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Schattenwandler 05. Noah

Schattenwandler 05. Noah

Titel: Schattenwandler 05. Noah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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schleif sie an den Haaren zurück.«
    »Corrine!« Noah brach in schallendes Gelächter aus, als sie ein lüsternes Gesicht machte bei diesem unverschämten Vorschlag.
    Jacob seufzte schwer und verdrehte die Augen. Manche Dinge , dachte er, laufen einfach in der Familie . »Und einen Moment lang hat sie es so gut hingekriegt«, sagt er trocken.
    »Komm schon, Noah. Wenn ich dir vergeben kann, dann kannst du es auch«, sagte Corrine drängend und beachtete Jacob gar nicht. »Ich verstehe, was passiert ist. Aber Kestra versteht es nicht. Sie braucht dich, damit du ihr erklärst, was mit ihr passiert, und damit die Wandlung sicher vonstatten geht.«
    Es war Noah nicht neu, dass er gemaßregelt wurde. Er hatte zwei Schwestern, die es zu einer Kunst erhoben hatten, ihm den Kopf zurechtzurücken. Trotzdem brachte Corrine ihn wieder zu sich selbst, wie niemand sonst es konnte. Sie wies ihn zurecht, ohne ihn zu demütigen, sie sorgte dafür, dass er zum ersten Mal seit Tagen wieder klar denken konnte. Ob er sich nun vergab für das, was er getan hatte, oder nicht, sie hatte recht mit Kestra. Das mit ihr war eine ganz eigene Sache, und er war gedankenlos, was ihre Bedürfnisse anging.
    »Du hast recht. Ihr habt beide recht«, sagte er schließlich und stieß ein ironisches Lachen aus, während er mit einem Finger anerkennend über Corrines zarte Wange strich. »Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe.« Ratlos schüttelte der König den Kopf über sein eigenes Verhalten. »Ich muss sie finden.« Er blickte zu dem Erddämon, von dem er wusste, dass er der beste Fährtenleser der Welt war. »Jacob, würde es einen Familienkrieg auslösen, wenn ich dich um Hilfe bäte?«
    »Bitte.« Jacob grinste. »Bella kann nicht noch wütender auf mich werden, als sie sowieso schon ist.«
    »Darauf wette ich«, sagte Bellas Schwester lächelnd.
    Noah tätschelte seiner Heiratsvermittlerin sanft das Kinn, ein stummes Dankeschön, das sie erfreut lächeln ließ. Dann verwandelte er sich in Rauch, um der Staubwolke zu folgen, die bereits aus dem Fenster strebte.
    »Cygnus?«
    »Ja?«
    Der Älteste der kleinen Vampirbande blickte zu dem Jüngsten, der außerdem zufällig sein Bruder war. Wenn Cygnus sich bewegte, geschah dies mit der natürlichen Geschmeidigkeit seiner Gattung. Sein Gesicht war jung und auf eine herbe Weise attraktiv, eine dicke braune Locke ringelte sich über eine Braue. Er besaß die sinnliche Schönheit und die schlanke Gestalt seiner Gattung und die Eleganz eines jahrhundertealten Lebens. Und ihn umgab auch die Aura träger Langeweile, die so manchen seiner Brüder plagte. Er sah durch und durch jung und fit und attraktiv aus.
    Bis auf die eisige, dunkle Grausamkeit in seinen Augen und den boshaften Ausdruck auf seinen Lippen. Seine dunklen Brauen zogen sich verärgert zusammen, als er dem anderen Vampir gegenüberstand, seinem Bruder, der ihm überhaupt nicht ähnlich sah.
    Halbbruder, genauer gesagt. Doch das war eine Unterscheidung, die unter Vampiren nicht üblich war, weil es eher selten vorkam, dass Vampire dieselben Eltern hatten. Vampire waren wankelmütig, und ihre Unbeständigkeit war das einzig Beständige an ihnen. Im Falle der beiden Brüder war es die Mutter, die sie gemeinsam hatten. Ansonsten waren ihre Erzeuger verschieden, und auch die Jahrhunderte, in denen sie geboren worden waren, lagen weit auseinander. Der jüngere Bruder wurde vom älteren unübersehbar mit Verachtung behandelt, ein Gefühl, das man ihm an seinen harten dunklen Augen ablesen konnte, als er seinen Halbbruder anblickte.
    Cygnus hatte für Quinton und dessen knochigen Körper, sein fliehendes Kinn und sein wirres, schmutzig braunes Haar nicht viel übrig. Selbst seine Augen waren von einem wässrigen Hellbraun, so als könnten sie sich nicht entscheiden, ob sie braun oder golden sein sollten.
    »Wir wollen auf die Jagd gehen«, verkündete Quinton entschlossen. Weil Quinton nicht gerade für seinen Mut bekannt war, nahm Cygnus an, dass die anderen, die hinter Quinton standen und stumm nickten, ihn dazu angestachelt hatten. Die wortlose Unterstützung verunsicherte Cygnus’ kleinen Bruder. Er hatte gehofft, dass seine Anhänger etwas lautstärker wären, anstatt ihm allein das Reden zu überlassen.
    Das war der Grund dafür, warum Cygnus die Anführerrolle übernommen hatte, dachte er verärgert. Die anderen waren einfach zu blöd dazu. Und normalerweise auch nicht besonders entschlussfreudig. Doch die Gruppe war aufgestachelt

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