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Schattenwandler: Adam (German Edition)

Schattenwandler: Adam (German Edition)

Titel: Schattenwandler: Adam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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schaffst es tatsächlich, mich in Versuchung zu führen, obwohl du nicht zu meiner Spezies gehörst«, gestand sie mit atemloser Stimme. »Ich denke, ich kann zum ersten Mal verstehen, was für eine überwältigende Anziehung Damien verspüren muss für …«
    Sie brach ab, als sie sich bewusst wurde, was sie da gesagt hatte. Sie trat einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf. Sie wollte verdammt sein, wenn sie in die Falle tappte, in der Damien zurzeit saß.
    Nein, das kam nicht infrage.
    Sie wandte sich ab und versuchte, seine beeindruckende körperliche Anziehungskraft auszublenden und sich wieder auf die Jagd zu konzentrieren. Sie hatte eine Aufgabe zu erfüllen. Eine Verantwortung gegenüber Tausenden von Leuten, wenn nicht gar gegenüber der ganzen Welt, wenn sie es recht bedachte. Ruth war ein Fluch für jeden Lebenden, und ihr musste endlich das Handwerk gelegt werden. Jasmine durfte nicht zulassen, dass diesem Ziel irgendetwas in die Quere kam. Zu viele andere hatten sich schon von persönlichen Dingen ablenken lassen auf ihrem Vernichtungsfeldzug gegen die Dämonin.
    Adam spürte, wie sie sich zurückzog, doch sie war nicht wirklich weg, stellte er fest, während er ihre Gegenwart auf der Haut spürte, als schmiegte sie sich noch immer an ihn. Es fühlte sich an, als wären sie durch Energiefäden verbunden, die mit jeder Sekunde stärker wurden.
    Er streckte die Hand aus nach ihrem Haar, doch noch bevor er es mit den Fingerspitzen streifen konnte, erhob sie sich in die Lüfte, um ihrer nächsten Spur zu folgen.
    Ah ja. Die Dämonin. Die Verräterin.
    Jasmine hatte ihm Geschichten über Ruth erzählt. Dass beinahe jeder bedeutende Kämpfer unter den Schattenbewohnern es mit ihr aufgenommen hatte. Ein paar hatten einen Sieg errungen, doch diese Siege hatten sich als vorübergehend erwiesen, weil sie sich einer endgültigen Strafe entzogen hatte und jedes Mal gestärkt und mit immer finstereren Plänen zurückgekehrt war. Als Adam der Vampirin hinterhereilte, wusste er, dass er Ruth nicht entwischen lassen würde. Lieber würde er sein Leben opfern. Vor allem seit er wusste, dass sie es auf die Familie seines Bruders abgesehen hatte. Es war seine Pflicht, dafür zu sorgen, dass kein Dämon einem Menschen oder einem Schattenbewohner etwas zuleide tat. Er war vielleicht dazu berufen, mehr als irgendein anderer, Ruth zur Strecke zu bringen.
    »Oh, die ist aber hübsch«, bemerkte Ruth, als die Vampire die gefangene Mistral vor ihr auf den Arbeitstisch legten. »Ich hätte nicht gedacht, dass sie so bezaubernd ist. Es heißt, Mistrale sehen so mausgrau aus, wie ihre Stimmen schön sind. In diesem Fall trifft das sicher nicht zu.«
    »Nein, Herrin«, stimmte die kleine Dämonin mit den schwarz-grauen Haaren zu, die den Vampiren in den Raum gefolgt war. »Sie ist betäubt«, sagte sie entschuldigend. »Ich dachte, es wäre am besten so, um sie unversehrt und« – sie warf den Vampiren einen Blick zu – »ohne Blutverlust zu Euch zu bringen. Ich wollte, dass sie Euch in unverändertem Zustand zur Verfügung steht.«
    »Wie aufmerksam von dir«, lobte Ruth sie. »Möchtest du den Zauberspruch sehen, an dem ich gerade arbeite, als Belohnung dafür, dass du mir die wichtigste Zutat dafür gebracht hast?«
    »Sehr gern.«
    Ruth verscheuchte die Vampire ungeduldig, die an der bewusstlosen Mistral schnüffelten.
    »Geht schon, geht! Ihr könnt später euren Spaß haben«, versprach Ruth ihnen. »Komm her, meine Liebe. Siehst du?« Sie zog ihre Papiere näher heran, kunstvoll ausgearbeitete Seiten des Zauberspruchs von vorhin, der in Hieroglyphen geschrieben war. »Er ist einem Zauberspruch sehr ähnlich, den ich vor ein paar Jahren benutzt habe.« Ruth hielt inne, um in sich hineinzukichern. »Diese Idioten. Sie haben noch immer nicht erkannt, dass sie verflucht sind. Dieser Zauberspruch kann im Gegensatz zu dem anderen niemals rückgängig gemacht werden. Selbst wenn sie mich töten, wird er seine Kraft entfalten, sobald alle Elemente miteinander verbunden sind und die Formel gesprochen wurde.«
    »Was soll er bewirken?«, fragte die Dämonin neugierig.
    »Das andere war ein Unfruchtbarkeitszauber. Doch in diesem Fall hätte er keine Wirkung, weil die Dämonenkönigin bereits unfruchtbar ist. Dieses hübsche kleine Werk ist viel weitreichender. Viel wirksamer. Mit diesem Zauberspruch wird sie einfach dem Wahnsinn verfallen. Kein Arzt, nicht einmal Gideon, wird sie heilen können. Und wegen seiner Wirkungsweise

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