Schattenwandler: Adam (German Edition)
ihr zurück und wäre dabei fast auf dem Hintern gelandet. Wieder lachte sie und war sich der verstörenden Wirkung bewusst, die sie auf ihn hatte.
»So, so«, neckte sie ihn, während sie ihn weiter zurückdrängte, »da hat anscheinend jemand nicht sehr kriegerische Gedanken.«
»Die Gedanken sind ziemlich flatterhaft, Vampirin. Lass dich davon nicht täuschen. Es ist Vollmond, und es ist ein verdammter Feiertag, der mir die Kontrolle raubt; mehr nicht. Doch trotz der abstoßenden Begierde, zu der meine Instinkte mich drängen, werde ich nicht zögern, dich zu töten. Die Versuchung, es zu tun, wird dadurch sogar noch größer.«
»Was für eine Verschwendung«, sagte sie mit einem geheimnisvollen Ausdruck in ihren dunklen Augen, während sie ihn erneut musterte. Sie ließ den Blick auf Höhe seiner Hüften ruhen, und wieder hob sie die schmale Braue, als sie seine Erektion sah. »Mmmh, es gibt einen Anblick, der einen wach macht. Wie schade, dass du kein Vampir bist. Trotzdem muss ich sagen, dass du ein Mädchen dazu verleiten kannst, außerhalb der Grenzen ihrer Spezies zu spielen.«
Sie erschauerte leicht. »Zumindest hat man dir beigebracht, dich zu baden, im Gegensatz zu den meisten anderen. Doch Tatsache ist, dass deine Spezies mindestens genauso elitär ist wie meine. Es wäre so, als würde eine Katze mit einem Hund vögeln, oder nicht?«
»Könnt ihr Vampire an nichts anderes denken als an Sex und Blutsaugen?«, fragte er vorwurfsvoll mit heiserer Stimme, während seine Gedanken hitzig durcheinanderwirbelten. Dass sie ihn an eben die Gesetze erinnerte, für deren Einhaltung er sorgen musste, trug wenig zu seiner Entspannung bei.
»Ach, Schätzchen«, schnurrte sie, »steh nicht herum und tu so, als würdest du nicht Dutzende Möglichkeiten durchspielen, wie du in mich eindringen könntest«, verhöhnte sie ihn wie eine grausame Sirene. »Lassen wir deinen körperlichen Zustand mal beiseite, Adam«, sagte sie und nannte absichtlich seinen Namen, um ihm zu zeigen, wie leicht sie seine Gedanken lesen konnte, »aber du stellst dir doch schon vor, wie es sich anfühlt, wenn du tief in mir kommst. Vielleicht kurz nachdem ich Blut gesaugt habe, und mein Körper noch ganz warm ist …«
Mit dieser Versuchung hätte sie nicht einen Dämon provozieren sollen, der gegen den Vollmond von Beltane ankämpfte. In diesem Moment spürte Adam, wie er die Kontrolle verlor. Er ließ den Dolch fallen, stürzte sich auf sie und packte sie an den Armen, während er die Zähne aufeinanderbiss, als das Begehren ihn in Wellen durchströmte.
Im Bruchteil einer Sekunde veränderte er seine Gestalt, indem er sich von einem Mann in einen Wolkenbruch verwandelte, der auf sie niederprasselte. Doch anders als normales Wasser lief er nicht an ihr herunter und tropfte zu Boden, sondern flutete über ihren geschmeidigen Körper, überschwemmte sie von allen Seiten und bedeckte sie Stück für Stück. Er spürte ihre weiche Haut unter seiner Berührung, das Gewicht ihrer Brüste … schmeckte die harten Spitzen ihrer Brustwarzen.
Sie stöhnte erschrocken auf, doch der Schrecken verwandelte sich schnell in etwas viel Tieferes und Sinnlicheres. Der Laut, den sie von sich gab, als er sie überströmte, war die reinste Sünde. Und das verschaffte ihm Genugtuung.
Während er die intimsten Stellen ihrer Haut erkundete, wusste er schon, dass er zu weit ging. Er war schon zu weit gegangen, als er sich in das Gebüsch gesetzt hatte, um zuzuschauen, wie sie badete. Doch was er jetzt tat, war eine andere Stufe von Gesetzesbruch, und so fantastisch sie sich auch anfühlte, er wusste doch, dass er die Grenze weit überschritten hatte.
In einem eleganten Wasserwirbel zog er sich von ihr zurück und nahm seine natürliche Gestalt wieder an. So standen sie da, in dem kalten, dunklen Wald, atmeten schwer und wie benommen vor Erregung. Doch selbst als sich ihre Körper in gegenseitigem körperlichem Begehren erhitzten, war ihnen die ganze Zeit bewusst, dass sie Feinde waren.
Das hier war verboten. Gesetz und Natur verboten es, dass sich ein Dämon mit einer Vampirin vereinigte. Und jeder Dämon, der das versuchte, bekam es mit dem Vollstrecker zu tun.
Diese Erkenntnis brachte den Vollstrecker schlagartig wieder zur Vernunft. Er richtete den Blick auf die wunderschöne Vampirin und biss die Zähne aufeinander. Mit einem Nicken bekannte er sich dazu, dass er diesen Ausflug auf verbotenes Territorium provoziert hatte. Und seine Haltung verriet auch,
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