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Schattenwandler 04. Damien

Schattenwandler 04. Damien

Titel: Schattenwandler 04. Damien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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es sehr wohl“, sagte Siena tröstend. „Ich würde dasselbe tun, wenn sich eine andere Frau vor meinen Augen Elijah anbieten würde. Es war unsensibel von ihr.“
    „Nein. Sie war einfach nur pragmatisch“, sagte Damien leise. „Jas ist übertrieben pragmatisch. Ihr seid euch ähnlicher, als du denkst, Syreena. Sie betrachtet mich als jemanden, den es zu schützen gilt. Sie war ihr Leben lang loyal mir gegenüber, so wie du deiner Schwester gegenüber loyal bist. Hab Geduld mit ihr. Keiner von uns versteht, was mit uns geschehen ist, und es kam alles so plötzlich.“ Damien beendete das ernste Thema mit einer abwehrenden Handbewegung und wandte sich an Gideon. „Bist du sicher, dass alles richtig verheilt, alter Freund?“
    „Der Arm ist gebrochen, nicht zerschmettert. Die Prellungen sehen schlimm aus, ich weiß, aber ich bin sicher, er heilt, sobald er geschient ist. Wenn du Zweifel an meiner Einschätzung hast, solltest du vielleicht einen der Mönche hinzuziehen.“
    „Ich habe nicht den leisesten Zweifel“, erwiderte Damien. „Es war eine Frage, die du dir bestimmt selbst stellen würdest, wenn du Magdelegnas Gesundheit in andere Hände geben müsstest. Wir Schattenwandler sind sehr fürsorglich, was unsere Frauen angeht.“
    Damien hob Syreenas gesunde Hand an seine Lippen, sodass ihm der entzückte Blick entging, den Siena ihrem Gatten zuwarf. Der lehnte entspannt an der Wand und beobachtete die zwischenmenschliche Dynamik, die sich vor ihm abspielte. Elijah wusste, dass Siena jubilierte angesichts des Glücks, das ihre Schwester gefunden hatte, besonders nach den sorgenvollen Tagen, die Syreena ihr bereitet hatte. Und der Krieger war natürlich froh, dass seine Frau ihre gute Laune wiedergefunden hatte. Ansonsten würde er sich eines Urteils enthalten. Die Verbindung zwischen einer Lykanthropin und einem Dämon war schon schwierig, doch die Vereinigung einer Lykanthropin mit einem Vampir schien Elijah beinahe unmöglich zu sein.
    Offensichtlich betraf das nicht Emotionen oder Körperlichkeit, wie er feststellen musste, als er beobachtete, wie vertraut Damien und Syreena waren. Dass sie füreinander bestimmt waren, stand außer Frage. Dass sie ineinander verliebt waren, war ebenfalls klar. Doch Elijah erinnerte sich an die Unterbrechung, die es mit Siena nach ähnlichen Erfahrungen gegeben hatte. Tatsache war, dass sie zu zwei völlig verschiedenen Gesellschaften gehörten und dass sie beide eine Stellung mit großem Einfluss, großer Verantwortung und zahlreichen Verpflichtungen innehatten.
    Elijah sah zu seiner Frau und merkte, dass sie seine Gedanken las. Obwohl sie versuchte, ihre Aufmerksamkeit auf Gideon zu richten, der Syreenas Arm behandelte, war ihr Blick auf einmal besorgt und verwirrt. So wie ihre Gedanken.
    Sie blickte kurz zu ihm auf, und ihr Ausdruck und ihre Gedanken erreichten ihn sofort.
    Kann unser Volk wirklich zwei Männer einer fremden Gattung als Gemahle der Monarchinnen akzeptieren? Es hat sich gerade erst an dich gewöhnt, mein Liebling.
    Ich weiß, Liebes, erwiderte er ihre Gedanken. Schlimmer ist, dass die Vampire ihren Herrscher sehr wohl töten könnten, wenn er gedenkt, eine Lykanthropin zur Frau zu nehmen.
    Aber Vampire hegen keinen Groll gegen uns!
    Vampire haben sehr wenige Regeln, Siena, also wird es nicht gern gesehen, wenn diese gebrochen werden. Aus irgendeinem Grund verstößt es gegen das Gesetz, dass Damien das Blut von deiner Schwester trinkt. Hinzu kommt ihre Gier nach Macht und nach Damiens Position, und das verheißt nichts Gutes für ihre Sicherheit und für ihr allgemeines Wohlergehen.
    Er hätte versuchen können, sie anzulügen, um sie in dem Glauben zu lassen, dass ihre Schwester glücklich war, doch er war der Anführer von Kriegern, und sie war die Königin. Beides verlangte nach einem pragmatischen Umgang mit der Wirklichkeit, damit sie denjenigen, die von ihnen abhingen, Nutzen bringen konnten. Auch wenn Siena nicht dazu in der Lage gewesen wäre, seine Gedanken zu lesen, hätte sie der Wahrheit immer ins Gesicht sehen wollen. Für eine Königin gab es keine hübschen Märche n … zumindest nicht für eine gute Königin.
    Und seine Frau war eine außergewöhnlich gute Königin.
    Wenn sie also hierbleiben, werden sie auf Ablehnung und auf Feindseligkeit stoßen. Wenn sie zurückkehren, wird es dasselbe sein oder noch schlimmer.
    Elijah senkte kurz den Blick, denn er konnte die Ängste seiner Frau in einem Raum voller Leute kaum ertragen, wo er

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