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Schattenwandler 03. Elijah

Schattenwandler 03. Elijah

Titel: Schattenwandler 03. Elijah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Ziehharmonika.
    Aus irgendeinem Grunde musste Siena darüber lächeln. Gleich darauf wusste sie, warum.
    Elijah fügte sich mit einer beeindruckenden Drehung zu seiner imponierenden Gestalt zusammen und stand nun so dicht vor ihr, dass ihre Zehenspitzen sich fast berührten. Er war eine so große und so eindrucksvolle Gestalt, dass alle Damen im Zimmer, auch die, die direkt vor dem Dämon standen, ungewollt einen überraschten Laut ausstießen, dann tuschelten sie leise miteinander, was nichts zu suchen hatte bei diesem besonderen Ritual.
    Doch Siena war viel zu sehr damit beschäftigt, in diese schönen, erstaunlich grünen Augen zu schauen. Diese Augen waren so voller Gefühl. Sie schluckte, obwohl ihr Mund und ihre Kehle ganz trocken geworden waren.
    Langsam ließ sie ihren Blick über seinen Körper gleiten. Dann entdeckte sie den leuchtenden Reif aus Gold und Mondstein um seinen straffen, ausgeprägten Bizeps.
    „Wie hast du …?“
    Siena brach mitten in der Frage ab. Das Armband war zusammengehakt worden. Es wäre ein Leichtes gewesen für ihn, es über den Arm zu streifen, solange er eine Luftgestalt angenommen hatte. Es wäre interessant herauszufinden, ob er dieses mit einem Zauber belegte Symbol für seinen Status ebenso leicht wieder ablegen konnte, wie er es angelegt hatte.
    Siena sah wieder hoch in diese Augen, die so lebhaft und so grün waren und die sich verzehrten nach ihr.
    Elijah ließ den Muskel unter dem Armband spielen, drehte die Schulter leicht zu ihr hin und hob die Brauen.
    „Ist das die Antwort, die du suchst?“, fragte er, und seine Stimme war so tief und so rau, dass es ihr Blut zum Kochen brachte.
    „Nur wenn du wirklich weißt und akzeptierst, was es bedeutet.“
    „Es ist mir nicht fremd, was es heißt, ein königlicher Gemahl zu sein, Siena. Sag einfach, es bedeutet, dass wir in allen Dingen gleichberechtigt sind bis auf deine Herrschaft, und du hast mein Jawort.“ Elijah strich mit den Fingerspitzen über ihre Wange, obwohl er fühlte, dass alle Augen auf ihm ruhten. „Ich habe nie deine Herrschaft gewollt, Kätzchen. Nur dich. Einfach nur dich.“
    Was er sagte, war unmissverständlich. Sienas Herz hämmerte so heftig, dass sie ihren eigenen Atem nicht mehr hörte.
    „Hättest du das doch gleich gesagt“, flüsterte sie mit schiefem Lächeln, und ihre Augen leuchteten auf.
    „Verzeih mir“, flüsterte er zurück und beugte sich so weit zu ihr vor, dass sich ihre Köpfe fast berührten. „Mir war nicht klar, dass es mehr als eine Wahlmöglichkeit gab.“
    „Ehrlich gesagt, war mir das auch entgangen.“
    Syreena räusperte sich leise und zog damit die Aufmerksamkeit der Königin auf sich.
    Siena verstand plötzlich die Anziehungskräfte, die bei dieser Art von Verbindung wirkten. Ihr Volk nannte das „lebenslange Verpaarung“, seines nannte es Prägung. Aber wie auch immer man es bezeichnete, es zog sie mit jeder Faser zu ihm hin, als wäre er ein Magnet und sie aus Metall.
    Siena trat voller Schmerz einen Schritt von ihm zurück, um Syreena Platz zu machen, damit diese vor ihn hintreten und ihm den Dolch auf den ausgestreckten Fingern überreichen konnte. Ihre Hände waren ruhig, sie zitterte nicht. Das war erstaunlich, wenn man bedachte, wie schwer die Waffe war und wie lange sie sie schon gehalten hatte.
    „Mein Gebieter Elijah, Heerführer des großen Dämonenkönigs, jenes großen Herrschers, der Euch vertraut und respektiert und der unser Verbündeter ist, wollt Ihr unsere Königin als Eure Gattin annehmen auf immer, und wollt Ihr sie für den Rest Eures natürlichen Lebens über alle anderen stellen und nichts höher achten als sie?“
    Elijah schwieg lange, und Siena konnte das kurze, flatternde Zögern spüren, das aus seinem Herzen kam. Doch das machte ihr nichts aus. Seine Ehrlichkeit hatte sie stets beeindruckt.
    „Im Gegenzug“, sagte sie laut, und ihr Ton war kraftvoll und aufrichtig, „schwöre ich, dass ich dich nie in eine Lage bringen werde, die dich in einen Loyalitätskonflikt mit Noah bringt. Es wird keinen Krieg zwischen unseren Völkern geben, solange ich regiere und solange ich lebe.“
    „Er ist mein König, Siena, aber du bist meine Gefährtin, meine Frau, und ich könnte nie etwas tun, was dich verletzt. So wahr ich ein zum Kämpfen geborener und erzogener Krieger bin, wird es, solange ich an deiner Seite bin, nie wieder Anlass für einen Krieg zwischen unseren Völkern geben. Und ich werde mich mein ganzes Leben lang bemühen, dass

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