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Schattenwandler: Adam (German Edition)

Schattenwandler: Adam (German Edition)

Titel: Schattenwandler: Adam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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über dieses Thema gesprochen. Sie hatten jedem aufgetragen, seine Leute zur Vorsicht zu mahnen. Jasmine hatte darum gebeten, dass sämtliche Informationen darüber an sie weitergeleitet werden sollten, damit sie die Quelle aufspüren und das Nest ausrotten konnte.
    »Wie schlau, mir aufzulauern, wenn ich allein bin«, sagte sie zu ihnen.
    Und ihre Sprechstimme, die wirkungsvollste, die es gab, lullte die beiden augenblicklich ein. Sie entspannten sich, und der schattenhafte Vampir nahm körperliche Gestalt an, während seine hübschen schmalen Züge plötzlich ein Lächeln zeigten.
    »Das war der Plan«, sagte er stolz. »Doch wir wollen dir nicht sofort wehtun.«
    »Nein? Wie nett von euch«, sagte sie und meinte es auch so. Sarkasmus würde den Zauber zerstören, den sie anwendete. Sie musste aufrichtig sein. Und sie empfand auch so. Sie fand deren fehlgeleitetes Verhalten so bedauernswert, so traurig. So viele Wesen waren sinnlos gestorben. Sie fragte sich, ob es vielleicht war wie schwarze Magie oder wie Drogen, eine Sucht, die, wenn sie einmal begonnen hatte, nicht mehr aufzuhalten war. Ja, am Anfang waren sie vielleicht getrieben von Selbstsucht und Machtgier, doch was, wenn sie nach dem Hochgefühl süchtig wurden nach weiteren Opfern, um dieses Gefühl immer wieder zu erleben, egal, ob sie deren Eigenschaft überhaupt noch wollten?
    Sie hatte diesen Gedanken beim letzten Treffen vorgebracht und war dabei auf heftigen Protest gestoßen, und das, obwohl unter ihnen eine geborene Hexe gesessen hatte. Eine Hexe, die vor Monaten zu ihnen gekommen war und erzählt hatte, dass Menschen, die schwarze Magie anwendeten, wieder davon loskommen konnten. Dass sie auf Abwege geraten war, sobald sie erkannt hatte, dass sie mit Zauberkräften auf die Welt gekommen war. Sie hatte nur nicht begriffen, dass es Zauberkräfte gab, die ihr schaden konnten, und solche, bei denen das nicht der Fall war, und dass es da einen Unterschied gab. Und als sie es dann begriffen hatte, war sie bereits so abhängig gewesen, dass sie kaum mehr damit hatte aufhören können. Sie hatte alles riskiert, um sich davon zu befreien. Sie hatte Furcht einflößende Experimente machen müssen, um herauszufinden, was ein guter Zauber war und was ein schlechter.
    Was, wenn es den Vampiren genauso erging?
    Windsong war bereit, ihr Leben zu opfern, um diese Theorie zu überprüfen.
    »Wir werden dich mitnehmen«, erklärte der zweite Vampir.
    »Wie nett. Ich freue mich über die Einladung«, sagte Windsong. »Wo wollt ihr denn hin?«
    »Nicht weit von hier. Die Dämonin braucht dich. Wir wissen allerdings nicht, wofür.«
    Die Dämonin?
    Plötzlich wurde Windsong ein wenig nervös. Sie atmete tief durch, um sich zu beruhigen.
    »Du meinst Ruth?«, fragte sie.
    »Ja, Ruth«, knurrte eine dritte Stimme hinter ihr.
    Das Wesen packte die Sirene und riss sie an sich. Windsong schlug zurück, indem sie einen einzelnen kraftvollen Ton ausstieß, wobei ihre Stimme laut durch den kalten Wald hallte.
    Der Griff des Vampirs lockerte sich umgehend, sodass sie sich von ihm losreißen konnte. Sie war nicht mehr daran interessiert, etwas in Erfahrung zu bringen. Vampire waren das eine, doch Ruth war etwas ganz anderes. Windsong war nicht so anmaßend zu glauben, dass es ihr mit dieser geisteskranken Dämonin besser ergehen würde als denen, die von der Begegnung mit ihr vollkommen zerrüttet zurückgekommen waren, wenn überhaupt. Sie wusste, dass sie stark war und mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet, doch sie war nicht gewillt, diese an jemandem zu erproben, der so verderbt war.
    Und wenn man nicht genau wusste, wie der Feind tickte, war es beinahe unmöglich, seine Schwäche herauszufinden und sich eine angemessene Verteidigung zu überlegen.
    Plötzlich konnte sie ihre Angst nur noch mühsam bezwingen. Doch das war dringend geboten. Sie konnte ihre Angreifer nur beherrschen, wenn sie sich selbst beherrschte. Die Vampire wurden kühner. Sie konnte es spüren, konnte ihre mentale Stärke spüren. Wäre sie eine andere Mistral, hätten sie sie vielleicht schon gefangen genommen.
    Sie begann zu singen, keine Worte. Nur hohe, klare Töne, um auf diese Weise ihren Geist und den Geist jedes anderen in Hörweite zu fassen. Ihre Stimme war kräftig und hallte unerwartet weit durch den Wald. Sie glaubte nicht, dass die Vampire sich vorstellen konnten, wie weit ihre Stimme trug. Gleich würde ihre Stimme in die Hütte dringen, wo sich Harrier und die anderen befanden.
    In

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