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Schattenwandler: Kane (German Edition)

Schattenwandler: Kane (German Edition)

Titel: Schattenwandler: Kane (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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gebracht und sich unter das unreife Menschenvolk gemischt. Um zu überleben, vermischten sie ihr reines Blut mit dem der primitiven Menschen und opferten damit die Hoffnung, dass sie die Kraft, die in ihrem Inneren schlummerte, eines Tages zum Leben erwecken könnten. Sie hatten keine andere Wahl.
    Und nun, viele Jahrhunderte später, nachdem das Erbgut der Druiden wer weiß wie viele Veränderungen durchlaufen hatte, hatten die Dämonen endlich die Wesen wiedergefunden, nach denen sie sich so verzehrten und wegen denen sie zwei Mal im Jahr beinahe den Verstand verloren. Zugegeben: Der Fluch des Mondes, der sie an Samhain und Beltane traf, war eine gerechte Strafe. Sie hatten es nicht anders verdient.
    Über die Jahrhunderte hatten sich aber nicht nur die Druiden verändert, sondern auch die Dämonen, sie waren friedlicher und gütiger geworden, und dieser Reifeprozess hatte sie möglicherweise dorthin gebracht, wo sie jetzt waren. Endlich waren die Druiden zurückgekehrt – und hatten sich ausgerechnet mit dem Vollstrecker der Dämonen verbunden. Erstaunlicherweise waren sie durch all die genetischen Verdünnungen und Mutationen noch stärker und mächtiger geworden – einfach atemberaubend. Corinnes Schwester Isabella war durch die Prägung ebenfalls zur Vollstreckerin geworden. Sie konnte nun wie selbstverständlich die uralten Schriften der Dämonen und der Druiden lesen, und obwohl sie nie ausgebildet worden war, war sie stark und flink wie ein Derwisch und kämpfte mit tödlichem Geschick. Kaum zu glauben, dass sie vor der Begegnung mit Jacob nur eine unscheinbare Bibliothekarin gewesen war.
    Obwohl ihr diese Beschreibung eigentlich nicht gerecht wurde, denn Bella war alles andere als unscheinbar.
    Bei dem Gedanken musste Noah lächeln. Er genoss es, dass Bella in sein Leben getreten war. In ihrer aller Leben. Sie war klein, wunderschön und hatte ein großes, mitfühlendes Herz. Sie hatte ihr neues Leben als Druidin ganz selbstverständlich angenommen und inzwischen die Herzen der Dämonen im Sturm erobert.
    Noah bezweifelte, dass es mit Corinne auch so einfach werden würde. Jacob hatte das Glück gehabt, bevor die Veränderung eintrat, ein paar Tage mit Bella verbringen und ihr von sich selbst, von seinem Volk und seiner Kultur erzählen zu können, und Bella hatte sich so in Ruhe auf ihre Verwandlung einstellen können.
    Corinne dagegen hatte in den Abgrund des Todes geblickt, und es war nicht einfach, von dort wieder ins Leben zurückzufinden. Außerdem würde sie nicht ohne Weiteres begreifen können, weshalb sie bis in alle Ewigkeit mit dem Mann, der neben ihr auf dem Bett in Fesseln lag, verbunden sein sollte. Das Fieber, das in Kanes Blut wütete und ihn wild und unbeherrscht machte, würde die Situation sicher noch verschlimmern.
    „Pass auf, dass er gefesselt bleibt“, betonte Noah Abram gegenüber nachdrücklich, obwohl der Geistdämon ohnehin nichts anderes getan hätte. „Und mach dir keine Gedanken über seine Schwächen. Ich vertraue ganz fest darauf, dass die Fehler der Jugend überwunden werden können und dass daraus wunderbare Dinge entstehen.“
    Es war ganz seltsam: Plötzlich wusste sie Dinge mit absoluter Sicherheit, obwohl es keinerlei Beweise für ihre Vermutungen gab. Und doch wusste sie es. Als sie die Augen aufschlug, wusste sie, dass er sie wieder manipuliert und zum Einschlafen gebracht hatte – genau wie vorhin, als sie zurück ins Bett gekrochen war. Sie bewegte sich keinen Millimeter, hielt vollkommen still und nahm die verschiedenen Eindrücke in sich auf.
    Sie lag immer noch an seine Brust geschmiegt, und ihre Wange ruhte auf einem seiner beeindruckenden Brustmuskeln. Sie spürte die drahtigen Brusthaare an ihrer Haut, die sie in der Nase kitzelten, und mit jedem Atemzug sog sie seinen betörenden Geruch ein, den Duft eines starken, warmen sexy Männerkörpers. Lieber Himmel, wie lange war es her, dass sie nackt die intime Nähe eines Mannes genossen und seine Gegenwart einfach nur in sich aufgenommen hatte. Aber eigentlich konnte sie sich nicht erinnern, dass sie jemals jemandem begegnet war, der eine so machtvolle Präsenz ausgestrahlt hatte wie Kane.
    Alles war so verwirrend, und die ganze Situation, in der sie steckte, erschien unwirklich und verrückt, und doch hatte sie mit einem Mal das Gefühl, als hätte sie ihren Platz gefunden, und obwohl sie es selbst nicht begriff, verstand sie, dass sie genau da war, wo sie hingehörte. Ein kalter Schauer lief ihr über

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