Schatz, meine Hose rutscht! Wie Sie ohne Diät genussvoll abnehmen. (German Edition)

dass man ihnen kaum folgen mag. Echten Typen mit Überzeugungen folgen die meisten von uns schon sehr viel lieber. Jamie Oliver, „The Naked Chef“ aus England, hat mit seiner sympathischen Art und seinen einfachen Rezepten Millionen von Hobbyköchen relativ gesunde Gerichte gezeigt, die diese gerne nachkochen. Der sonst so flapsige Hape Kerkeling hat Tausende Stubenhocker zu Jakobspilgern gemacht.
    Im Nachhinein ist es klar, wie das Ei des Kolumbus. Jamie und Hape haben sehr gutes Marketing betrieben. Denn sie haben die Bedürfnisse der Menschen treffendst adressiert. Jamie, weil er nachkochbare Rezepte mit frischen Zutaten auf eine fröhliche, unkomplizierte Art schmackhaft gemacht hat. Hape, weil er die Sehnsucht nach Ruhe, Zufriedenheit und einem Sinn im Leben auf offene, ehrliche Art befriedigt hat. Und beide erzählen Geschichten. Sie predigen keine Verbote oder Gebote. Sie geben Ratschläge, berichten über Erfahrungen, motivieren und bleiben dabei ganz Mensch. So taugen sie als Vorbild – mehr noch: als Kumpel – mit dem viele Menschen gemeinsam einen Weg einschlagen wollen.
    Darum halten Sie die Augen auf. Die Welt verändert sich gerade gewaltig. Dabei werden neue Charaktere auftauchen und neue Wege sichtbar werden. In wenigen Jahren schon werden Genuss und Gesundheit keine Widersprüche mehr sein, sondern eng miteinander verknüpft für die Lösung einer der größten gesellschaftlichen Herausforderungen, dem Kampf gegen das Übergewicht, stehen.

Genussvoll Abnehmen
    Kohlenhydrate oder Fett sind bei einigen Diäten kategorisch verboten. Oder ihr Verzehr ist zeitlich sehr stark eingeschränkt. Solche Verbote sind aber meist unnötig, weil am Ende nur die Energiebilanz relevant ist. Vielmehr hat man fast das gesamte Nahrungsspektrum zur Auswahl. Man muss die Lebensmittel nur richtig kombinieren und auf die genossenen Mengen achten. Dabei kann jeder seinen individuellen Vorlieben folgen. Zudem kann man sein Geschmacksempfinden selbst verändern und damit den empfundenen Genuss steigern.
    Vollkornbrot, Pasta-Gerichte, gute Fette und Öle dürfen also auch beim Abnehmen in vernünftigem Maß auf dem Speisezettel stehen. Ebenso das Frühstücksei und ab und zu das Glas Wein zum guten Essen. Wenn Dinge ungesund sind oder dick machen, dann deshalb, weil man zu viel von ihnen zu sich nimmt. Die Dosis macht das Gift. Und oft ist die Gewohnheit das Problem. Doch diese kann man gezielt verändern. Unser Körper ist viel weniger eingefahren als die meisten glauben.
    Ob man zunimmt, sein Gewicht hält oder abnimmt, hängt einzig von der Energiebilanz ab. Am Ende des Tages sind es ein paar Kalorien, die diese von negativ (= abnehmen) zu positiv (= zunehmen) verschieben. Dass es manchmal zu viele Kalorien werden, liegt an zu großen Mengen von Nahrungsmitteln mit einer hohen Energiedichte: Süßigkeiten, süße Getränke, Alkohol oder große Mengen Fetthaltiges. Wenn es gelingt, diese Nahrungsmittel in Schach zu halten, ist man schon weitgehend im grünen Bereich. Das schafft man, indem man seinen Körper umgewöhnt und auf gesündere Lebensmittel ausweicht. Wie das genau funktioniert, erfahren Sie im sechsten Teil dieses Buches, wo es u. a. darum geht, wie man seine Pfunde konkret los wird.
    Sie können sich vorstellen, dass Sie ein tägliches Kalorienbudget zur Verfügung haben. Wie Sie das verteilen, entscheiden Sie. Angenommen, Ihr persönlicher Energieverbrauch ist 2.000 kcal pro Tag und Sie wollen in einem Jahr zehn Kilo abnehmen. Dann müssen Sie im Schnitt täglich 200 Kalorien einsparen. Ihnen bleibt also ein tägliches Budget von 1.800 Kalorien, das Sie jeden Tag verbraten können. Wenn Sie mit dem Budget hinkommen, erreichen Sie Ihr Abnehmziel. Der Speck an den Hüften ist die Quittung fürs Überziehen des Budgets. Sie können sich jeden Tag strikt an die 1.800 Kalorien halten. Sie können aber auch am Ende der Woche Bilanz ziehen, wenn sich kalorienreiche und kalorienarme Tage ausgeglichen haben. Anders als beim Gehalt, liegt es auch ganz in Ihrer Hand, sich ein zusätzliches Kalorienbudget zu verschaffen: durch Bewegung. Eine Stunde Sport bringt je nach Intensität 300 bis 700 zusätzliche Kalorien, die Sie verputzen können.
    Keine Sorge! Sie brauchen keine Liste führen mit den Kalorien, die Sie verzehren. Es reicht vollkommen, wenn Sie mit ein paar Beispielen ein Gefühl bekommen, wie viele Kalorien ein Lebensmittel hat. Zwar ist es in Mode gekommen, das Beachten von Kalorien als nicht