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Schauspieler küssen anders (German Edition)

Schauspieler küssen anders (German Edition)

Titel: Schauspieler küssen anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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bei mir eine Gänsehaut.
    Ich erhob mich. „Ich muss jetzt wirklich los.“
    „Bis später“, sagte er und lächelte sein umwerfendes, schiefes Lächeln.
    An diesen Abend dauerten die Dreharbeiten viel länger. Robert schickte mir eine SMS – mir, nicht Anabel! –, dass sie wahrscheinlich die Nachtaufnahmen machten. Deswegen würde es heute kein Menü aus dem Hause Faulkner geben.
    Ich konnte nicht anders, ich war enttäuscht. Es war schön gewesen, nicht allein zu Hause zu sein. Und Robert war ein aufregender Gesprächspartner. Er war herrlich unkompliziert. Er war aufmerksam. Er war sexy.
    Er war neun Jahre jünger als ich.
    Das fiel mir auf dem Heimweg erst wieder ein, als ich an einem Kiosk vorbeikam, wo mir Roberts Gesicht von einem Zeitschriftencover düster entgegensah. Ich stellte fest, dass ich selten Fotos von ihm gesehen hatte, auf denen er lächelte. Auf den meisten war er immer ernst dreinblickend zu sehen. Dabei lachte er doch viel und gern und so herzlich.
    Als meine beste Freundin Susan anrief und zu einem spontanen Schnepfenabend einlud. war ich mehr als dankbar. A) würde es mich vor einem einsamen Abend zu Hause bewahren und B) von Robert ablenken.
    Es gab keine Zufälle, würde meine Freundin Carol behaupten. Nach diesem Abend glaubte ich ihr.
    Dabei fing der Abend so schön an. Das Schnepfentreffen fand im Bowling Center statt. Betty hatte darauf gedrängt.
    Sie hatte kürzlich hier Kindergeburtstag gefeiert und meinte, wir könnten auch ein wenig Bewegung und Spaß vertragen.
    „Ich komme mir vor, wie die Golden Girls“, sagte Amanda, die nur widerwillig ihre zehn Zentimeter Absätze gegen funkelnagelneue Bowlingschuhe von Dexter tauschte.
    „Den passenden Goldschmuck hast du auf jeden Fall an“, neckte Susan und spielte damit auf ein wirklich wunderschönes Collier von Tiffany an. Absolut ungeeignet zum Bowlen, aber Amanda war immer perfekt gekleidet. Sie hätte – ohne die Bowlingschuhe – auch zu einem Geschäftstermin mit sämtlichen Filmstudiobossen gehen können.
    „Vielleicht gehen wir das nächste Mal zum Bingo“, kicherte Joanne. Sie schien sich richtig zu freuen.
    „Machst du das öfter?“, fragte ich erstaunt.
    „Klar. Wir gehen zweimal im Monat. Einmal mit Franks Arbeitskollegen und deren Frauen und einmal mit den Kindern.“
    Betty teilte uns in zwei Gruppen ein und wenig später rollten wir voller Begeisterung die Kugeln. Es war wirklich lustig. Carol hatte die Zungenspitze zwischen die Lippen geklemmt und behauptete bei jeder Rinne steif und fest, diese Bahn hätte ein Erdmagnetfeld. Amanda taufte ihre Kugel daraufhin „Mieses Karma“.
    Betty entwickelte ihren üblichen Ehrgeiz und warf nach einer halben Stunde so voller Elan, dass die Kegel überhaupt keine Chance mehr hatten.
    Susan und ich wechselten einen Blick. Susan vertrat schon seit geraumer Zeit die These, Betty müsse sich uns gegenüber beweisen, weil sie als einzige „nur“ Hausfrau und Mutter war.
    „Erzähl uns ein wenig von deiner neuen Arbeit, Lisa“, forderte Susan.
    „Oh ja, ein bisschen von der glamourösen Filmwelt“, rief auch Carol. „Ist es wahr, dass man Drogen nehmen muss, um diesem Druck Stand zu halten?“
    „Nein, Carol“, antwortete ich bestimmt. „Es sei denn, du führst meine Rinne darauf zurück.“
    „Ach, und ich dachte, es sei furchtbar anstrengend, weil der Zeitdruck so enorm ist und alle immer einem schreienden Regisseur gefallen wollen.“
    „Das ist es“, gestand ich. „Zumindest bei den Dreharbeiten selbst. Aber ich agiere mehr im Hintergrund.“
    „Wie sind die Schauspieler?“, fragte Amanda. Berufsneugier. Amanda war Künstler-Agentin. Ich versicherte ihr, sie seien alle sehr nett und überhaupt nicht arrogant oder extrovertiert.
    „Wer spielt die Hauptrolle?“, wollte Betty wissen.
    „Rachel Living.“
    Ich konzentrierte mich auf meinen Wurf.
    „Und der männliche Darsteller?“, fragte Susan.
    Meine Kugel rollte erneut in die Rinne.
    „Robert Faulkner.“ Ich griff so lässig wie möglich nach einer weiteren Kugel und visierte wieder die Kegel an. Alle zehn fielen! Als ich mich jubelnd zu meinen Freundinnen umdrehte, entdeckte ich jemanden in der Menge. Mein Jubel wurde arg gebremst.
    „Was ist?“, fragte Susan.
    „Da hinten ist soeben die Innenrequisiteurin gekommen.“
    Anscheinend sagte mein Tonfall meinen Freundinnen genug.
    „Versucht sie dir David auszuspannen?“, fragte Betty.
    „Was? Nein. Sie hat nur an allem, was ich tue und anordne

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