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Schattenwandler 04. Damien

Schattenwandler 04. Damien

Titel: Schattenwandler 04. Damien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Verpflichtungen und von Reisen erzählt, etwas, woran sie gewöhnt waren. Egal, was passierte, die anderen sollten nichts mitbekommen von der Veränderung, die mit Damien vorgegangen war. Veränderung wurde in ihrer Gesellschaft oft als ein Zeichen von Schwäche angesehen. Und Schwäche, selbst unter Freunden, brachte eine Menge Ärger und Gefahr.
    Sie würden schnell merken, dass es tatsächlich eine Veränderung gegeben hatte. Dem Prinzen selbst konnte das ebenfalls nicht entgangen sein. Das war unmöglich. Wenn sie die Veränderungen spüren konnte, dann spürte er sie auch. Trotzdem gab es keine Möglichkeit, diese Veränderungen klar zu deuten, solange Damien sich dagegen sperrte. Nur auf seine Erlaubnis hin konnte sie den Wandel richtig einschätzen.
    Das alles war höchst verwirrend. Weshalb, wie sie annahm, der Prinz weiterhin am Rand der Klippe saß und Nacht für Nacht nach unerreichbaren Dingen Ausschau hielt.
    Jasmine war so verschwiegen wie das Grab, in dem sie gerade angeblich schlief. Wenn auch nur irgendetwas davon durchsickern würde, wäre das wie Blut in Wasser. Ehrgeizige Vampire würden die Schwäche ausnutzen und sich an Damiens Fersen heften, um seine Krone zu ergattern.
    Ein Teil von Jasmine wollte hinausgehen und dafür sorgen, dass alle, die davon wussten, den Mund hielten. Und zwar für immer. Wollte etwas tun, um ihn zu beschützen, wie er sie immer beschützt hatte. Doch wenn sie bedachte, wer die Beteiligten waren, würde es am Ende dazu führen, dass sie alle in einen Krieg verwickelte.
    Abgesehen davon würde Damien die willkürliche Ermordung mehrerer Anführer von Schattenwandlerprovinzen nicht gutheißen.
    Tja.
    Jasmine war kein besonders geduldiges Wesen. Wahrscheinlich wurde sie deshalb der Welt um sie herum so schnell überdrüssig. Sie streckte die Arme aus und erhob sich in die Lüfte, und der Wind fuhr durch ihr langes, offenes Haar. Sie konnte das Salz des Meeres in der Luft riechen, obwohl sie ein ganzes Stück vom Wasser entfernt wohnten. Auf der Spur von Damien zog sie knapp über die Baumwipfel und riss hier und da mit ihren Stiefeln ein Blatt ab. Sie hatte die Knöchel verschränkt, ihre bevorzugte Haltung, wenn sie flog, weil der Luftwiderstand so geringer war.
    Sie landete auf dem Kiesweg, wo sie mit knirschenden Schritten auslief. Damien hatte bereits seinen Platz auf der Steinbank eingenommen, die nur ein paar Schritte vom Rand der Klippe entfernt stand.
    Beim Klang ihrer Schritte drehte er sich um.
    Damien hatte eine solche Begegnung im Grunde schon erwartet. Er wusste, dass Jasmine nicht um den heißen Brei herumredete, wenn es etwas zu besprechen gab. „Jasmine, warum kannst du es nicht einfach auf sich beruhen lassen.“
    „Einverstanden. Wenn du aufhörst, Trübsal zu blasen, werde ich keine Fragen stellen.“
    „Ich blase nicht Trübsal“, sagte er kurz angebunden und wandte sich wieder dem gedämpften Wellenrauschen zu.
    „Sich sehnen, Trübsal blasen, melancholisch sein, schmolle n … nenn es, wie du willst, aber du tust es wirklich. Glaub bloß nicht, dass du mich hinters Licht führen kannst, Damien. Ich kenne dich zu gut.“
    „Und überhaupt nicht“, entgegnete er scharf.
    „Ja. Nicht einmal nach fünf Jahrhunderten. Obwohl ich genug weiß, um zu wissen, dass dein Verhalten dazu führen könnte, dass du alles aufs Spiel setzt, was dir wichtig ist.“
    „Vielleicht das, was mir bis jetzt wichtig war.“
    Jasmine war sich sicher, dass, wenn sie einen Herzschlag gehabt hätte, er sich in diesem Augenblick beschleunigt hätte. Das war mehr als Launenhaftigkeit, wie sie feststellen musste. Es sah Damien nicht ähnlich, dass er seine Ziele und seine ziemlich klaren Vorstellungen von dem, was er von der Welt wollte, infrage stellte.
    Sie trat neben ihn, setzte sich auf die kalte Bank und schmiegte sich an ihn, wie sie es oft tat, wenn sie über ernste Dinge sprachen.
    „Damien, ich bin deine beste Freundin. Warum willst du mir nicht sagen, was dich quält?“
    Damien drehte den Kopf und blickte sie an, als sie ihr Kinn auf seine Schulter legte. Jasmine tat das nicht oft. Ihr zu sagen, wie viel sie ihm bedeutete, war etwas für Ausnahmesituationen. Zum ersten Mal sah er sich selbst, wie sie ihn sah. Verändert. Für immer. Ein Fremder, den sie nicht kannte und dem nichts mehr zu bedeuten sie fürchtete. So zeigte sie ihm ihre Liebe, und er bereute es augenblicklich, dass er sie in diese Situation gebracht hatte.
    Er umfasste ihre Schulter und zog sie

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