand gelehnt dasaß.
„Ihr müsst weiter über das Feldlager hinausschauen“, wies er sie an. „Seht ihr den
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