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Schattenwandler 03. Elijah

Schattenwandler 03. Elijah

Titel: Schattenwandler 03. Elijah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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mit euch sprechen wird. Sie sagt …“ Elijah ertappte sich dabei, dass er unwillkürlich lächeln musste. „Sie sagt, er ist so mächtig wie sein Vater und so temperamentvoll wie seine Mutter.“
    Legna musste lachen vor Freude. Sie wandte sich zu Gideon hin und küsste ihn, während ein Gefühl der Erregung und der Begeisterung sie überkam.
    „Ich will bleiben“, sagte sie.
    Kaum hatten alle außer der Patientin, ihrem Gefährten und der Mutter des sogenannten Sternenkindes den Raum verlassen, berührte Windsong sanft Sienas Haar, und sie schnalzte missbilligend mit der Zunge, als sie merkte, wie strähnig und spröde die sonst so glänzenden Locken sich anfühlten.
    Sie lächelte, berührte die noch immer verschränkten Hände des Paares und nickte einmal.
    Obwohl Siena ihn zu beruhigen versuchte, raste sein Herz. Es passte ihm nicht, dass er so hilflos sein sollte, doch in diesem Moment ging es ihm mehr um Sienas Genesung als um sein eigenes Wohlergehen. Seine Sorge war ganz natürlich.
    Der erste Ton, der aus der Mistral herausströmte, war ein Summen, ein betörendes Vibrieren. Es dauert nur eine Minute, bis Siena, Elijah und Legna in einen tiefen, wohltuenden Schlaf fielen.
    Niemand von ihnen würde je erfahren, was danach geschah.
    Niemand, bis auf das ungeborene Kind, das jedoch keine Geheimnisse preisgeben würde.
    Legna schlug die Augen auf, holte Atem und merkte sofort, dass sie sich noch nie so ausgeruht, so entspannt gefühlt hatte wie in diesem Augenblick. Und das trotz ihrer langen Erfahrung mit Meditationstechniken, mit denen sie sich in einen ähnlichen Zustand versetzen konnte. Sie schaute in das wunderschöne bleiche Antlitz, das sich lächelnd über sie beugte. Windsong streckte eine Hand nach Legnas Leib aus und übermittelte der Empathin ein Gefühl von Wärme, Dankbarkeit und ungetrübter Freude, ohne ein Wort zu sagen.
    Legna war verwirrt, doch sie verstand: Die Sirene dankte ihr dafür, dass sie in Gegenwart ihres Babys singen durfte.
    „Gern geschehen“, versicherte Legna leise. „Geht es ihnen gut?“, fragte sie dann und warf einen Blick auf das schlafende Paar im Bett, das zärtlich aneinandergeschmiegt dalag. Elijah war so groß, dass er Legna den Blick auf Siena versperrte.
    Die Mistral nickte und lächelte breiter.
    Dann drehte sie den Kopf, wobei ihre luftig wallenden Haare herumwirbelten.
    „Ich habe Eurem Kind die Zukunft vorhergesagt“, sagte die glockenhelle Stimme leise. „Und da es Euer Kind ist, dürft Ihr es erfahren und Euch daran erinnern, wenn Ihr wieder zu Euch kommt.“ Wohl wissend, dass Legna bereits in der Welt unterhalb der Wahrnehmungsschwelle dahintrieb, in die ihre Stimme sie versetzt hatte, nahm sie Legnas umnebeltes Gesicht in ihre schlanken, kühlen Hände. „Euer Baby wird Euer Volk in eine neue Zeit führen, genau wie jener, der vor ihm kam. Gemeinsam werden sie die Welt, wie Ihr sie kennt, verändern. Sie werden die anderen Kinder, die aus dieser veränderten Zeit hervorgehen, in ein Jahrtausend der Glückseligkeit führen. Dort liegt auch meine Zukunft, und ich danke Euch, dass ich ein Teil davon sein darf. Behaltet meine Prophezeiung in Erinnerung“, befahl sie sanft. „Möge sie Euch so trösten, wie sie mich getröstet hat.“
    Darauf verwandelte sich die Mistral, ohne zu warten, bis die Dämonenmutter zu sich kam, wieder in die Trauertaube, flog zum Fenster hinaus und segelte mit dem Wind davon, als würde die schiere Freude sie himmelwärts tragen.
    Legna lächelte, als sie wieder zu sich kam. Sie vergaß alles um sich herum, sprang so hastig von ihrem Stuhl auf, dass sie ihn umwarf, und lief los, um ihren Ehemann zu suchen und ihm alles zu erzählen, woran sie sich erinnern konnte.
    Elijah wachte auf von dem prickelnden Gefühl eines warmen, üppigen Mundes auf seinen Lippen.
    Er schlug die Augen auf, und öffnete sie gleich noch ein wenig weiter, als er den vertrauten goldenen Blick seiner Gefährtin sah, der sprühend und mutwillig aus ihrem rosigen Gesicht leuchtete.
    Die Brandblasen in ihrem Gesicht waren verheilt, stattdessen nichts als frische, rosige Haut, die schon bald zu ihrem normalen satten, wunderschönen Goldton zu verblassen versprach.
    „Du siehst beschissen aus“, bemerkte Siena an seinem Mund mit gedämpfter Stimme, die nun wieder ganz voll und rein klang.
    Er fühlte sich großartig.
    Elijah griff nach der Bettdecke und zog sie mit einem Ruck weg, schob Siena von seinem Körper herunter, setzte sich auf und musterte

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