Schattenwandler: Adam (German Edition)
kannst du haben!«
Sie sprach einen Zauber, und während sie das tat, kam der Rabe aus einem Baum herabgeschossen und riss die blonde Dämonin zu Boden, während er sich im Flug in die kräftige Gestalt des Vampirprinzen verwandelte.
* * *
Jasmine lächelte, als sie ihren Feinden gegenübertrat.
»Sieht so aus, als gäbe es Vampir zum Abendessen«, sagte einer der Vampire fröhlich.
Jasmine stieß ein Lachen aus.
»Ich werde eure Fangzähne auf eine Kette fädeln und als Halsschmuck tragen«, sagte sie höhnisch.
»Wir haben keine Angst vor dir«, sagte ein anderer.
»Das solltet ihr aber«, erwiderte sie, bevor sie sich auf sie stürzte.
Sie krachte so heftig gegen den ersten Vampir, dass das Geräusch ihrer aufeinanderprallenden Knochen durch den Wald hallte. Er landete der Länge nach im Farnkraut, das den Aufprall dämpfte und über das er ein gutes Stück weiterrutschte, bevor er liegen blieb. Benommen schüttelte er den Kopf und versuchte das taube Gefühl in seiner Schädeldecke loszuwerden.
Inzwischen hatte sich Jasmine den drei verbleibenden Gegnern zugewandt und lächelte sie an, während ihr das Blut aus einer Wunde an der Stirn über das Gesicht lief. Dann hob sie eine Hand und zeigte ihnen etwas Langes und Weißes, das blutverschmiert war.
Der Vampir am Boden begann zu schreien, als Jasmine den anderen stolz seinen Fangzahn zeigte.
»Wer ist der Nächste?«, fragte sie einladend.
Der andere Vampir sah auf einmal nicht mehr so selbstsicher aus. Die Dämonen ließen sich allerdings nicht so leicht einschüchtern. Immerhin hatten sie keine Fangzähne zu verlieren. Und sie hatten die Magie auf ihrer Seite. Das betrachteten sie als großen Vorteil. Um es zu beweisen, begannen sie ihre Zauber zu wirken. Der Boden unter Jasmine verwandelte sich in Treibsand. Doch sie war schneller und erhob sich ein kleines Stück in die Luft. Jasmine war nicht überrascht beim Anblick anderer Vampire und Dämonen, die in Ruths Dienst Magie einsetzten. Was die wahnsinnig gewordene Dämonin betraf, überraschte sie tatsächlich gar nichts mehr. Doch sie musste zugeben, dass es nur eine geringe Chance auf Sieg gegeben hätte, wenn nur sie und Adam es mit der kleinen, doch so schlagkräftigen Armee aufgenommen hätten.
Allerdings …
Während ihre Gegner sich ganz auf sie konzentrierten, packte eine Gestalt, die vollständig mit dem Schatten hinter ihnen verschmolzen war, einen am Genick und schlitzte ihm mit einer Khukuri-Klinge die Kehle auf. Der Dämon ging zu Boden, noch bevor der zweite die Anwesenheit des Schattenbewohners überhaupt bemerkte.
Sagans Angriff genügte, um den Dämon zu erschrecken, sodass der abgelenkt war und der Zauber zerstört. Er war zu jung und unerfahren in seiner neuen Kunst, um sich gleich wieder zu sammeln. Es machte seinen Geist und seine Nerven empfänglich für den Schrei des Falken, der von oben herabschoss. Der Schrei hatte die Fähigkeit, Angst in den Herzen derjenigen auszulösen, die ihn hörten. Als der Falke in der Gestalt von Damiens Frau landete, nutzte Jasmine den Vorteil, den Syreena ihr verschaffte, stürzte sich auf die Schultern des Dämons, legte ihm ihre kraftvollen Beine um den Hals und brach ihm das Genick.
Als Jasmine landete, stand sie vor Syreena und blickte ihr in die schiefergrauen und bunt gesprenkelten Augen. Sie strich sich mit der einen Hand das Haar zurück und zuckte mit der anderen Schulter.
»Danke«, sagte sie.
Sie hatte keine Zeit, dem überraschten Ausdruck von Syreena Aufmerksamkeit zu schenken. Obwohl sie irgendwo im Hinterkopf ganz genau wusste, warum jede noch so kleine Höflichkeit von ihr Syreena überraschte.
Schon möglich, dass das nicht richtig von ihr war.
Schon möglich.
Doch Jasmine hatte nicht viel Zeit für Gewissenserforschung. Als sie vorhin die Flucht ergriffen hatte, hatte sie die Kräfte geteilt, die Ruth gegen sie ausgesandt hatte. Jetzt hatte der Rest sie eingeholt, Syreena und der verbliebene Vampir, der sich davongeschlichen hatte und nun versuchte, unbemerkt zu verschwinden. Irgendwo in der Dunkelheit war Sagan. Er würde sich erst bewegen, wenn er gebraucht würde.
Jasmine war es egal, was Valera über Magier gesagt hatte, die bereuten, über Abhängigkeit und Entzug und diesen ganzen gefühlsduseligen Unsinn. Für sie war die Gleichung sehr einfach. Wenn man ihr Leben bedrohte, reagierte sie entsprechend. Sie hatten eine freie Entscheidung getroffen, als sie sich diesem Frevel verschrieben hatten, und das lange
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