Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattierungen von Weiß

Schattierungen von Weiß

Titel: Schattierungen von Weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
Vom Netzwerk:
mittendrin. Aber es wird ihm ja nichts passieren, es sei denn, er wusste, dass du unter Auflagen stehst.“
    „Nein, das wusste er nicht“, Mia schüttelte entschieden den Kopf.
    „Das ist auch hier so vermerkt in den Unterlagen. Lydia wird dich auf dein neues Zimmer bringen“, Direktor Schneider stand auf und gab Mia die Hand. „Mensch, Mädchen, ich hätte dir so gewünscht, dass es anders gekommen wäre.“
     
    Mia bekam ein neues Zimmer zugeteilt, ihr altes war bereits vergeben worden. Dieses hier war etwas kleiner, aber das störte Mia nicht, es war ihr gleichgültig, das war alles so unwichtig. Im Hanomag war es noch viel enger gewesen, und trotzdem war sie dort so glücklich wie noch nie gewesen.
    „Mia, hast du einen Schlüssel für deine Wohnung? Du hast ja gar keine Wäsche hier“, sagte Lydia.
    „Oh, nein. Meine Sachen sind noch alle in dem Hanomag von Levin“, stammelte Mia. „Dort ist auch der Schlüssel.“
    „Okay, dann unterschreibe mir eine Vollmacht für den Vermieter und ich hole dir ein paar Sachen“, bot Lydia ihr an.
    Mia nickte erleichtert, sie musste unbedingt raus aus den Anziehsachen, die sie jetzt schon den dritten Tag trug.
     
    Lydia kam mit einer kleinen Tasche etwas später zurück, natürlich war d arin nur weiße Kleidung, aber Mia fand es auch passend, sie wieder zu tragen.
    Nach dem Duschen setzte sie sich auf die Fensterbank und sah hinaus in den Klinikpark. Jetzt, wo sie die andere Welt dort draußen kennen gelernt hatte, war es nur noch unerträglicher, hier zu sein.
    Und Levin… Wo er wohl war? Würde er seinen Urlaub fortsetzen oder war er wieder auf dem Heimweg? Ob er noch an sie dachte?
    Sie vermisste ihn so sehr, sie sehnte sich nach ihm , und doch wusste sie, dass es besser für ihn war, wenn sie sich nie mehr wieder sehen würden.
     
     
    „Schatz, da bist du ja wieder! Aber müde siehst du aus“, Sonja Webber breitete ihre Arme aus und Levin ließ sich von ihr drücken.
    „Hallo , Ma. Schön, dich zu sehen“, lächelte er ihr zu.
    „Komm rein, Vater ist noch im Arbeitszimmer, du kennst ihn ja“, seine Mutter hakte sich bei ihm unter und führte ihn ins Wohnzimmer. „Willst du etwas essen?“
    „Oh ja“, nickte Levin. In den letzten drei Tagen hatte er sich nur von Sandwichs und Süßkram ernährt, fürs Kochen wollte er keine Zeit verschwenden. Aber auf die Dauer war diese Ernährung doch etwas öde.
    „Wir haben noch etwas vom Braten da, ich mache es dir warm“, erwiderte seine Mutter eifrig, Levin wusste, dass sie es immer noch liebte, ihn zu beglucken, im Moment war ihm auch alles Recht, er war nur froh, nicht mehr auf der Autobahn Kilometer abreißen zu müssen.
     
    „Levin, sei gegrüßt“, sein Vater kam zu ihm, unter dem Arm einen Stapel von Papieren. Levin musste seine Neugier zügeln und begrüßte James Webber erst einmal gebührend.
    „Wie war die Fahrt?“, erkundigte sein Vater sich.
    „Lang – aber der Hanomag ist gut gelaufen. Ich werde ihn morgen gründlich putzen“, sagte er direkt.
    „Ach was“, James Webber winkte ab. „Wir lassen ihn reinigen und durchchecken, das musst du nicht machen. Wie fühlst du dich denn jetzt?“
    Levin stöhnte innerlich auf. Die ehrlichste Antwort wäre wohl ‚beschissen’ gewesen, aber das wollte er nicht zugeben. Immerhin war er aufgebrochen, um sich zu erholen. Jetzt fühlte er sich ausgebrannt und unendlich traurig.
    „Gut. Nur die Sache mit Mia…“
    „Verstehe“, unterbrach sein Vater ihn, dann deutete er auf die Dokumente, die er immer noch hielt. „Was weißt du von diesem Fall?“
    „Das, was ich dir gesagt habe“, Levin wurde ungehalten. „Warum hast du mich nicht verständigt, wenn du schon etwas über sie herausgefunden hast?“
    „Weil das keine Sache ist, die man am Telefon bespricht. Das ist ein ganz verzwickte r Fall.“
    „Bitte, ich möchte jetzt endlich wissen, was damals geschehen ist. Was hat Mia getan, beziehungsweise wegen was wurde sie genau verurteilt?“
    „Muss das denn jetzt sein? Levin ist gerade zurück aus dem Urlaub und ihr redet schon wieder über irgendwelche Gerichtsfälle“, Sonja Webber wirkte genervt, als sie wieder ins Wohnzimmer trat. „Der Junge hat noch nicht einmal was gegessen.“
    „Ist schon okay, Ma. Ich esse hier, ich habe Dad darum gebeten, dass er sich um den Fall kümmert.“
    „Ach ja?“, sie zog skeptisch die Augenbrauen hoch. „Nun gut, ich hätte ja gerne etwas von deiner Reise gehört, aber bitte, wenn das hier

Weitere Kostenlose Bücher