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Schattierungen von Weiß

Schattierungen von Weiß

Titel: Schattierungen von Weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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alles tun, damit Mia wieder freikommt“, antwortete Levin atemlos. „Ich möchte Mia um mich haben, ich werde auf sie aufpassen, ich bin sicher, sie wird sich schnell integrieren können.“
    „Levin, Sie sind ein junger Mann am Anfang seiner Berufslaufbahn. Mit Mia binden Sie sich eine große Verantwortung ans Bein und das sollten Sie sich gut überlegen. Denn wenn es schief geht und Sie merken, dass es nicht funktioniert, dann könnte das für Mia womöglich einen gewaltigen Rückschlag bedeuten. Mitleid reicht hier nicht aus, hier kommt man nur mit viel Geduld und Liebe weiter. Trauen Sie sich das wirklich zu?“
    „Ja, ich liebe sie und sie liebt mich. Wir waren jetzt vier Wochen zusammen, Tag und Nacht, i ch bilde mir ein, sie zu kennen“, sagte Levin eifrig.
    „Denken Sie noch einmal drüber nach.“
    „Nein, das muss ich nicht!“, sprudelte es leidenschaftlich aus Levin heraus.
    Lydia nickte. „Wir lassen es langsam angehen. Im Übrigen können wir das nicht über Mias Kopf hinweg entscheiden. Da hat sie natürlich ein Mitspracherecht“, die Therapeutin erhob sich, Levin sah sie hoffnungsvoll an.
    „Kann ich Mia sehen?“
    „Ich werde zu ihr gehen und ihr sagen, dass Sie hier sind“, Lydia griff nach Mias Rucksack. „Bitte warten Sie hier.“
    Levin atmete einen Moment tief durch, wieder hoffte er, dass Mia ihn auch sehen wollte.
     
     
    „Mia?“
    Es klopfte an der Türe und Lydia steckte ihren Kopf hindurch.
    Mia sah müde zu ihr hin. Sie saß auf dem Fensterbrett und schaute hinaus in den Park. Wie sie es so oft tat - wie jeden Tag.
    „Mia, du hast Besuch“, Lydia kam zu ihr und lächelte sie an.
    Mias Kopf ruckte erschrocken hoch. „Ist es… ist es meine Oma?“, fragte sie mit piepsiger Stimme, ihr Herzschlag begann zu rasen.
    „Nein, keine Sorge. Schau mal“, Lydia holte Mias Rucksack hinter ihrem Rücken hervor. „Kannst du dir jetzt denken, wer da ist?“, sie lachte Mia fröhlich an.
    Mia erstarrte.
    Das konnte nicht sein – das DURFTE nicht sein.
    „Er… er soll gehen“, sagte sie hastig.
    „Aber…“
    „ER SOLL GEHEN!“, schrie Mia verzweifelt.
    „Warum denn? Mia, er sagt, er liebt dich und du liebst ihn?“, Lydia schaute sie verständnislos an.
    „Ich… ich bin nicht gut für ihn. Er soll doch Karriere machen und… und… seine Eltern, wenn… wenn sie wissen, wer ich bin… oh Gott“, Mia schlug entsetzt die Hände vors Gesicht. „Nein, nein, das ist nicht gut, das ist nicht gut“, sie zitterte am ganzen Körper. „Er soll gehen… SAG IHM DAS!“
    „Mia, jetzt beruhige dich doch erst einmal“, Lydia redete sanft auf sie ein. „Levin macht auf mich den Eindruck, dass er es sehr ernst mit dir meint.“
    „Er… er ist sehr lieb, aber… aber das hat doch alles keinen Sinn“, flüsterte Mia heiser. „Alles keinen Sinn…“
    „Er sagt, er studiert Jura und sein Vater ist Anwalt. Mia, er möchte dir helfen, er kann es  - und er liebt dich. Das ist so unendlich viel wert, wirf es nicht weg!“, Lydia kam zu ihr und streichelte ihr über den Arm. „Du darfst Hilfe annehmen, Mia. Daran ist nichts Schlimmes.“
    „Doch, ist… ist es“, Mia konnte sich kaum beruhigen. „Ich… ich bin… ich bin nicht gut für ihn… Er… er muss das doch einsehen.“
    „Er ist erwachsen und hat sich für dich entschieden.“
    „Er… er muss mich vergessen“, schluchzte Mia auf.
    „Wie soll das gehen? Das ist unmöglich. Genauso unmöglich , wie böse Erinnerungen zu vergessen. Liebe kann man nicht wegschieben.“
    „Das muss aber gehen“, Mia sah Lydia verzweifelt an. „Ich… ich will ihn nicht sehen.“
    Lydia schüttelte nur den Kopf. „Okay, Mia, ich werde es ihm sagen. Überlege es dir noch einmal in Ruhe, ja?“
    Mia nickte nur, aber sie wusste, dass es da nichts zu überlegen gab. Sie durfte auch gar nicht darüber nachdenken, weil es einfach nur Irrsinn war. Und Levin würde das schon noch einsehen.
    Sie fühlte nur einen unglaublichen Schmerz in ihrer Brust und eine so tiefe Sehnsucht.
    Doch manchmal musste man wohl vernünftig sein, auch wenn es so furchtbar wehtat.

20
     
    Levin sprang auf, als Lydia zurück in ihr Büro kam. Sie machte ein zerknirschtes Gesicht und Levin schwante nichts Gutes.
    „Es… es tut mir leid, Levin. Mia möchte Sie nicht sehen“, kam dann auch prompt die Bestätigung.
    Levins Herzschlag setzte einen Moment vor Schreck aus. „Das… das habe ich schon befürchtet, beim Abschied in Spanien hat sie mich schon gebeten,

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