Schatz, meine Hose rutscht! Wie Sie ohne Diät genussvoll abnehmen. (German Edition)
Job, Freizeit und Familie bringen viele Vorsätze zum Scheitern. Dass ich allein die Verantwortung für mein Wunschgewicht und damit die Wahl meines Lebensstils trage, hatte ich verinnerlicht. Mir ist auf meiner Reise aber klar geworden, dass viele die Verantwortung für die eigene Gesundheit lieber auf die Lebensmittelindustrie, die Politik oder zumindest die eigenen Gene schieben. Häufig fehlt es nur am nötigen Handwerkszeug, um die eigenen Ziele zu formulieren und entsprechend zu priorisieren. Glücklicherweise kann man das leicht lernen, wenn man ein paar Tipps und Tricks kennt. Einige, mit denen ich jahrelang sehr erfolgreich gefahren bin, beschreibe ich deswegen am Schluss des Buchs.
Glücklich am Ziel
Am Ende meiner erkenntnisreichen Reise habe ich mein Wunschgewicht von 83 Kilo sogar deutlich unterschritten. Heute, einige Jahre später, schwankt es zwischen 78 und 80 Kilo. Und zwar ganz ohne Anstrengung oder Einschränkung. Aber mit allem erdenklichen Genuss. Ich habe meinen gesunden Lebensstil gefunden und darf heute Tausende von Menschen dabei unterstützen, ihn auch zu leben.
Erste Etappe –
Zeitreise zu den Urahnen
Weil ich keine Lust auf den Jojo-Effekt hatte, stand ganz am Anfang meines Projektes Wunschgewicht die Frage: „Wieso scheitern Diäten eigentlich?“ Auf die Antwort kam ich, als ich hungrig einkaufen ging.
Offensichtlich kämpften da zwei Parteien in meinem Kopf. Eine innere Stimme flüsterte mir lustvoll zu, ich sollte doch noch zwei Tafeln Schokolade in den Einkaufswagen legen. Ganz deutlich vernahm ich dann aber eine zweite Stimme, aus der die Vernunft und die Angst vor der Waage sprach: „Lass bloß die Finger von den Süßigkeiten!“ Ich blieb stark.
Zum ersten Mal konnte ich dem Anstehen an der Kasse an diesem Tag etwas Positives abgewinnen. In der Schlange zum Nichtstun verdonnert, habe ich nachgedacht. Und dabei wurde mir klar, dass ich soeben zum ersten Mal ganz bewusst einen Kampf miterlebt hatte, der sich so oder so ähnlich schon Tausende Male in meinem Gehirn abgespielt hat: Der Kampf zwischen meinem Belohnungssystem (auch Lustsystem genannt) und meiner Vernunft.
Bevor ich den Atem meines dreistelligen Feindes gespürt hatte, hat meistens das Belohnungssystem gewonnen. An jenem Tag aber hörte ich die grauen Lustzellen beim Anblick des weitgehend leeren Kassen-Fließbandes maulen – sie hatten heute verloren.
Da hatte ich kapiert, wo ich mit meiner Recherche anfangen musste: Bei meinen Urahnen. Denn im Laufe der Evolution hat sich unser Gehirn zu seinem heutigen Status entwickelt. Und wäre es dabei nicht extrem erfolgreich gewesen, würde es uns Menschen längst nicht mehr geben. Die erste Etappe meiner Reise führte mich also – mit dem beschriebenen Umweg über den Supermarkt – in die Steinzeit.
Besser nicht hungrig einkaufen
Es ist eigentlich so einfach einen gesunden Lebensstil zu pflegen. Zumindest in der Theorie. Solange wir nur darüber reden und nicht handeln müssen, wissen wir die Antwort sofort: Wir müssen uns nur gesund ernähren und ausreichend Sport machen. Und schon haben wir unser Gewicht im Griff. Zusätzlich tun wir, was wir tun können, um Krankheiten vorzubeugen und die Grundlage für ein langes Leben zu schaffen.
Wieso ist das in der Praxis verflixt nochmal so viel schwerer?
Haben Sie mal versucht, einen klaren Gedanken bezüglich Ihrer Gesundheit zu fassen, während Sie hungrig vor dem Süßwarenregal im Supermarkt standen? Oder während Sie mit mit einem Loch im Magen über den Weihnachtsmarkt schlenderten? Oder während Sie an einem heißen Sommertag in einem Eiscafé saßen? Wahrscheinlich geht es Ihnen wie den meisten Menschen: In solchen Situationen nicht ans Essen zu denken, ist schwierig. Offensichtlich passiert etwas in unserem Gehirn, wenn wir solchen Verlockungen ausgesetzt sind.
Unser Gehirn muss echte Arbeit verrichten, um zu einem gesunden Ergebnis zu kommen. Der einfachere Weg ist fast immer der, seinen Gelüsten nachzugeben.
Überhaupt, was soll‘s. Der Schokoriegel, die Bratwurst, das Eis – schon in wenigen Sekunden kann es meines sein. Arterienverkalkung, Alzheimer, Zucker im Alter – diese eine kleine Sünde wird daran schon nicht schuld sein.
Wir müssen also an unserem Gehirn ansetzen, wenn wir zukünftig tatsächlich gesund leben wollen. Dazu müssen wir vor allem verstehen, wieso unser Gehirn so anfällig ist für ungesunde Verlockungen.
Archaische Gene
Wie war das wohl vor Tausenden von Jahren, als
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