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Schattierungen von Weiß

Schattierungen von Weiß

Titel: Schattierungen von Weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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etwas lag Levin im Magen: Er musste noch mit seinen Eltern reden, falls der günstigste Fall eintreffen sollte und sie wirklich freikam.
    Sein Vater fragte zwar immer mal wieder nach ihr und dem momentanen Stand, aber dass sie und Levin ein Paar waren, dass wussten seine Eltern noch nicht. Levin hatte sich dazu entschlossen, es ihnen so zu verkaufen, als würde er Mia bei der Wohnungs- und Jobsuche in Berlin helfen und mit ihr so eine Art Wohngemeinschaft gründen wollen.
    Er hasste es zwar, nicht sofort öffentlich zu Mia zu stehen, aber Konflikte n mit seinen Eltern wollte er erst einmal aus dem Weg gehen, bis er absehen konnte, wie sich alles mit Mia entwickelte. Dies war nicht der Zeitpunkt, um sich zusätzlich noch Probleme auf den Hals zu laden, das konnte er immer noch machen.
    „Ich drück’ dir die Daumen, Maus“, flüsterte er in die Dunkelheit, er schaute noch einmal auf sein Handy, es war bereits 3.30 Uhr, zu spät also, um Mia noch einmal anzurufen.
     
    „Guten Tag, Frau Kessler. Mein Name ist Siegfried Dobler, ich bin vom Gericht bestellt worden, um mich mit Ihnen zu unterhalten“, ein älterer Mann mit Halbglatze und altmodischem Brillengestell auf der Nase betrat Mias Zimmer.
    Lydia hatte ihn hergebracht, sie lächelte Mia noch einmal aufmunternd zu und ging dann hinaus.
    Mia reichte ihm die Hand, sie hoffte, dass er nicht merkte, wie sehr sie doch zitterte. Von diesem Termin hing soviel ab und sie hatte Angst, dass sie sich nicht gut präsentieren würde.
    „Guten Tag, Professor Dobler“, scheu rang sie sich ein Lächeln ab.
    Sie setzten sich an einen kleinen Tisch, Professor Dobler ließ ein Tonband mitlaufen. „Frau Kessler, Sie wissen, warum ich hier bin?“
    Mia nickte, nervös verkrampfte sie die Hände ineinander.
    „Das Gericht bat mich um eine Einschätzung, was Ihre Fortschritte betrifft. Es gilt zu überlegen, ob es wirklich die richtige Entscheidung war, Sie aus der Einrichtung zu entlassen.“
    „Ich weiß …“
    „Sie sind ja freiwillig länger geblieben, als Sie das eigentlich gemusst hätten. Warum?“, der Professor sah sie mit einem nicht zu deutenden Blick an, Mia wurde immer aufgeregter.
    „Ich… ich war mir nicht sicher, ob ich das schon wollte – und konnte. Also… also selbstständig draußen leben…“
    „Aber jetzt waren Sie es offensichtlich. Allerdings haben Sie gegen die Auflagen verstoßen und sind verreist. Wissen Sie, weswegen man Ihnen eine Sozialarbeiterin zugeteilt hat? Und warum Sie die Therapie weitermachen sollten?“
    Mia nickte. „Ja, das weiß ich natürlich. Aber… aber ich hatte mich einfach danach gesehnt, frei zu sein und habe die Folgen nicht bedacht“, schluckte sie.
    „Nein, ganz offensichtlich haben Sie das nicht“, Professor Dobler wog den Kopf hin und her. „Hier steht, dass Sie getrampt sind , und laut Aussage von einem Levin Webber wären Sie beinahe in das Fahrzeug eines LKW-Fahrers eingestiegen, der von Ihnen Sex als Gegenleistung wollte. Ist das richtig?“
    „ Mir… mir war nicht klar, was er wollte“, flüsterte Mia, sie hatte das Gefühl, dass jemand ihren Hals abschnürte. Das lief doch nicht gut, oder? Sie knabberte auf ihrer Unterlippe herum.
    „Jetzt wissen Sie es aber?“, hakte Professor Dobler nach.
    „Ja“, antwortete sie hastig.
    „Was haben Sie denn für Pläne, wenn Sie wieder draußen sind?“, er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und musterte sie eingehend.
    „Ich würde gerne mit meinem Freund zusammenziehen. Er studiert in Berlin und ich kann mit in seine Wohnung einziehen…“
    „Ihr Freund ist dieser Levin Webber, richtig?“
    „Ja.“
    „Und weiter? Was wollen Sie dann tun?“, fragte er.
    „Ich möchte versuchen, mir einen Job zu suchen – oder vielleicht eine Ausbildung zu beginnen, wenn mich noch jemand nimmt.“
    „Warum sollte jemand Sie nicht nehmen wollen?“
    „Das… das wissen Sie doch“, Mia runzelte die Stirn.
    „Mich interessiert aber, ob Sie das wissen“, lächelte der Gutachter ihr zu.
    „Na, wegen meiner… meiner Vergangenheit und der Zeit hier“, erklärte sie ihm dann. „Ich könnte mir vorstellen, dass viele mich ablehnen werden.“
    „Ja, das kann tatsächlich passieren, das stimmt. Und was werden Sie dann tun, wenn jemand Sie ablehnt?“
    „Ich… ich weiß nicht, ich kann da ja gar nichts machen“, stammelte Mia, sie wusste keine Antwort darauf.
    „Macht der Gedanke daran Sie wütend?“
    „Nein, es… es ist nun einmal so . Ich könnte das

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