Schatz, meine Hose rutscht! Wie Sie ohne Diät genussvoll abnehmen. (German Edition)
verkümmern unsere Muskeln immer mehr. Denn hier funktioniert unser Genprogramm wie eh und je. Was nicht gebraucht wird, wird reduziert. Das kostet sonst nur unnötig Energie. Der Fettstoffwechsel kommt immer mehr außer Takt und die Unbeweglichkeit übernimmt das Regime. Die Konsequenz: Bewegungsmangel ist neben falscher Ernährung die Hauptursache für Übergewicht.
Dabei kann bereits ein bisschen Bewegung einen massiven Gewichtsverlust bewirken. Wer im Schnitt 200 zusätzliche Kalorien am Tag verbrennt, verliert in einem Jahr zehn Kilo Fett!
Die Werbung und viele Empfehlungen suggerieren uns regelmäßig, wir müssten uns im Fitness Center stählen oder mindestens einen Halbmarathon schaffen, wenn wir es mit dem Sport treiben ernst meinen. Das stimmt aber nicht.
10.000 Schritte am Tag reichen aus. Ob wir die bei einem zügigen Spaziergang zurücklegen, Nordic walken oder joggen ist egal. Wir müssen sie auch nicht wörtlich verstehen. Mit dem Rad zur Arbeit fahren gilt auch, ein paar Stunden Gartenarbeit oder eine Stunde schwimmen haben eine ähnliche Wirkung. Auch die Addition verschiedener über den Tag verteilter Aktivitäten kann genügen. Legen Sie sich doch einmal einen Schrittzähler zu oder holen Sie sich eine entsprechende App auf Ihr Handy. Dann sehen Sie, wie viele Schritte Sie aktuell täglich gehen.
Zweite Etappe –
Bekanntschaft mit dem Belohnungssystem
Es war eine geradezu erschütternde Erkenntnis, dass meine Vernunft eigentlich nur so etwas wie der Regierungssprecher ist, der mitteilt und interpretiert, was die Regierung entschieden hat. Die Regierung selbst jedoch sind meine Emotionen! Und die Entscheidungen werden quasi im Unbewussten getroffen, lange bevor sich mein rational denkendes Frontalhirn mit den zugrundeliegenden Informationen überhaupt auseinandersetzen konnte.
Es war so etwas wie ein Kulturschock. Doch der hatte sein Gutes. Denn nun war mir klar, wer die Hosen anhat, wenn es darum geht, ob das Abnehmen Erfolg haben sollte oder nicht: nämlich das Belohnungssystem. Dieser Begriff hat sich in der Hirnforschung mittlerweile etabliert, besser gefällt mir aber der ältere Begriff „Lustsystem“, weil er die Sache deutlicher beim Namen nennt.
Ab da war es wie so oft: Wenn man die Fakten kennt, kann man auch entsprechend reagieren. Ich lernte Hunger und Appetit auseinanderzuhalten. Und ich verstand immer besser, welche Lebensmittel gefährlich waren und konnte mich vor ihnen schützen. Das heißt, ich konnte sie von nun an meiden, um mein Belohnungssystem gar nicht erst in Versuchung zu führen.
Und mir war schlagartig klar, dass ich meinen Zuckerkonsum drastisch reduzieren musste. Die zweite Etappe war aufregend und faszinierend wie ein nächtliches Sommergewitter: Ich erlebte eine Erleuchtung nach der anderen.
Dritte Etappe –
Fakten fürs Frontalhirn
Nachdem ich begriffen hatte, wie mächtig mein Belohnungssystem ist, wollte ich unbedingt verstehen, was ich ihm entgegensetzen konnte. Auf die Gefahr hin, ein paar lieb gewonnene Lebensmittel aus meinem Freundeskreis streichen zu müssen, wollte ich nun Fakten sehen. Und die gab‘s en masse und sie waren beeindruckend.
Viele nebulöse Erklärungen vermeintlicher Diätgurus entpuppten sich als pure Quacksalberei. Und etliche scheinbar in Stein gemeiselte Weisheiten erwiesen sich bald als Un- oder Halbwahrheiten.
Ich muss zugeben, dass ich einen hohen Anspruch an die Qualität der Quellen legte, die ich zu Hunderten studiert habe. Nach kurzer Zeit war mir klar, dass ich Sekundärliteratur nur sehr bedingt Glauben schenken durfte. Stattdessen recherchierte ich immer so lange, bis ich die Originalstudien (meist in Englisch) gefunden hatte oder die Argumentationsketten ausreichend belegt fand. Das kostete zwar sehr viel Zeit, aber die Investition hat sich gelohnt.
Denn am Ende hatte ich endlich Klarheit, womit ich meine Vernunft ausstatten musste, um im täglichen Kampf mit meinen Gelüsten besser bestehen zu können: Mit genau den Fakten über den menschlichen Stoffwechsel und über die Funktionsweise des Gehirns, die ich auf dieser Etappe zusammengetragen hatte.
Entscheidend ist nur die Energiebilanz
Wieso nimmt man überhaupt zu? Ganz einfach: Weil unser Körper Fettreserven für schlechte Zeiten aufbaut, wenn er dazu Gelegenheit hat. Und die hat er, wenn er mehr Energie (also Kalorien) geliefert bekommt als er gerade benötigt.
Das ist ein sehr cleveres System. Für unsere Urahnen war es sogar
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