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Schattierungen von Weiß

Schattierungen von Weiß

Titel: Schattierungen von Weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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– und hat ganz offensichtlich auch noch – große Probleme. Ich gestehe ihr zu, dass sie keine eiskalte Mörderin ist, dafür ist sie auch nicht verurteilt worden, aber sie war – und wer weiß, ob sie es nicht noch ist – krank. Psychisch krank, und jeder weiß, wie unberechenbar diese Menschen sind. Ich sehe nicht ein, dass Levin sich für so jemanden aufopfert und womöglich noch sein Studium vernachlässigt, indem er hier den barmherzigen Samariter spielt. Eine Verbindung mit Mia halte ich für einen großen Fehler, mal abgesehen davon, dass es auch noch gefährlich sein könnte, sollten ihre Störungen wiederkehren.“
    „So ein Blödsinn, meine Güte, James. Du bist Anwalt, du solltest die Dinge doch vernünftiger sehen“, Irmi schüttelte den Kopf. „Hast du nicht gelernt, dass Menschen ihre Strafen verbüßen? Und dass sie, wenn sie entlassen werden, auch als ‚normale’ Menschen zu behandeln sind? Gilt das für Kranke dann nicht auch?“, sie setzte das Wort ‚normal’ mit ihren Fingern in Gänsefüßchen.
    „Doch, natürlich habe ich das. Aber hier geht es um meinen Sohn, da nehme ich mir das Recht heraus, nicht objektiv zu sein. Es geht um seine Zukunft – in privater und beruflicher Hinsicht. Levin wird einmal meine Kanzlei weiterführen, wie sieht das denn aus, wenn er dann mit einer psychisch kranken Frau zusammen ist, die noch dazu ihren Vater umgebracht hat. Ob aus dem Affekt oder aus welchem Grund auch immer, ist dabei doch eigentlich nebensächlich. Sie hat ihn umgebracht. So jemand ist nicht gerade vertrauenswürdig.“
    „Mia soll ja auch keine Mandanten betreuen !“, schrie Levin.
    „ABER DU TUST ES! Man wird an de iner Urteilsfähigkeit zweifeln – und an deinem Verstand!“
    „James, was für ein Unfug“, Irmi schüttelte den Kopf.
    „Das ist kein Unfug!“, Sonja Webbers Stimme klang milde. „James hat Recht. Ich hoffe sehr, dass Levin das auch einsieht. Er ist auf dem völlig falschen Weg. Das Mädchen ist bildhübsch, Levin, und du bist ein junger Mann. Ich kann mir vorstellen, dass du fasziniert von ihr bist, aber du kannst diese Beziehung nicht fortführen. Es würde dir schaden und letztendlich auch der Kanzlei deines Vaters.“
    „Und da wundert ihr euch, dass er nicht die Wahrheit gesagt hat“, Irmi verdrehte die Augen. „Hätte ich auch nicht…“
    Levin schickte seiner Patentante einen dankbaren Blick. Es war schön, sie als Verbündete zu haben, auch wenn er wusste, dass es nicht viel bringen würde.
    „ Ich akzeptiere eure Meinung über die Beziehung von Mia und mir, aber es ändert nichts daran, dass ich sie über alles liebe – und sie mich. Ich werde sie niemals aufgeben, für was auch immer!“, Levin sah zwischen seinen Eltern hin und her. „Es tut mir leid für euch.“
    „Für uns? Dir sollte es leid tun“, James Webber erhob sich und nickte seiner Frau zu, Sonja tat das Gleiche. Er warf Levin einen Umschlag zu, er wusste schon, was darin war, sein Geburtstagsgeld. „Hier ist dein Geschenk, teile dir es gut ein, denn ab sofort werden wir dich nicht mehr unterstützen. Wenn du die Wohnung hier weiter mieten willst, dann sieh zu, wie du das hinbekommst. Levin, ich kann dir nur raten, wieder zur Vernunft zu kommen.“
    „Ich war noch nie so klar, danke“, lächelte Levin ihm spöttisch zu.
    „Levin, diese Mia nutzt dich doch nur aus. Für sie bist du doch ein Sechser im Lotto, siehst du das denn nicht?“, seufzte Sonja Webber auf. „Mein Gott, ich kenne dich gar nicht mehr wieder…“
    „Levin ist eben erwachsen“, lächelte Irmi ihrer Schwester zu. „Sonja, James – geht mal in euch, schlaft eine Nacht darüber, vielleicht seht ihr dann ein, dass ihr euch da total in was verrannt habt.“
    „Nein, das haben wir ganz bestimmt nicht. Es ist schade, dass dir so wenig an der Zukunft deines Patensohnes liegt“, sagte Sonja schnippisch.
    „Ma – Dad. Bitte… Mia ist eine wunderbare Frau und sie bedeutet mir so unendlich viel. Warum freut ihr euch nicht einfach für mich?“, bat Levin seine Eltern inständig. „Mia hat es so verdient, eine Familie zu haben, die sie mit Liebe aufnimmt . Warum können wir das nicht sein?“
    „Weil wir klar denkende Leute sind, so einfach ist das“, James Webber schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid, dass wir dir gegenüber so eine harte Linie fahren müssen, aber offensichtlich geht das nicht anders. Komm wieder zur Vernunft, dann stehen dir auch alle Möglichkeiten wieder offen. Wir sind da

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