Schattierungen von Weiß
zusammen?“
„Ja, ich komme gerade aus dem Hotel, wo sie wohnt .“
„Was? Alter ! Wenn das Sarah herauskriegt!“
„Was denkst du denn?“, empörte sich Levin, dann fiel ihm aber ein, dass Kai wohl auch nicht mehr so ganz nüchtern war und er fuhr sich wieder runter. „Wir haben mit ihren Bekannten in der Hotelbar etwas getrunken. Vorher waren wir in einem Bistro.“
„Und? Was sagt sie so? Was will sie von dir?“
„Sie wollte sich entschuldigen dafür, dass sie damals einfach abgehauen ist. Ihr tat das ehrlich leid, wir haben uns ausgesprochen, es ist okay jetzt…“
„Weiß sie von Sarah?“
„Ja, weiß sie. Wir werden uns morgen mit ihren Bekannten Berlin anschauen, es… es tut gut, sie zu sehen, verstehst du das?“, Levin schloss für einen Moment die Augen, sah direkt Mia vor sich. Viel zu blass, viel zu dünn – und doch immer noch wunderschön.
„Ich verstehe das. Aber meinst du, Sarah wird das auch?“, kicherte Kai.
„Das muss sie. Mia wird nicht lange in der Stadt sein, sie hat einen festen Job in Marokko. Ich möchte einfach noch ein bisschen Zeit mit ihr haben.“
„Okay, dann viel Spaß. Grüße sie von uns, vielleicht hat sie ja auch Lust, mal hier vorbeizuschauen“, schlug Kai vor.
„Ich werde es ausrichten“, versprach Levin ihm, als er aufgelegt hatte, kam ihm Sarah in den Sinn.
Musste sie das überhaupt wissen? Es war doch nur ein Sightseeing-Tag…
Das Erste, was Levin am nächsten Morgen tat, war, seine Tante anzurufen. Er lud sich bei ihr zum Frühstück ein und stand kurze Zeit später mit frischen Brötchen bei ihr vor der Türe.
„Levin, das ist ja schön, dass du angerufen hast. Und dann noch so früh, du hast doch frei, oder?“, Irmi bat ihn in ihre Wohnung.
„Ja, habe ich. Aber ich heute etwas vor, da wollte ich nicht so lange schlafen“, lächelte er ihr zu.
„Mit Sarah? Wollt ihr etwas unternehmen?“, erkundigte Irmi sich.
Levin wartete lieber ab, bis sie sich gesetzt und den Kaffee eingeschüttet hatte, dann antwortete er erst. „Nein. Mit Mia und ihren französischen Freunden. Ich zeige ihnen Berlin“, sagte er so beiläufig wie möglich.
Zuerst reagierte Irmi überhaupt nicht, dann ruckte ihr Kopf plötzlich hoch. „Mia? DIE Mia?“, fragte sie ihn mit weit aufgerissenen Augen.
„Ja“, lachte Levin. „Genau DIE Mia. Sie stand gestern plötzlich vor meiner Haustüre und wollte mich sprechen…“
„Ich… ich glaube das jetzt nicht. Aber… aber wieso auf einmal? Was wollte sie denn?“, Irmi trank einen Schluck Kaffee, sie wirkte richtig verstört, was ja auch kein Wunder war. „Ich meine, was wollte sie dir sagen?“
„ Sie hat sich bei mir entschuldigt, weil sie vor dreieinhalb Jahren einfach verschwunden ist. Sie hat gesagt, sie hat es aus Liebe zu mir getan und es tut ihr leid, mir wehgetan zu haben“, erklärte Levin ihr.
„Und? Wie hast du reagiert?“
„Ich wollte zuerst nicht mit ihr sprechen und bin direkt zu Kai gefahren, wir wollten gestern ja eigentlich feiern. Die beiden haben mich aber überredet, wieder mit Mia Kontakt aufzunehmen, wir haben uns dann in einem Bistro getroffen…“
„Wie sieht sie aus? Was macht sie jetzt? Wo lebt sie?“, bohrte Irmi ungeduldig weiter.
„Sie ist immer noch wunderschön, allerdings wirkt sie kränklich. Sie ist sehr blass und erschreckend dünn“, in Levin kam wieder die Sorge um sie hoch. „Ich hatte gestern auch Gelegenheit, ihre französischen Freunde kennenzulernen, ein sehr nettes älteres Ehepaar aus Paris. Als Mia einmal kurz auf der Toilette war, berichteten sie mir, dass sie erfahren haben, dass sie wohl nicht sehr glücklich ist.“
„Sie hat es nie verwunden“, flüsterte seine Tante traurig. „Sie hat die Trennung nie verwunden…“
„Meinst du wirklich? Ich meine, es ist doch jetzt schon so lange her“, Levin befürchtete ja auch, dass d as der Grund für Mias Verfassung war, aber das machte die Lage für ihn nicht gerade besser.
„So , wie ich sie einschätze, ist das der Grund. Levin, so wie sie dich angeschaut hat, gibt es für mich daran keinen Zweifel. Mein Gott, sie tut mir so leid“, Irmi sah Levin traurig an. „Das ist wirklich tragisch.“
„Es gibt aber auch gute Neuigkeiten. Sie hat einen tollen Job in einem Hotel in Agadir, dort lebt sie. Sie ist aufgestiegen, sie hat eine kleine Karriere hingelegt“, er war richtig stolz auf sie, wenn er daran dachte.
„Das freut mich natürlich. Offenbar ist man ihr dort ohn e Vorbehalte
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