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Schattenwandler: Kane (German Edition)

Schattenwandler: Kane (German Edition)

Titel: Schattenwandler: Kane (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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seine Wangen und näherte sich seinem Gesicht, bis ihre Lippen fast seinen Mund berührten. Sie zögerte kurz, und Kane begann unwillkürlich, keuchend zu atmen. Je näher sie kam, desto schwerer fiel es ihm, die Gier, die der Samhainmond in seinem Körper entfachte, im Zaum zu halten. Er ballte die Hände zu Fäusten, sodass die Ketten klirrten, und bei dem Geräusch hob sie den Kopf und blickte auf seine Handgelenke. Das Lächeln, das um ihre Mundwinkel spielte, verriet ihm, wie sehr sie es genoss, ihn in der Hand zu haben. Er nahm es ihr nicht übel, denn das Blatt würde sich schon sehr bald wenden.
    Ganz, ganz vorsichtig berührte Corinne mit dem Mund die Haut von Kanes Lippen. Er rührte sich nicht und gab keinen Laut von sich, ja, er blinzelte nicht einmal. Sie wurde mutiger und verstärkte den Druck. Sein Mund fühlte sich angenehm an, entspannt und weich und überhaupt nicht bedrohlich. Sie hatte damit gerechnet, dass Kane versuchen würde, die Kontrolle zu übernehmen, sie zu beherrschen und ihr so seine übermächtige Position zu beweisen. Dass er sich ganz ruhig und brav von ihr küssen lasse würde, hatte sie nicht erwartet. Sie wich ein Stück zurück und betrachtete ihn mit hochgezogenen Brauen. Kane stieß ein kurzes, verächtliches Lachen aus.
    „Wie alt bist du eigentlich? Zwei?“, lästerte er. „Ich habe schon Zwölfjährige gesehen, die sich wilder geküsst haben.“
    Da stieß seine rothaarige Gefährtin voller Empörung hervor. „Du verfluchter Mistkerl –“
    Im selben Moment fuhr Kane hoch und küsste heiß ihre schmollenden Lippen, fing ihre aufgewühlten Gefühle ein und knüpfte daraus ein unauflösliches Band zwischen ihnen. Zwar rührte Kanes Wissen über die Prägung, wie bei allen anderen Dämonen auch, von ganz seltenen Beispielen aus früheren Zeiten her und von höchstwahrscheinlich geschönten mythischen Erzählungen, doch eines hatten alle diese Geschichten gemein: Nichts brachte die Prägungsverbindung so schnell in Gang wie heftige Emotionen – und Wut und Empörung waren dafür sehr gut geeignet. Oh, Liebe und wenigstens nur flammende Leidenschaft wären ihm schon lieber gewesen, aber seine Möglichkeiten waren beschränkt, und er konnte nur so viel tun, wie seine Fesseln zuließen.
    Ihre Lippen verschmolzen in dem heißen Kuss, zuerst allerdings etwas ungeschickt und grob, da er sie mit seiner hinterhältigen Attacke überrumpelt hatte. Er entschloss sich, ein klein wenig zu mogeln und übernahm mit seinem Geist einige Sekunden lang die Kontrolle über ihre Bewegungen, damit sie sich nicht mehr entziehen konnte. Wie gelähmt sank sie auf seine Brust, den Mund auf seinen Mund gepresst.
    Was dann geschah, war wie eine Explosion, wie die Zündung einer Rakete, und ein Feuersturm aus Gefühlen überrollte sie beide. Kanes Lust schaltete auf Hochtouren, und es verlangte ihn unerbittlich nach dem, was ihm durch die Ketten, die ihm sein Bruder und sein König angelegt hatten, bisher verwehrt worden war. Corinnes Seufzen und die Berührung ihrer warmen Haut waren nur ein Vorgeschmack. Wenn sie wach war, hielten die Konventionen und Blockaden ihrer Spezies ihren Geist davon ab, zu erkennen, wer er war, doch wenn sie schlief, wusste ihr Körper sehr wohl, nach wem sie sich sehnte. Jetzt würde auch sie erleben, was er im Licht des heiligen Mondes durchlitten hatte. Sie würde sich seiner Macht nie mehr entziehen können. Kane knurrte unwillig, weil die Ketten ihn daran hinderten, endlich die Arme um sie zu schlingen und die Kontrolle zu übernehmen, aber er wusste nur zu gut, dass sein Siddah Abram ohne Noahs Erlaubnis niemals zulassen würde, dass sich Kane aus den Fesseln teleportierte.
    Darum ergab er sich in sein Los und genoss die Vorteile, die es mit sich brachte. Er entspannte sich und ließ sich in die Kissen sinken. Corinne folgte hastig seiner Bewegung, um die Verbindung zwischen ihnen nicht abbrechen zu lassen. Die Leidenschaft der Prägung hielt sie mit Macht umfangen, und sie handelte nur noch rein instinktiv. Kane wusste, dass sie in ihrem ganzen Leben als Mensch noch nie etwas Vergleichbares erlebt hatte, und genoss es, wie sie auf die heißen, Funken sprühenden Lavaströme aus Lust reagierte, die durch sie hindurchströmten. Sie umfing seinen Kopf mit den Händen und zog ihn wild und bestimmt zu sich, während ihr voller Mund seine Lippen hitzig umschloss. Kane zog scharf den Atem ein, während sein Körper lichterloh brannte vor Verlangen. Corinne öffnete den

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