Schattenwandler 04. Damien
korrigierte er. „Früher haben wir es getan. Unsere Zeremonien ähneln sogar denen anderer Schattenwandler. Wir sind nur mit der Zeit zu verwöhnt und in unserer Selbstbezogenheit zu launenhaft geworden, als dass wir es noch für notwendig erachtet hätten. Ich habe den Sinn darin wiederentdeckt. Durch dich, Geliebte.“
„Geliebte“, wiederholte sie. „Und du bist mein Geliebter, Damien. Ich habe es dir noch nicht gesagt, aber ich fühle es mit meinem ganzen Herzen.“
„Das weiß ich schon. Ich habe dein Herz in jedem unserer Küsse, in jeder unserer Berührungen gespürt. Ich wäre dumm, wenn ich es missverstehen würde.“
„Mmm, ich wünschte, ich hätte dein Vertrauen.“ Sie seufzte und kuschelte sich an ihn. „Ich meine das nicht in Bezug auf uns. Ich habe erkannt, woher das kommt mit uns und dass es unvermeidlich ist. Trotzdem war ich nicht besonders mitteilsam, was meine Gefühle angeht. Dabei scheinst du sie sogar schon vor mir zu kennen.“
„Das liegt nur daran, dass ich im Laufe meines Lebens gelernt habe, Wahrheit von Verwirrung zu trennen. Das wirst du eines Tages auch, wenn du einmal so lange gelebt hast.“ Er zögerte einen Moment und küsste sie dann auf die Stirn. „Du hast nicht gesagt, ob du mich heiraten willst, Syreena.“
Zu seinem Unbehagen lachte sie so heftig und so ausgelassen über ihn, dass ihr der Arm wehtat davon.
„So viel zu Mr Zuversicht.“ Sie kicherte vergnügt. „Was ist mit ‚Sprich ruhig davon, als wäre es eine ausgemachte Sache‘?“ Als sie ihn zitierte, machte sie seine tiefe Stimme und seine typischen Gesten nach. Sie musste so lachen, dass sie ihm ein Schmunzeln entlockte, als sie sich die Tränen aus den Augen wischte.
„Du undankbares Balg“, schalt er sie.
„Weil ich es wage, über dich zu lachen, mein Prinz? Das wirst du aushalten müssen, wenn du vorhast, eine Prinzessin zu heiraten, die sich nur von einem Titel nicht beeindrucken lässt“, neckte sie ihn. „Du beeindruckst auf andere Weise, mein Liebster. Ich würde mir nicht allzu große Sorgen machen.“
Er konnte ein Lächeln nicht unterdrücken und zog sie wieder an sich.
„Sag das noch mal“, verlangte er flüsternd an ihrem Ohr. „Wenn du wüsstest, wie sehr mich das freu t … “
„Mein Liebster“, wiederholte sie sanft und ließ es zu, dass sie errötete. „Mein Liebster, mein Gebieter, wenn du es wünschst. Ich hätte keine Zukunft, wenn du nicht ein Teil davon wärst, Damien. Ich wusste das, als ich zu dir gekommen bin. Wahrscheinlich schon lange bevor ich es mir selbst eingestanden habe. Ich werde mich immer an deine Zusicherung erinnern. Sie wird mich nie verlassen.“
„So wie ich gelernt habe, deine umsichtigen Gedanken zu schätzen. Du wolltest Gewissheit, um anderen nicht mehr Schaden zuzufügen als unbedingt notwendig. Ich begreife das jetzt.“
Sie hob das Kinn und ließ sich von ihm zärtlich küssen, und kurz bevor er sie losließ, lächelte sie bereits wieder.
„Gibt es noch etwas, das du gern besprechen wolltest?“, fragte sie ihn. „Gibt es noch etwas, das dich beunruhigt?“
„Tatsächlich sind da noch zwei Dinge. Das wird unsere erste gemeinsame Entscheidung als Herrscher sein.“
„Das klingt ernst.“
„Teils, teils. Zuerst möchte ich Windsong und Lyric alles vergelten, was sie für uns beide getan haben. Normalerweise würde ich eine feierliche Versammlung vorschlagen, doch das würde ihnen keine Freude machen.“
„Dann mach doch eine nette kleine Runde daraus. An einem hübschen Ort und nur mit den Schattenwandlern, bei denen sie sich sicher und geborgen fühlen. Mach es zu einer ganz besonderen Ehrung, und gib ihnen trotzdem das Gefühl, dass sie jederzeit Nein sagen können, ohne Angst haben zu müssen, dass sie dich beleidigen.“
„Vielleicht eine Hochzeit?“, schlug er vor und begriff sofort, worauf sie hinauswollte.
„Ja. Lenk die Aufmerksamkeit von ihnen weg. Sie wären befangen, wenn sie bei der Zusammenkunft im Mittelpunkt stünden. Also stehen wir im Mittelpunkt. Zur Hochzeit des Vampirprinzen eingeladen zu werden wird eine ungewöhnliche Ehre für sie sein.“
„Vielleicht mit Noah als Gastgeber. Das ist eine vertraute Umgebung. Es ist ein gut organisiertes und sicheres Umfeld, das der Dämonenkönig vollständig unter Kontrolle hat. Ein Vorteil, den, wie ich fürchte, mein Zuhause nicht mehr bieten wird, sobald die Neuigkeit von der Hochzeit die Runde macht.“
„Nur die engsten Familienangehörigen werden
Weitere Kostenlose Bücher