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Schattenwandler: Adam (German Edition)

Schattenwandler: Adam (German Edition)

Titel: Schattenwandler: Adam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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koordiniert wurden. Jacob war ein Kopfgeldjäger, der ganz bestimmte Kriegsverbrecher zur Strecke brachte.
    Adam musste daran denken, weil er sich ganz in der Nähe der Besitztümer des Kriegers befand. Er hatte sie schon fast erreicht, als eine Bewegung unter ihm seine Aufmerksamkeit erregte. Die Gestalt bewegte sich zu flink und zu geschmeidig, als dass es irgendein Waldtier hätte sein können. Neugierig glitt er hinab in den Wald. Wie immer drangen als Erstes sämtliche Wasserquellen in sein Bewusstsein. Wo sie sich befanden, in welche Richtung sie flossen und wie groß sie waren. Seine Sinne nahmen ganz deutlich einen kräftigen Wasserlauf in der Nähe wahr, dessen Quelle in den hohen, schneebedeckten Bergen lag. Das kalte Wasser strömte nicht weit entfernt schnell dahin. Während er, das Licht des Märzmondes im Rücken, näher dorthin ging, verwandelte er sich wieder in eine Gestalt aus Fleisch und Blut, bis er sehen konnte, wie sein Atem in der reglosen und eisigen Luft Wolken bildete. Dann sah er, was ihn dort hingezogen hatte.
    Während er sich auf den Waldboden kauerte und sich so leise wie möglich bewegte, spähte Adam durch das nahe Unterholz, um zu sehen, was für ein Wesen mitten in der Nacht im Wald unterwegs war. Weil beinahe Vollmond war und dessen perlmuttartiges Licht das Wasser in der Nähe beschien, konnte Adam alles ganz genau erkennen.
    Es war eine Frau. Sie war vollkommen nackt, während sie in der eisigen Kälte durch das Wasser watete. Ihre Haut war alabasterweiß, wobei das Mondlicht zweifellos ein wenig trog, denn er hatte noch nie etwas so Makelloses gesehen. Sie leuchtete beinahe, während sie dastand und sich Wasser über ihre langen schimmernden Beine spritzte, und er konnte sehen, dass ihr ganzer Körper von einer Gänsehaut überzogen war. Ganz deutlich traten ihre verhärteten malvenfarbenen Brustwarzen auf den üppigen Brüsten hervor. Ihr Haar war pechschwarz, jedenfalls jetzt, da es nass war, und gewellt. Ihre Gestalt hatte etwas von einer sorgfältig gemeißelten Skulptur, obwohl sie für seinen Geschmack um Taille und Hüften ein wenig zu dünn war. Doch Adam konnte nicht umhin, die Lippen zu einem anerkennenden Lächeln zu verziehen.
    Sie musste verrückt sein, bei dieser Kälte und in dieser Wildnis zu baden. Die nächste Straße war meilenweit entfernt, und es gab keinerlei Hinweis auf eine Stadt oder ein Dorf. Er fragte sich, wie sie überhaupt dorthingekommen war, während er erstaunt zusah, wie sie zu einem nahe gelegenen Wasserfall watete und sich das Wasser über Haare und Körper laufen ließ, bis ihre Haut schimmerte, als wäre sie mit Diamanten besetzt. In diesem Moment hatte Adam den heftigen Drang, sich in sein Element zu verwandeln; er wollte selbst Wasser werden, um über diese Felsen und über diese vollkommene porzellanweiße Haut und deren Reize zu fließen.
    Der Wunsch war so stark und die Versuchung so groß, dass er schockiert war und überrascht zugleich. Er wusste sofort, dass es der Mond von Beltane war, der das bewirkte, und er knurrte leise und unwillig. Er war Vollstrecker. Er kannte den Wahnsinn nur zu gut, den die Monde von Samhain und Beltane unter den Dämonen auslösten. Es war seine Aufgabe, seine Bestimmung, diejenigen zu bestrafen und unter Kontrolle zu halten, die ein Mitglied einer anderen Spezies als ihrer eigenen begehrten. Es war überhaupt nicht statthaft, dass er eine Frau in irgendeiner Weise bewunderte, die keine Dämonin war. Er konnte sich einen solch riskanten Luxus nicht leisten. Wenn er diese Grenze jemals überschritt, konnten nur seine Blutsverwandten diesen Verrat an sich selbst und an seinen Leuten ahnden. Damit würde er ins Visier seines Bruders oder, schlimmer noch, seines Vaters geraten. Einer solchen Demütigung konnte der stolze Dämon sich niemals aussetzen, zumal dann die Gefahr bestand, dass er in einem Anfall von Wahnsinn womöglich ein Mitglied seiner Blutsverwandtschaft verletzen oder gar töten könnte. Er kannte seine körperlichen Kräfte sehr gut. Nach beinahe drei Jahrhunderten war er bestens vertraut damit. Die Leute fürchteten ihn, weil er Vollstrecker war, das stimmte, doch sie fürchteten ihn noch mehr, weil sie wussten, dass er ein gnadenloser und geschickter Kämpfer war, mit dem es so gut wie niemand aufnehmen konnte.
    Adam stieß einen derben Fluch aus, während er sich achtlos ins Unterholz zurückzog. Die junge Frau im Wasser zuckte zusammen bei dem Geräusch und rannte ein paar Schritte durch

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