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Schauspieler küssen anders (German Edition)

Schauspieler küssen anders (German Edition)

Titel: Schauspieler küssen anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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Saiten zum Leben und ich schmolz dahin.
    Ich hatte gar nicht gemerkt, dass mir eine Träne über die Wange lief, bis Robert mir ein Taschentuch reichte.
    Doch er überließ es mir nicht, sondern tupfte mir selber die Wangen damit ab. Ich war wie elektrisiert. Es vibrierte auf einmal zwischen uns und ich glaubte, im Dunkeln müsse man Funken sprühen sehen, so spannungsgeladen schien mir die Luft um uns herum zu sein.
    Ich holte tief Luft und versuchte gleichzeitig ruhig und gleichmäßig zu atmen. Das war gar nicht so einfach. Meine Lunge wollte beinahe platzen. Ich verkrampfte meine Hände auf meinem Schoß ineinander und auf einmal spürte ich Roberts warme, sanfte Finger, die meine starren lösten. Er umschlang mit seiner Hand die meine. Fest und angenehm. Einerseits wollte ich meine Hand befreien, was, wenn ihn jemand Händchen haltend hier erkannte? Aber ich brauchte diesen Halt, als würde er mich stützen, als würde etwas Schreckliches geschehen, sobald er mich losließe.
    Leider wurde ich durch diese seltsam gespannte Atmosphäre vom Klavierstück abgelenkt.
    „Entschuldigen Sie, sind Sie nicht Robert Faulkner?“
    Neben uns stand eine Frau in meinem Alter und himmelte Robert an.
    Doch ehe Robert etwas sagen konnte, sprang ich ein.
    Ich lachte. „Das bekommt er ständig zu hören“, sagte ich leichthin. „Sie glauben gar nicht, wie viele ihn auf der Straße ansprechen und Autogramme wollen. Dabei ist mein kleiner Bruder Sebastian Bankangestellter.“
    Die Frau war noch immer nicht überzeugt. Robert, der sich nach der ersten Überraschung fasste, wandte sich an sie.
    „Wir haben im Moment einen supergünstigen Kredit. Wenn Sie mal so leben wollen wie Robert Faulkner, melden Sie sich am besten morgen früh.“ Er nannte die Adresse einer Bank hier in L.A. und jetzt schien die Frau doch überzeugt.
    Als Robert anfing von Geldanlagen zu sprechen, entschuldigte sie sich schnell und verschwand.
    „Das war genial“, lachte Robert, als wir im Auto saßen. „Auf die Idee ist noch niemand gekommen.“
    „Was war das für eine Bank, von der Sie auf einmal so viel wussten?“, fragte ich neugierig.
    „Mein Schwager Donald leitet sie. Wenn die gute Frau allerdings ein bisschen nachforscht, wird sie schnell unsere Lüge durchschauen. Warum haben Sie mich als Ihren kleinen Bruder ausgegeben?“
    „Als wen sonst? Um mein Sohn zu sein, sind Sie doch zu alt.“
    Sein Gesicht verdüsterte sich. „Sie hätten mich auch als Ihren Freund ausgeben können.“
    Ich lachte. „Das kauft uns niemand ab. Frauen in meinem Alter sehen sich eher nach George Clooney um. Nicht nach Teenie-Idolen.“
    Jetzt schien er eindeutig verstimmt. „Ich mag kein Teenie-Idol sein“, sagte er nach einer Weile. „Nicht, wenn sich deswegen die richtig interessanten Frauen abwenden.“
    Daraufhin sagte ich nichts mehr, bis wir vor meinem Haus standen.
    „Danke für das schöne Konzert“, sagte ich und bemühte mich nicht hölzern, sondern herzlich zu klingen.
    „Wollen Sie mich nicht hineinbitten?“, fragte Robert und seine Augen hatten auf einmal einen seltsamen Glanz.
    „Das halte ich für keine gute Idee“, erwiderte ich langsam. „So schön der Abend auch war, gibt er Ihnen noch lange keine Zugeständnisse.“
    Er sah mich ernst an. „Ich gehöre nicht zu den Typen, die beim ersten Date aufs Ganze gehen. Ich hatte eigentlich nur auf ein Glas von Ihrem guten Rotwein gehofft.“
    Ich wurde rot, denn sein Ton war ein wenig vorwurfsvoll. Und ich glaubte ihm.
    „Entschuldigung“, murmelte ich leise. „Möchten Sie ein Glas Rotwein?“
    „Gerne.“ Jetzt lächelte er wieder dieses unglaublich verführerische Lächeln, bei dem mir jedes Mal ganz warm wurde.
    Als ich drei Gläser Wein später ins Bett ging, musste ich mir eingestehen, dass Robert Faulkner eindeutig zu perfekt war. Und – dass ich mich ein klein wenig in ihn verliebt hatte.
    Am nächsten Morgen erinnerte ich mich nur schwach an die seltsamen Träume in der Nacht. Zumindest hatten sie kein Blut enthalten. Dafür aber blaue, von dunklen, dichten Wimpern umrahmte Augen. Ich wusste genau, welche Augen es gewesen waren, denn sie blickten mich beim Lunch wieder an.
    David unterbrach unser Gespräch über Rockmusik und gelungene und weniger gelungene Remix-Varianten. „Hier ist das Drehbuch, das ich dir versprochen habe.“ Er warf ein dickes Ringheft vor mir auf den Tisch.
    Ich zuckte zusammen.
    Roberts Augen verengten sich.
    „Sieh es dir an“, sagte David, unser

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