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Schattenwandler 03. Elijah

Schattenwandler 03. Elijah

Titel: Schattenwandler 03. Elijah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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ihre Vorbereitungen für diese unorthodoxe Hochzeit traf, wurden von Fragen gequält.
    Würde Siena im Schlaf ermordet werden? Die Königin war Jägerin durch und durch, und der Kriegerdämon würde in ihr kein wehrloses Opfer finden. Am verwirrendsten aber war, dass sie freudig erregt war, angesichts dessen, was ihr bevorstand. Es stimmte, dass der Dämon am Hof, Gideon, äußerst attraktiv und faszinierend war, aber er war ein gebildeter Mann, außergewöhnlich scharfsinnig und fähig.
    Von einem Barbaren, der seinen Lebensunterhalt damit verdient hatte, das Schwert zu schwingen und zu töten, war das wohl kaum zu erwarten.
    Würde ihre Biochemie überhaupt so zusammenpassen, dass sie einen Thronerben zeugen konnten? Das war die entscheidende Frage. Auch wenn die Existenz von Hybriden bewies, dass eine Fortpflanzung zwischen unterschiedlichen Spezies offenbar möglich war, gab es in ihrer Kultur kein lebendes Wesen, das aus einem so bunten DNA-Cocktail wie von Dämon und Lykanthrop entstanden war. Was würde bei dieser Vermischung von Tier und von Elementen herauskommen?
    Aber die Königin hatte ihre Absicht, diesen Mann zum Gemahl zu nehmen, ganz offen verkündet. Das war ihre Pflicht, das schon, aber sie hatte dabei nicht geschluchzt oder geschnieft. Vielmehr hatte sie alle wissen lassen, dass sie diese Ehe aus tiefstem Herzen bejahte. Sie hatte eingestanden, dass sie bisher Zweifel gehabt hatte, doch dann hatte sie ihnen ihre Lösung mitgeteilt. Er würde lediglich ihr Gemahl sein, nicht ihr König und ganz bestimmt nicht der König ihrer Untertanen, und das auch nur, wenn er diese Bedingung akzeptierte.
    Siena hatte alle, die immer noch dagegen waren, darauf hingewiesen, dass eine königliche Eheschließung als Weg zur Beilegung von Kriegen und zur friedlichen Sicherung der Grenzen betrachtet wurde. Und obwohl sie sich mit den Dämonen nicht mehr im Krieg befanden, habe die Göttin in ihrer Weisheit einen Weg gewählt, um diesen Frieden für immer zu festigen. Und diejenigen, die trotzdem noch auf ihrem Protest beharrten, erinnerte Siena daran, dass es die terroristischen Handlungen ihres Vaters gewesen waren, die die Dämonen dazu gezwungen hatten, den Fehdehandschuh aufzunehmen und sich zu verteidigen.
    Als sich die Königin, mit ihren Ratgeberinnen an der Seite, zu ihnen umwandte, öffneten die Wachen rasch die Tür zu ihren Gemächern und ließen sie zur Begrüßung weit offen stehen.
    Siena schloss die Augen. Sie fuhr sich mit der Hand nervös über den Magen und hielt den Atem an, während sie spürte, wie der Wind um sie stärker wurde.
    Sie wusste, dass er noch ziemlich weit weg war, aber er schleuderte viel Kraft und Energie vor sich her, möglicherweise ohne dass er es überhaupt bemerkte. Während er zu ihr eilte, verstärkte sich der verzweifelte Drang in ihm noch, den er spürte. Sie konnte es in seinem Geist, in ihrem Geist fühlen. Die elektrische Ladung, die dabei erzeugt wurde, hüllte sie ein, war in ihr, sprühte durch ihr Haar und jagte ihr Schauer über den Rücken.
    Alle Wächterinnen bis auf zwei verließen das Schlafgemach und gingen den Flur hinunter, um die Nacht in der Schmiede zu verbringen. Die beiden verbliebenen Wachen gingen ebenfalls hinaus, um sich vor der Tür zu postieren. Nun waren nur noch Sienas Beraterinnen und ihre Hofdamen im Raum.
    Siena war umsichtig gewesen und hatte dafür gesorgt, dass die beiden verbliebenen Wächterinnen nie an einem Kampf gegen Elijah beteiligt gewesen waren, damit sie sich nicht feindselig oder ablehnend verhielten. Siena wollte, dass dieser Nacht nichts mehr im Wege stand.
    Sie hätte nicht gedacht, dass sie so aufgeregt sein würde, aber sie konnte nichts dagegen tun. Sosehr sie sich auch vor einer Eheschließung gefürchtet hatte – nun stellte sie fest, dass die Vorteile und die Erwartungen, die mit diesem besonderen Partner verbunden waren, ihre Zweifel, Befürchtungen und Ängste überwogen. Zumindest empfand sie es so, nachdem Gideon ihr eine Lösung aufgezeigt hatte, die zwar nicht perfekt war, die es ihr aber ermöglicht hatte, ihm auf halbem Weg entgegenzukommen.
    Der Wind, der ihr Partner war, fegte um sie herum und riss an den dünnen Gewändern der drei Frauen, sodass sie eng am Körper klebten und hinter ihnen hochflatterten. Die Hofdamen, die immer noch um das Bett der Königin herumstanden, waren unruhig geworden und fassten sich an der Hand. Kurz darauf pressten sie sich schutzsuchend aneinander, wie die Falten einer

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