Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattierungen von Weiß

Schattierungen von Weiß

Titel: Schattierungen von Weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
Vom Netzwerk:
sie zu vergessen. Aber… aber das kann ich nicht und das werde ich nicht“, begehrte er trotzig auf.
    Lydia lächelte ihm zu. „Ich hatte gehofft, dass Sie das sagen“, sie bat ihn, sich wieder hinzusetzen. „Mia hat Angst , Ihnen zu schaden. Und so ganz wegzuschieben ist diese Sorge ja auch nicht.“
    „Für mich schon, weil es für mich total nebensächlich ist, was sie für eine Vergangenheit hat. Ich plane für die Zukunft!“
    „Ja, das ist auch gut so. Aber man kann es ja auch nicht einfach wegleugnen. Was ist mit Ihrer Familie? Wird sie Mia mit offenen Armen aufnehmen?“, gab Lydia zu bedenken.
    Levin senkte den Blick, das war allerdings eine gute Frage. Er kannte den Standesdünkel seiner Eltern und er wusste auch, wie viel wert sie auf ihren Ruf legten. „Wenn ich ehrlich bin, kann ich das nicht beantworten. Aber ich stehe zu Mia, egal was passiert!“
    „Ich bin beeindruckt von Ihrer Haltung. Aber Mia ist auch ein Sturkopf, Sie werden Geduld brauchen.“
    „Die habe ich. Ich nehme mir ein Zimmer hier und stehe morgen wieder auf der Matte“, gab sich Levin kämpferisch.
    „Das freut mich zu hören“, Lydia reichte ihm die Hand. „Bis morgen, Levin.“
     
    Levin musste damit erst einmal zurechtkommen. Mia wollte ihn also nicht sehen, das hatte er zwar i nsgeheim befürchtet, aber weh tat ihre Zurückweisung schon. Wenn er ihr doch bloß ihre Ängste ausreden könnte! Sie war sehr wohl gut für ihn, denn ohne sie litt er einfach wie ein Hund.
    Er fand ein Zimmer in einer kleinen Pension, ganz in der Nähe der Einrichtung. Er holte sich noch etwas zu essen, dann wählte er die Nummer seines Vaters.
    „Ja?“, meldete er sich auch direkt, Levin vermutete, dass er auf seinen Anruf gewartet hatte, er kannte doch das Interesse seines alten Herrn an interessanten Rechtsfällen.
    „Levin hier. Ich komme gerade aus der Anstalt.“
    „Und? Hast du etwas herausfinden können?“
    „Ja. Ich habe mit Mias Therapeutin gesprochen, Mia hat eine andere Version der Geschichte…“
    „Die da wäre?“
    Levin begann , seinem Vater zu berichten, was er von Lydia erfahren hatte, James Webber hörte ihm aufmerksam zu, stellte nur hier und da interessierte Zwischenfragen.
    „Und? Was sagst du nun?“, hakte Levin nach.
    „Wenn es stimmt, was Mia sagt, dann tut sie mir leid. Ich hoffe, sie kann das alles verwinden und ein selbstständiges Leben führen. Es ist sicher sehr schwer, damit zurecht zu kommen.“
    „Das hoffe ich für sie auch“, druckste Levin herum, er wollte lieber noch nicht zuviel verraten.
    „Und nun? Wird sie die Hilfe von Merkers Kanzlei in Anspruch nehmen?“
    „Das weiß ich nicht, ich konnte noch nicht mit ihr reden.“
    „Ach , nein? Warum nicht? Darf sie keinen Besuch empfangen?“
    „So was in der Art wohl“, wich Levin den hartnäckigen Fragen aus. „Ich werde aber noch ein paar Tage in Hamburg bleiben. Ich möchte versuchen, ihr zu helfen.“
    „Wenn sie deine Hilfe denn will. Levin, denk auch an dein Studium“, ermahnte sein Vater ihn. „Das ist wichtiger als dieses Mädchen, so sehr dich ihr Schicksal auch beschäftigen mag.“
    ‚Hast du eine Ahnung ! Nichts ist wichtiger als Mia. Gar nichts.’
    „Klar, Dad. Ich melde mich dann wieder bei dir.“
    „Denk an meine Worte, Levin“, sagte James Webber streng.
     
     
    „Und? Was ist mit Mia?“ , Levin erschien am nächsten Vormittag pünktlich in Lydias Büro.
    „Es geht ihr nicht gut, sie hat die ganze Nacht geweint, wir musste n ihr ein Beruhigungsmittel geben“, antwortete sie betrübt.
    „Ich möchte zu ihr – bitte… Ich kann sie bestimmt davon überzeugen, dass sie sich von mir helfen lässt“, sagte er eindringlich.
    „Ich sehe das auch so“, nickte Lydia ihm zu, Levin schöpfte wieder Hoffnung. „Aber leider sind meine Kollegen etwas anderer Meinung. Sie möchten, dass man Mias Wunsch respektiert und darauf wartet, dass sie selbst zu einer Entscheidung findet.“
    Levin stöhnte leise auf. „Hören Sie, das ist bestimmt auch richtig, aber… aber ich kann nicht ewig hier bleiben, ich muss so langsam wieder mein Studium aufnehmen“, er fuhr sich mit den Fingern durch die Haare.
    „Ich verstehe das, aber ich kann im Moment leider nichts tun, außer immer wieder mit Mia zu reden.“
    Levin spürte Verzweiflung in sich hochkriechen. „Un d wenn Mia sich gar nicht mehr umentscheidet?“
    „Dann müssen wir das wohl akzeptieren“, zuckte Lydia mit den Schultern.
    „Das ist ein Witz, oder?“, lachte

Weitere Kostenlose Bücher