Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenwandler 03. Elijah

Schattenwandler 03. Elijah

Titel: Schattenwandler 03. Elijah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
Vom Netzwerk:
Entweihung unseres Thrones hinzunehmen.
    Selbst wenn sie im Prinzip einen Dämon als König akzeptieren könnten – glaubt Ihr, dass das auch für den Mann gilt, den sie den Schlächterdämon nennen? Es wäre sofort vorbei mit dem Frieden, den wir uns so hart erarbeitet haben.“
    „Seid Ihr Euch da so sicher? Seid Ihr Euch sicher, dass es die Reaktion Eures Volkes ist, die Euch Angst macht?“
    „Angst macht?“ Siena fuhr herum und starrte ihn an. „Ihr kommt in mein Heim, in meine Privatgemächer, und jetzt beleidigt Ihr mich?“
    „Wenn Ihr das so sehen wollt. Allerdings sind Eure Versuche, mich abzuweisen, überflüssig. Ihr braucht nur ein Wort zu sagen, und ich werde es akzeptieren, wenn Ihr mich entlasst.“
    Gideon musterte die vor Wut kochende Königin eindringlich, wobei er Legnas gespannte Aufmerksamkeit in seinen Gedanken bemerkte. Sienas Hände waren zu Fäusten geballt, und sie bebte. Da sie über ihren Mann alles mitbekam, erkannte Legna, dass die Situation am Kippen war.
    „Eure herablassende Art hat nur den Zweck, mich zu ärgern, Medikus. Ihr wünscht Eure Entlassung? Betrachtet sie als genehmigt. Ihr und Eure neugierige Gattin werdet von diesem Hof verbannt, bis ich etwas anderes sage!“
    „Siena“, warnte Gideon leise, „In ein paar Tagen wird Euch diese dumme Reaktion leidtun.“
    „Raus!“ Sienas wütender Ausruf veranlasste die Wachen, durch die Tür hereinzustürzen. „Raus hier! Ich werde das nicht dulden!“
    Als die Wachen sahen, dass ihre Königin, ganz untypisch für sie, so aus der Fassung geraten war, scherten sie sich nicht mehr darum, dass Gideon ein furchterregender Kämpfer war, der ihnen seine Überlegenheit bereits bewiesen hatte. Sie würden die Ehre ihrer Herrin bis zum letzten Atemzug verteidigen. Das brachten sie mit ihrer Haltung, ihrem gesträubten Fell und ihren geweiteten Nüstern klar zum Ausdruck.
    Gideon lauschte der sanften weiblichen Stimme in seinem Kopf. Seine direkte Art brachte andere oft auf, und vielleicht hatte er die Situation verkannt und einen Fehler gemacht, als er Legnas sanftere Art nicht mit eingebracht hatte. Aber er hatte es noch nie erlebt, dass die Königin irrational handelte, und darum war er gar nicht auf die Idee gekommen, dass sie sich so verhalten könnte. Er kam Legnas Bitten nach und machte eine tiefe, respektvolle Verbeugung vor der Königin.
    „Wie Ihr wünscht“, sagte er ruhig und wurde gleich darauf von seiner Frau mit dem leise platzenden Geräusch der Teleportation fortgehoben, wodurch sie ihn davon abhielt, wütend zu reagieren und es später ebenfalls zu bereuen.
    Siena wandte sich an die Wachen. „In einer Stunde geht ihr mit einem Trupp zu ihrer Unterkunft und vergewissert euch, dass sie nicht mehr da sind. Falls sie doch noch da sind, treibt ihr sie zur Eile an. Aber ihnen darf nichts passieren, ihnen darf kein Haar gekrümmt werden, habt ihr mich verstanden? Das soll keine Trennung in Feindschaft sein, ich will nur eine Zeit lang auf Abstand gehen, damit ich mich auf die Staatsangelegenheiten konzentrieren kann, ohne dass irgendwelche Dämonen in der Nähe sind, die mich stören könnten.“
    „Euer Majestät“, gaben die Wachen zurück und verbeugten sich formvollendet, bevor sie sich wieder entfernten und auf ihren Posten vor der Tür zurückkehrten.
    Kaum hatten sie die Türflügel geschlossen, da riss die Königin sie auch schon wieder so heftig auf, dass sie gegen die Wand und von dort wieder zurückprallten und hinter ihr ins Schloss fielen.
    „Syreena! Anya! Kommt sofort her!“, brüllte Siena durch den Flur, und ihre Stimme hallte so laut wider, dass mehrere Bedienstete erschrocken herbeigeeilt kamen.
    Die Prinzessin und die Elite-Generalin waren klugerweise ganz in der Nähe geblieben und tauchten sofort hinter Siena auf, um mit ihr wieder in den kalten und stillen inneren Thronsaal zu eilen. Sobald die Tür geschlossen war, wandte sie sich an die beiden Frauen, ihre einzige Familie. Zum ersten Mal in diesen Tagen blickte sie ihren überraschten Vertrauten direkt in die Augen, die neugierig auf sie gerichtet waren.
    „Keine Kommentare“, sagte Siena scharf. Dann schlüpfte sie aus ihrem Überkleid, ließ es zu Boden fallen und stieg darüber. Sie atmete erleichtert auf, schüttelte ihr Haar und zog das einfache Kleid zurecht, das sie darunter getragen hatte.
    Syreena war darauf gefasst gewesen, aber als Anya Sienas nackten Hals sah, riss sie die Augen auf. Offensichtlich musste sie sich

Weitere Kostenlose Bücher