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Schattierungen von Weiß

Schattierungen von Weiß

Titel: Schattierungen von Weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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und wusch sich notdürftig. Sie roch bestimmt nicht besonders gut, seit zwei Tagen hatte sie jetzt ihre Sachen an.
     
     
    Mia war sehr angespannt, als das Flugzeug startete. Sie war noch nie geflogen, aber es gefiel ihr und sie fand es schön, die Welt von oben zu betrachten.
    Sie dachte an den Ausflug auf den Eiffelturm, da war alles noch in Ordnung gewesen.
    Jetzt beobachtete sie die Wolken, die wie große , weiße Wattebäusche aussahen, fast so, als könne man hineingreifen.
     
    Viel zu schnell war der Flug vorbei, Mias Nervosität wuchs an, was würde sie jetzt erwarten? Wie sollte es weitergehen?
    Doch im Grunde war auch das egal. Alles war egal, ihr Traum war vorbei.

18
     
    „Hallo Mia, ich hatte eigentlich gehofft, dass wir uns unter erfreulicheren Umständen wieder sehen.“
    Lydia betrat den Raum, in den man Mia nach der Ankunft gebracht hatte.
    Mia nickte ihr nur zu.
    „Mensch , Mia, was hast du dir denn dabei gedacht?“, Lydia hockte sich vor sie und griff nach ihren Händen. „Warum, Mia? Du hast es dir jetzt so unglaublich schwer gemacht…“
    „Ich… ich wollte doch nur nach Marokko“, flüsterte Mia leise.
    „Ja, ich weiß. Du wä rst auch noch dorthin gekommen“, lächelte die Therapeutin ihr zu. „Ich sehe, du trägst jetzt andere Farben und du hast einen gesunden Teint. Das steht dir gut.“
    Mia lächelte Lydia traurig zu, sie wusste, dass Lydia sie aufheitern wollte. „Komme ich wieder zurück?“
    „Ja, du musst bis zur Anhörung in der Anstalt bleiben. Dann wird entschieden, wie es mit dir weitergeht. Aber das klären wir, wenn wir da sind.“
     
    Mia stieg mit zitternden Knien aus dem Auto, Lydia und ein weiterer Betreuer, der auch mit zum Flughafen gekommen war, nahmen sie in ihre Mitte, als sie das Gebäude der Anstalt betraten.
    Mia kämpfte mit den Tränen, jetzt war sie also wieder hier, es war ihre eigene Schuld, das wusste sie ja selbst, aber der Gedanke daran , eingesperrt zu sein, war einfach unerträglich.
    „Wir gehen erst einmal zu Direktor Schneider“, erklärte Lydia ihr. Mia nickte nur, ihr war mittlerweile schon alles egal.
     
    „Mia!“, Direktor Schneider erhob sich von seinem Schreibtischstuhl und kam direkt auf sie zu. „Mensch, Mia! Bist du unversehrt?“, er musterte sie kritisch.
    „Ja“, antwortete sie leise.
    „Setz dich, wir haben einiges zu besprechen“, er wies mit strengem Blick auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch.
    Mia schaute ihn nicht an, sie starrte nur auf den Fußboden vor sich. Was jetzt kam, konnte sie sich ja schon denken.
    „Ich muss sagen, dass ich sehr enttäuscht von dir bin – wir sind sehr enttäuscht“, er schaute hinüber zu Lydia, die sich ebenfalls gesetzt hatte. „Was hattest du mir versprochen? Dich an Regeln zu halten – erinnerst du dich?“
    Mia nickte.
    „Und warum hast du das dann nicht getan? Du verschwindest bei der erstbesten Gelegenheit, das darf doch wohl nicht wahr sein!“, Direktor Schneider schlug mit der Faust auf den Tisch, Mia zuckte erschrocken zusammen.
    „Du bist noch nicht so weit, um draußen durch die Weltgeschichte zu juckeln, und schon gar nicht ist es dir erlaubt, das zu tun! Du hast dich selbst in Gefahr gebracht, und so lange deine Therapie noch nicht abgeschlossen ist und bescheinigt wird, dass du keine Gefahr mehr für dich und die Gesellschaft darstellt, hast du dich gefälligst daran zu halten!“
    Mia biss auf ihre r Unterlippe herum, das klang alles so dramatisch, so hatte sie es nicht gesehen. „Ich... ich tue doch niemandem etwas“, flüsterte sie dann heiser.
    „Das sagst DU! Aber die Gutachter hatten da ihre Zweifel“, knurrte Direktor Schneider. „Davon abgesehen bin ich auch persönlich enttäuscht von dir. Ich habe mich sehr darum bemüht, dir damals schnell ein Appartement, eine Therapeutin und Sozialarbeiterin zu besorgen. Und was war dein Dank?“
    „Es… es tut mir leid. Aber… aber ich wollte doch nur… ich wollte doch nur einmal nach Marokko“, jetzt sah sie ihn unsicher an, sein Blick wurde etwas sanfter.
    „Ja, Mia. Und das kann ich so gut verstehen, das können wir alle. Aber es war dir eben nicht gestattet, noch nicht. Wenn es jetzt schlecht für dich läuft, wirst du erst einmal noch eine Weile hier bleiben müssen!“
    „Und da ist noch etwas…“, mischte sich Lydia ein. „Deine Großmutter hat nach deinem Verschwinden beantragt, dich unter Betreuung stellen zu lassen . Weißt du, was das bedeutet?“
    Mia schüttelte den Kopf, jetzt war

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