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Schauspieler küssen anders (German Edition)

Schauspieler küssen anders (German Edition)

Titel: Schauspieler küssen anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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Robert Faulkner richtig zu küssen, wenn er sie so ansah. Vor zehn Jahren, wenn ich damals nicht verheiratet gewesen wäre, hätte ich auch viel weniger Bedenken gehabt. Bei Alec war ich auf jeden Fall risikofreudiger gewesen. Er hatte mich bereits nach unserem ersten Date innig geküsst.
    Aber dann überlegte ich, dass mein Körper da überhaupt nicht mitspielen würde. Allein nach dem harmlosen Kuss auf diese unglaublich duftende, perfekt modellierte Wange, war ich gezwungen eine Tablette nehmen, ehe ich ins Bett ging. Was immer als angenehmes Kribbeln im Magen begann, endete mit schmerzhaften Krämpfen.
    Ich wurde tatsächlich alt. Ich schlief frustriert ein.
    „Heute Abend findet in der Universität ein kleines Konzert statt. Hätten Sie Lust?“
    Robert saß mir beim Lunch gegenüber. Ich hatte mit dem Ballsaal kräftig aufgeholt und Luis und Anabel waren kurz vor einem Streik. Also gönnten wir uns wieder das Kantinenessen.
    Ohne dass ich etwas gesagt hatte, hatte Anabel eine SMS versandt. So teilten Robert und ich uns die Oliven.
    „Ein Konzert?“, wiederholte ich begriffsstutzig.
    „Ja, da ist ein Musikstudent mit herausragendem Talent, der neben ein paar anderen auftritt.“
    „Woher wissen Sie davon?“, fragte ich. Immerhin war Robert nie auf einer Uni gewesen.
    „Meine Schwester hat noch immer gute Kontakte zu ihrer Uni.“
    Ich trank einen Schluck Wasser. „Können Sie dahin gehen, ohne einen Massenauflauf zu veranstalten?“
    Er grinste und zuckte mit der Schulter. „Ich gehe häufiger aus, ohne immer gleich erkannt zu werden. Ich kann nicht versprechen, dass mich nicht irgendjemand anspricht, aber meistens werden diese Konzertabende an der Uni nur von den voreingenommenen Eltern und Verwandten der Vortragenden besucht. Die haben selten Augen für was anderes als ihre Sprösslinge auf der Bühne.“
    „Wäre das dann ein Date?“
    „Ähnlich wie bei anderen Studenten, die dann später am Abend hinter einer Hauswand knutschen?“
    „Zum Beispiel.“
    Er lächelte unschuldig. „Nur, wenn Sie es wollen.“
    „Nein, danke“, antwortete ich förmlich. „Aus dem Alter bin ich raus.“
    Er schnaubte. „Sagen Sie das meinen Eltern.“
    Ich starrte ihn groß an. Er nickte düster. Ich kicherte.
    „Ich komme mit, wenn Sie mir versprechen, sich dann nicht wie Ihre Eltern zu benehmen.“
    „Muss das sein?“
    „Ich glaube, heute Abend kommt ein Jane Austen Film im Fernsehen. Da wird auch immer Klavier gespielt. Und Colin Firth ist dabei! Sie sehen, es ist eine schwierige Entscheidung.“
    Er sah mich durchdringend an. „Colin Firth?“
    Ich zuckte die Schultern und trank einen Schluck Wasser.
    „Der trägt in diesem Film lächerliche Koteletten und Stiefel.“
    Ich blickte auf seine Koteletten, die genauso lang – vielleicht nicht ganz so buschig – waren, wie die von Colin Firth und sagte immer noch nichts.
    Er hatte meinen Blick bemerkt und strich darüber. „Aber ich trage keine Stiefel.“
    Ich grinste. „Warten wir den nächsten Film ab.“
    Er zog eine Grimasse. „Wenn ich verspreche mich anständig zu benehmen, meine Koteletten nicht abrasiere und die Stiefel zu Hause lasse, kommen Sie dann mit?“
    Sollte ich wirklich? Ein Abend auswärts an Robert Faulkners Seite? Mir ging durch den Kopf, dass irgendein Reporter uns sichten könnte. Andererseits war ich auf die Musik gespannt. Wenn jemand so Klavier spielen konnte wie er und ein Konzert empfahl, wurde es sicher ein unterhaltsamer Abend.
    Ich warf alle Bedenken über Bord.
    „Ja.“
    Er lächelte erfreut.
    „Ich bin um halb sieben da.“
    Es war … familiär. Die Aula der Uni von L.A. war mit höchstens dreihundert Menschen gefüllt. Robert hatte uns zu Plätzen weit am Rand geführt und sich sofort gesetzt. Niemand achtete auf uns. Ich besorgte uns ein Programm und etwas zu trinken.
    „Unglaublich“, wisperte ich und reichte Robert seinen Becher mit Wasser.
    „Was ist unglaublich?“
    „Ich hätte nicht gedacht, dass Sie an einer Uni mit so vielen, jungen Mädchen unerkannt wandeln können.“
    „Wandeln?“
    „Mh. Ist doch einer Jane Austen Verfilmung ziemlich ähnlich“, meinte ich und trank von meinem Wasser. „Wir sitzen bei einem Kammerkonzert, erlaben uns am kühlen Nass und unterhalten uns gediegen.“
    Robert prustete los.
    Ich biss mir auf die Lippen.
    Er kicherte immer noch, als das Konzert begann. Ich war allerdings nach wenigen Takten abgelenkt. Der Pianist war wirklich gut. Er trug die Musik, erweckte die

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