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Schattierungen von Weiß

Schattierungen von Weiß

Titel: Schattierungen von Weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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für Ihre Hilfe bedanken“, Mias Stimme war ganz brüchig, Levin sah sie besorgt an. Das hier war keine gute Idee, sie wirkte völlig durch den Wind, er verfluchte seine Mutter. „Also für die Vermittlung der… der Anwaltskanzlei“, stammelte sie. „Und ja, danke. Es geht mir gut, ich bin… ich bin nur noch freiwillig in Behandlung… also… also ich muss keine Auflagen mehr erfüllen…“
    „Nichts zu danken, Mia“, James Webber lächelte ihr zu. „Freut mich zu hören, dass es Ihnen gut geht.“
    „Sie arbeiten in einem Café?“, setzte seine Mutter die Befragung fort.
    „Ja“, nickte Mia, dann besann sie sich aber. „Möchten Sie Kaffee und ein Stück Kuchen?“
    „Ja, gerne“, Tante Irmi hielt Mia ihren Teller hin. „Ist der selbst gebacken?“
    „Nicht von mir, keine Sorge“, mischte Levin sich ein. „Mia war so nett , mir da zu helfen.“
    „Das war wirklich freundlich von Ihnen“, lachte Irmi. „Und wir sind Ihnen alle dafür dankbar.“
    „Wo schlafen Sie denn?“, hakte Sonja Webber nach.
    „Ich schlafe hier im Wohnzimmer. Ich habe ein Gästebett, das baue ich abends auf“, Mia sagte den einstudierten Text auf und hoffte, dass man ihr das auch so glaubte.
    „Und ich im Schlafzimmer. Sind jetzt alle Fragen beantwortet?“, Levin schaute seine Mutter böse an.
    „Man wird ja wohl fragen dürfen, wie ihr euch arrangiert habt. So als Vermieter interessiert das einen ja schon“, zischte sie ihm zu.
     
    Mia hielt die Anspannung bald nicht mehr aus, sie spürte deutlich, dass vor allem seine Mutter etwas dagegen hatte, dass sie hier mit Levin wohnte. Und ihr gegenüber war sie auch sehr reserviert. Natürlich konnte Mia das verstehen, sie wäre wohl als Mutter genauso besorgt, wenn sein Sohn so eine Bekannte hätte. Aber für sie selbst war es nicht leicht zu ertragen.
    Mia aß nur ein kleines Stück von ihrem Kuchen, sie brachte keinen Bissen mehr hinunter.
    „Der Kuchen schmeckt sehr gut“, lobte Irmi sie, Mia lächelte ihr dankbar zu. „Das Rezept ist von meiner Chefin.“
    „Ausgeze ichnet. Ich glaube, in das Café gehe ich auch einmal mit meinen Freundinnen.“
    Mia freute sich über die Worte der Tante, sie schien wirklich nett zu sein, aber sie selbst kam mit der Spannung nicht mehr zurecht.
    „Levin, ic h gehe dann mal hinüber ins Café, ich… ich hatte dir ja gesagt, dass ich heute Nachmittag helfen muss“, sie sah ihn flehend an, das war nicht abgesprochen, aber sie hoffte, dass er verstand.
    „Ja, klar, das hast du erwähnt. Danke für deine Hilfe, Mia “, Levin konnte sie nur zu gut verstehen.
    „Oh, wie schade“, Tante Irmi sah sie bedauernd.
    „Ja, wirklich schade“, antwortete Sonja Webber, aber auch wenn Mia keine gute Menschenkenntnis hatte, sie konnte deutlich heraushören, dass dies eine Lüge war.
    „Schön, Sie kennen gelernt zu haben“, Levins Vater hatte sich von seinem Stuhl erhoben und reichte Mia die Hand.
    „Ganz… ganz meinerseits“, stammelte Mia, dann verabschiedete sie sich.
    „Ich bringe dich noch zur Türe“, Levin ging ihr nach, sie tat ihm so leid, er nahm sich vor, seiner Mutter ein paar passende Worte zu gönnen, wenn Mia fort war.
     
    „Ich entschuldige mich für meine Mutter“, flüsterte Levin ihr zu, als sie außer Sichtweite vor der Haustüre standen, dann zog er sie erst mal in seine Arme, er hoffte, dass der Körperkontakt sie beruhigen würde. „Sie hat sich nicht gut benommen.“
    „Sie ist deine Mutter, sie macht sich Sorgen, ich verstehe das“, Mia lehnte ihren Kopf an seine Brust, sie sah ihn an und schenkte ihm ein Lächeln. „Wir sehen uns heute Abend.“
    „Ich rufe dich an, wenn die Luft rein ist“, zwinkerte Levin ihr zu, dann gab er ihr einen zärtlichen Kuss.
     
    „Levin, die Toilette war doch hier gleich, oder?“
    Die Stimme seiner Mutter riss ihn von Mia los, er schluckte panisch und sah sie im Flur stehen, er hatte sie gar nicht kommen hören.
    ‚Verdammter Mist!’
    „Ja klar“, antwortete er mit heiserer Stimme, dann schaute er Mia an, aus ihren Augen sprach die nackte Panik.
     

28
     
    Hastig löste sie sich von ihm, doch dafür war es jetzt eigentlich auch zu spät, Sonja Webber hatte sie gesehen. Mia schluckte hektisch, sie brachte keinen Ton mehr heraus.
    „Hey, beruhige dich“, Levin streichelte ihr zärtlich durchs Gesicht. „Dann hat sie es halt bemerkt – na und?“, er hoffte, dass er sie irgendwie trösten konnte, aber ein Blick in ihre Augen sagte eigentlich schon

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