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Schattierungen von Weiß

Schattierungen von Weiß

Titel: Schattierungen von Weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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versuche nicht, mich zu finden.
    Bitte mache Dir keine Sorgen um mich, ich werde klarkommen – genauso wie Du, hörst Du?
    Danke für die schönste Zeit meines Lebens, Levin. Du wirst immer in meinem Herzen sein.
     
    Mia
     
    P.S.: In dem Umschlag ist Geld. Nimm es für Dich‘
     
     
    „NEIN! NEIN! NEIN! OH SCHEISSE, MIA! NEIN!“
    Levin rannte wie ein gehetztes Tier durchs Schlafzimmer, dann durch die ganze Wohnung.
    „KOMM ZURÜCK, VERDAMMTE SCHEISSE! KOMM SOFORT ZURÜCK!“
    Er trat gegen das Sofa, hieb auf alles ein, was ihm in die Quere kam, aber der kurzzeitige Schmerz konnte nicht wirklich von dem ganz großen ablenken, der sich immer mehr in ihm ausbreitete.
    Er war so furchtbar wütend auf Mia, dann verzweifelt, dann wieder wütend.
    Das konnte nicht wahr sein und er weigerte sich, das zu glauben. Es war bestimmt ein Scherz oder ein Missverständnis, Mia und er liebten sich über alle Maßen und sie gehörten zusammen.
     
    Levin schmiss sich aufs Bett und starrte an die Decke, er registrierte, dass Tränen über sein Gesicht liefen, und doch nahm er das nur am Rande wahr.
    Wieder sprang er auf, wieder lief er durch die Wohnung, dann kontrollierte er den Schlafzimmerschrank, ein paar Sachen von ihr fehlten und ihr Rucksack war ebenfalls fort.
    So ganz langsam sickerte zu ihm durch, dass es wirklich möglich sein könnte, sie war wirklich weg. Sie hatte ihn verlassen.
    Mia war fort.
    Levin schluchzte laut auf, er hatte sich selber noch nie so weinen hören, es klang unwirklich, nicht wie er selbst, aber dieser Schmerz war auch nicht von dieser Welt. Etwas war aus ihm herausgerissen worden, er war nicht mehr derselbe, nicht mehr komplett.
     
    „SCHEISSE!“, schrie er immer wieder, doch irgendwann setzte sein Verstand sich gegen die große Verzweiflung durch.
    „Denk nach, denk nach“, befahl er sich selbst.
    Etwas musste der Auslöser für Mias Verhalten gewesen sein, daran, dass sie ihn vielleicht doch nicht mehr liebte, wollte er erst mal nicht denken. Er musste sich an die Fakten halten und logisch denken.
    Wie kam sie auf einmal dazu, diesen Schritt zu tun? Sie war komisch gewesen in den letzten Tagen, das war ihm ja bereits aufgefallen. War etwas geschehen?
     
    Levin sprang vom Bett auf, er suchte die Nummer von Mias Therapeutin, Gott sei Dank hing der Zettel mit ihrer Anschrift noch an der Pinnwand.
    Fieberhaft wählte er ihre Nummer, es war ihr Mobiltelefonanschluss, er hoffte inständig, dass sie auch rangehen würde.
    „Ja?“, meldete sie sich, sie klang etwas unwirsch, vielleicht störte Levin sie gerade in ihrer Mittagspause, aber das war ihm herzlich egal.
    „Hier ist Levin Webber, ich bin der Freund von Mia Kessler“, begann er hastig.
    „Oh ja, hallo. Was gibt’s? Ist etwas mit Mia?“, erkundigte sie sich etwas freundlicher.
    „Das kann man wohl sagen. Sie ist weg, sie… sie hat mich verlassen. Sie hat nur einen Brief dagelassen und jede Menge Geld… Ich… ich kann mir das nicht erklären“, er schluckte heftig gegen die Tränen an. „Bitte, können Sie mir etwas dazu sagen?“
    „Wie bitte? Mia ist weg?“
    Levin konnte die Bestürzung in ihrer Stimme hören und seine Hoffnung, dass sie vielleicht eine logische Erklärung für all das hatte, sank immer weiter. Sie klang viel zu überrascht.
    „Ja!“, schrie er ins Telefon. „Bitte, sie hat mir geschrieben, dass sie mich liebt , und ich habe das auch immer geglaubt, etwas muss geschehen sein, wissen Sie was davon?“
    „Nein, es tut mir wirklich leid, ich weiß nichts. Ich habe sie auch schon länger nicht gesehen, Mia ist nicht mehr an die Auflagen gebunden und war nur auf freiwilliger Basis bei mir. Ich habe gerade Mittagspause, haben Sie spontan Zeit? Dann können wir uns mal kurz zusammensetzen.“
    Levin war für den Vorschlag dankbar, er musste jetzt einfach irgendwas tun, also schnappte er sich seine Autoschlüssel und Mias Brief und fuhr dann in die Praxis der Therapeutin.
     
    „Danke, dass Sie sich die Zeit nehmen“, Levin bemühte sich vergeblich um ein Lächeln.
    „Keine Ursache, ich bin ja selbst überrascht von dieser Entwicklung“, Silke Meier bat ihn in ihr Sprechzimmer. Levin reichte ihr den Brief, sie las ihn sich aufmerksam durch. „Das ist Mias Handschrift?“
    „Ja .“
    „Gab es in der letzten Zeit etwas, das Mia sehr verstört hat? Oder gab es einen Streit zwischen ihnen beiden, es kann auch etwas Nebensächliches in Ihren Augen sein“, fragte sie weiter.
    „Ja, allerdings“, Levin

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